Völler: England "ist und bleibt unser Konkurrent"

SID
Rudi Völler kritisierte den Confed Cup
© getty

Rudi Völler hat keine Angst vor dem neuen Fußballer-Paradies China. Er sprach über einen möglichen Strategiewechsel der Bundesliga-Klubs und die vernünftige Verwendung des Geldes, das aus China und England nach Deutschland fließt. Außerdem kritisierte er den Confed Cup.

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"Gute, junge Spieler wollen da nicht hin. Wenn du über 30 Jahre alt bist und dir noch einmal die Taschen voll machen willst - dann ist das natürlich eine andere Geschichte. Dagegen bleibt England für junge Spieler sportlich und wirtschaftlich interessant. Das ist und bleibt unser Konkurrent", sagte der Sportchef von Bundesligist Bayer Leverkusen im Express-Interview.

Völler glaubt auch nicht, dass die deutschen Klubs angesichts des Wahnsinnsgehälter in China oder England in naher Zukunft ihre Strategie ändern und Gefahr laufen, die Schraube zu überdrehen. "Die TV-Erlöse sind enorm gestiegen. Dadurch stiegen auch die Ablösesummen und Gehälter an. Das Geld landet bei den Klubs, dann bei den Spielern und Beratern. Wichtig dabei ist: Wie geht man damit um? Wir in Deutschland arbeiten seriös. Bayern München ist doch das beste Beispiel: Sie könnten locker einen 100-Millionen-Euro-Transfer tätigen. Aber sie machen es nicht", sagte der 56-Jährige.

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Völler fand zudem deutliche Worte zum Confed Cup, der vom 17. Juni bis 2. Juli in Russland stattfindet. "Das braucht kein Mensch. Irgendwann wird das einschlafen", sagte der frühere Torjäger über die WM-Generalprobe ein Jahr vor dem Weltturnier in Russland, an der auch die deutsche Nationalmannschaft teilnimmt.

Völler glaubt an Jogi Löw

Völler glaubt, dass Bundestrainer Joachim Löw bei der Auswahl seiner Spieler das richtige Maß finden wird. "Wir befinden uns im Dialog mit Joachim Löw. Das hat in der Vergangenheit stets gut geklappt. Es sind drei Dinge, die man beachten muss: Die U21-EM, den Confed Cup und die Bundesliga, die Pause hat. Deshalb muss die Auswahl mit Bedacht getroffen werden. Natürlich kann es nicht sein, dass von einem Klub acht Mann dabei sind und von einem anderen dürfen die vier Besten zu Hause bleiben."

Für die WM in Russland im kommenden Jahr sieht der Weltmeister von 1990 Titelverteidiger Deutschland gut gerüstet: "Jogi hat überragende Spieler, die ihm die Klubs zur Verfügung stellen. Wir haben in Deutschland eine Basis an Talenten, die es in der Masse so noch nie gab. Jogi weiß das. Er weiß auch, dass er in Russland um den Titel mitspielen wird."

Rudi Völler im Steckbrief

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