Watzke: "Hoeneß offenbar umstritten"

Von Jan Dafeld
Hans-Joachim Watzke schießt in einem Interview gegen den FC Bayern München
© getty

Hans-Joachim Watzke hat sich erneut zum möglichen Wechsel von Mats Hummels zum Bundesliga-Konkurrenten FC Bayern geäußert. Der BVB-Boss schoss dabei auch in Richtung von Uli Hoeneß.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

"Man hat da gemerkt, dass er innerhalb des FC Bayern offenbar eine umstrittene Personalie ist, denn die Reaktion von Karl-Heinz Rummenigge war ja schon krass und hat auch gezeigt, dass es ihm wichtig war, mal klarzustellen, wer der Chef ist", so Watzke in einem Interview mit schwatzgelb.de.

Hoeneß hatte im Zuge der Wechselspekulationen um Hummels den Eindruck erweckt, der Verteidiger hätte sich beim Rekordmeister angeboten. Rummenigge hatte daraufhin klargestellt: "Fakt ist, dass der FC Bayern bei Mats Hummels an die Tür geklopft hat und nicht umgekehrt."

Watzke zeigt Verständnis für Hummels

Bezüglich der Wahrscheinlichkeit des Transfers zeigte sich Watzke zurückhaltend. "Momentan ist der Transfer nicht vollzogen", erklärte der 59-Jährige. "Mats war von Anfang an immer offen - und ich war offen zu ihm. Mats kennt genau die Forderungen, die wir an Bayern München gestellt haben, das war auch ganz klar mit ihm kommuniziert."

Den Umgang der Fans mit dem Innenverteidiger kann Watzke offenbar nur bedingt nachvollziehen. "Ich hatte übrigens bei Mats nie das Gefühl, dass er den Eindruck hat, wir säßen in unterschiedlichen Booten. Nie. Deshalb hab ich die Reaktionen beim Wolfsburg-Spiel vielleicht ein bisschen ungerechter empfunden, als ich es sonst getan hätte."

"Die Art und Weise, wie er beispielsweise Uli Hoeneß und dessen Aussagen nach dem Spiel in den Senkel gestellt hat, das haben sich auch noch nicht viele im deutschen Fußball getraut und daran merke ich, dass es immer noch in ihm gärt", so Watzke weiter. "Es war ja nicht sein Wunsch, das jetzt öffentlich zu machen."

Götze? "Mehrheit der Fans dafür"

Bezüglich einer Rückholaktion von Mario Götze zeigte sich Watzke zurückhaltend. "Aktuell stellt sich dieses Thema überhaupt nicht", so der BVB-Boss, der aber auch hinzufügte: "wenn es sich irgendwann einmal stellen sollte, glaube ich, dass die Mehrheit der gesamten Fans dafür wäre."

In diesem Zusammenhang forderte er auch zu etwas mehr Verständnis auf. "Das Geschäft ist genauso verlogen oder nicht verlogen, wie es überall in der Wirtschaft ist. Ich sag das immer wieder: Stellt euch bitte mal vor, es kommt der direkte Konkurrent und bietet euch das Vierfache.  Ihr würdet wahrscheinlich auch ein bisschen nachdenken."

Leicester und Stoke lachen über Bundesliga

Auch zur finanziellen Zukunft der Bundesliga und des BVB äußerte sich der 59-Jährige. "Ein Leicester City oder ein Stoke City, die lachen darüber, was die Spieler bei uns verdienen", so Watzke. "Wir haben momentan als Borussia Dortmund den Luxus, dass unsere Spieler da nicht hingehen, weil der sportliche Anspruch zu klein ist. Aber wenn wir mal wieder auf dem Niveau eines Mittelklasse-Klubs in der Bundesliga sind, dann holen die jeden Spieler."

Bayern Münchens Topelf 15/16? Jetzt auf LigaInsider checken!

Für die Zukunft sieht er daher harte Zeiten auf die Borussia zukommen: "Der VfL Wolfsburg wird wiederkommen, das ist für mich nur eine Frage der Zeit. Dazu kommt Leipzig, auch Leverkusen ist immer sehr konstant, weil Bayer die nicht abstürzen lässt. Die Alternative ist, du trittst ins Glied zurück, dann wirst du Werder Bremen, denn das ist ungefähr vergleichbar."

Mats Hummels im Steckbrief

Artikel und Videos zum Thema