T-Fragen, Kniefall und ein geiles Spiel!

Von SPOX
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Hertha sorgt für Schlagzeilen - wenn auch nicht sportlich

Sportlich hat Hertha BSC am Wochenende nicht für Schlagzeilen gesorgt - zumindest nicht für positive. Die eigentlich so heimstarken Berliner zeigten gegen den FC Schalke 04 die schwächste Saisonleistung, gaben als erstes Team in dieser Saison in der ersten Halbzeit keinen einzigen Torschuss ab und kamen insgesamt nur auf zwei. Die 0:2-Niederlage war hochverdient.

Und doch war Hertha sogar in den internationalen Medien ein großes Thema. Der Grund: Vor der Partie gingen alle Spieler auf dem Platz und der Bank sowie die Verantwortlichen, unter anderem Trainer Pal Dardai und Geschäftsführer Michael Preetz, auf die Knie und hakten ihre Arme ein.

"Hertha BSC steht für Vielfalt, Toleranz und Verantwortung! Für ein Berlin, dass auch in Zukunft weltoffen ist", teilte der Verein im Zuge der Aktion mit. Eine Aktion, die zur vielfältigen und weltoffenen Hauptstadt passt. Und zum weltoffenen Image, um das der Klub bemüht ist. Preetz sagte dazu: "Seit 21 Jahren bin ich jetzt in Berlin, seitdem zeigen wir mit diversen Aktionen gegen Diskriminierung und Rassismus unsere Haltung. Berlin ist eine maximal weltoffene Stadt, die für Vielfalt und Toleranz steht. Diese Werte wollten wir in die Welt senden."

Mit der Geste schloss sich die Alte Dame kollektiv dem Protest amerikanischer Sportler gegen Diskriminierung und Rassismus an.

Die Reaktionen auf den Kniefall waren gemischt: Die Spieler äußerten sich kollektiv positiv, hatten den Vorschlag des Klubs zuvor schließlich auch angenommen, die Kurve blieb neutral, die DFL twitterte: "Großartige und wichtige Geste". Auch eine Strafe seitens des DFB (Religiöse und politische Botschaften sind verboten) droht nicht: "Wir sehen die Geste als allgemeines Eintreten für die Wahrung der Menschenrechte", teilte der Verband mit.

In den internationalen Medien thematisierten unter anderem die New York Times, die Washington Post oder die englische Sun die Aktion.

Die maximale Aufmerksamkeit jedenfalls erreichte die Hertha mit der Aktion. Marken-Boss Paul Keuter räumte jedoch mit einer Anschuldigung auf: "Wer aber glaubt, dass wir das aus marketingtechnischen Gründen gemacht haben, dem ist definitiv nicht mehr zu helfen."