Kritik an Heidel und Weinzierl wächst

SID
Markus Weinzierl droht mit Schalke die Europa League-Plätze zu verpassen
© getty

Die Spielzeit von Schalke 04 ist endgültig verkorkst. Für Trainer Markus Weinzierl und auch Sportvorstand Christian Heidel könnte es eng werden.

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Christian Heidel war für seine Verhältnisse ungewohnt kleinlaut, blickte auffällig oft zu Boden und deutete erste Konsequenzen an. Dass die total verkorkste Saison von Schalke 04 auch den Job des Sportvorstands sowie seines Trainers Markus Weinzierl bedroht, hatte Heidel dabei sicher nicht im Sinn - doch genau darüber wurde nach dem 0:2 (0:2) zum Abschluss des drittletzten Bundesliga-Spieltags beim SC Freiburg bereits spekuliert.

Denn während Heidel im Breisgau noch nach Erklärungen für das nahezu sichere Scheitern im Kampf um einen Platz im Europacup suchte, hatte die Fußball-Prominenz im Münchner Sky-Studio die Schuldigen bereits ausgemacht. "Wenn ich das Geld habe, wie Schalke es hat, dann darf ich als Fan auch erwarten, dass sie mehr Erfolg anbieten. Wenn dem nicht so ist, dann ist irgendwo einer nicht gut genug. Oder mehrere nicht", sagte der frühere S04-Torwart Jens Lehmann: "Schalke ist einfach enttäuschend."

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Der ehemalige Nationalkeeper machte keinen Hehl daraus, dass er an den Fähigkeiten von Heidel und Weinzierl - die Schalke-Boss Clemens Tönnies vor der Saison installiert hatte - große Zweifel hegt. "Clemens Tönnies kommt nicht aus dem Fußball, Christian Heidel und Markus Weinzierl auch nicht. Wenn man die Mannschaft Fußball spielen sieht, dann sieht man viele Details, die nicht stimmen", äußerte Lehmann, der mit den Königsblauen vor 20 Jahren den UEFA-Cup gewonnen hat: "Wenn ich viel weiß vom Fußball und die Spieler besser werden, dann habe ich irgendwann auch Erfolg."

"Könnte die erste und letzte Saison auf Schalke sein"

Nach Ansicht von Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus steht zumindest Weinzierl vor dem Aus: "Wenn Schalke das europäische Geschäft verpassen sollte, dann könnte es für Weinzierl die erste und letzte Saison auf Schalke gewesen sein." Oliver Bierhoff traut Tönnies zu, dass er nach einem Jahr bereits genug haben könnte. "Er scheut sich auch nicht davor, einen Strich zu ziehen", sagte der Nationalmannschafts-Manager.

Einen Strich will Heidel zwar erst nach den beiden ausstehenden Partien ziehen, doch die schwache Spielzeit muss auch aus Sicht des früheren Mainzer Managers Folgen haben. "Die Analyse mache ich erst, wenn die Saison vorbei ist. Aber dass wir viele Dinge verändern und besser machen müssen, ist klar", sagte der Sportchef, der die Erwartungen (bisher) nicht erfüllen konnte: "Dass wir mit dem zehnten Platz nicht glücklich sind - darüber brauchen wir nicht zu reden. Das ist nicht das, was wir wollten - und was wir können."

"Haben es immer wieder vergeigt"

In Freiburg konnten die Schalker Profis mal wieder ziemlich wenig. Die Pleite beim Aufsteiger, die Florian Niederlechner mit seinen Treffern (22. und 31./Foulelfmeter) besiegelte, hätte noch deutlich höher ausfallen können. Selbst Heidel musste danach eingestehen, dass sein Klub die Teilnahme an der Europa League wohl zurecht verpasst wird.

"Wir haben zum wiederholten Male eine Riesenchance vergeben. Wir hatten in der Saison mehrfach die Möglichkeit, oben reinzurutschen", äußerte der 53-Jährige: "Wir haben es immer wieder vergeigt. Dann hat man es auch nicht verdient."

Was Heidel und Weinzierl am Ende verdient haben, liegt in den Händen von Tönnies. Dass der Schalke-Chef seinen Manager Horst Heldt und Coach Andre Breitenreiter nach der vergangenen Saison trotz der Qualifikation für den Europacup rausgeworfen hat, dürfte Heidel und Weinzierl kaum beruhigen.

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