Because f*** you, that's why!

Von SPOX
Adrian Ramos hat gegen Werder Bremen getroffen
© getty

Der BVB macht alles richtig, die scheiß Bayern machen alles kaputt. Da hilft nicht mal Adrian Ramos. Dazu die elementaren Fragen der Saison 2015/16: Wann macht Stuttgart endlich wieder Spaß? Wer ist hotter, Hinterseer oder Wagner? Und: Was ist grün und beschissen in der Abwehr?

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BVB, olé, olé: Scheiß Bayern, oder? Also, könnte man sich als Dortmunder ja fast denken. Da holt man aus den letzten 14 Heimspielen 38 Punkte und stellt einen neuen Klubrekord auf. Da kassiert man in den ersten zehn Rückrundenspielen nur drei Gegentore und schreibt Bundesliga-Geschichte. Da holt man verdammte 67 Punkte nach 28 Spielen, der nächste Klubrekord. Und trotzdem ist man nicht Erster? Pf! Mehr Punkte zu dem Zeitpunkt der Saison gab's übrigens erst viermal. Richtig, von den blöden Bayern - in den vergangenen vier Jahren.

Schwarzgelbe Superhelden, die nicht Aubameyang heißen, Teil I: Da hilft nicht einmal die Tatsache, dass man so ungefähr die besten Spieler der Welt in seiner Mannschaft hat. Den Henrich, zum Beispiel. Mkhitaryan hat mit seinen Assists Nummer 21 und 22 gegen Werder (zu euch kommen wir noch!) jetzt so viel rumassistiert wie kein anderer Spieler in den fünf großen Ligen in Europa. Alleine zwölf Assistierungen in der Liga sind Spitzenwert. Und persönlicher Rekord! Scheiß Bayern...

Streber: Die müssen dann natürlich so einen Streber wie König Franck in ihren Reihen haben. Mal eben das Karriereende abgewandt und nach fast einem Jahr Verletzung zurück, und schon wieder am Fallrückzieherbudeneschießen. Das ganz okaye Tor gegen die Frankfurter war Riberys 70. in der Bundesliga. Dazu kommen 76 Assists, was nach SPOX-Informationen 146 direkte Torbeteiligungen sind. In 201 Spielen. Was auch ganz okay ist.

Das macht man nicht: Die Hamburger dürfen sich Derby-Sieger schimpfen, einen HSV-Sieg in Hannover gab's zuletzt 2007. Das zeitgeschichtlich historische Ausmaß des 3:0 erklärt die Euphorie, wir finden trotzdem: Sich gerade über Siege gegen Hannover freuen, ist ein bisschen eklig. Die haben schließlich am 14. Und 23. Spieltag aus Versehen gegen Ingolstadt und Stuttgart gewonnen, ansonsten aber seit dem 12. Spieltag (!) jedes Spiel (!) verloren. Pfui, HSV.

Schwarzgelbe Superhelden, die nicht Aubameyang heißen, Teil II: Knapp zwei Jahre lang wurde Adrian Ramos als Fehleinkauf belächelt, hat sich das mit diesem Fußballspielen in Dortmund allem Anschein nach aber nur in Ruhe angeschaut. Und sich vor ein paar Wochen gedacht: "Na jut, dann streng ich mich mal an." Seitdem scheppert's in beängstigender Regelmäßigkeit, lässt man den Kolumbianer mitspielen. Den Siegtreffer gegen Werder schnibbelte der Angreifer lässig mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung ins Gehäuse. In seinen 411 Minuten hatte er jetzt bei neun Buden seine Füße (Schuhgröße 43 1/3) im Spiel, macht im Durchschnitt alle 46 Minuten eine Torbeteiligung! Liga-Spitzenwert. Und ganz nebenbei war's das 700. Tor der Saison. Because f*** you, that's why!

Pep raus! (Alonso rein): Hach, was war das für eine lustige Zeit, als sich einige Schreiberlinge viel, viel Mühe gaben, dem FCB eine spanische Identitätskrise einzureden. Dabei standen die vier Iberer in Diensten des Rekordmeisters - Javi Martinez, Juan Bernat, Thiago und Xabi Alonso - gegen die Eintracht das erste Mal in einem Pflichtspiel gemeinsam in der Startelf. Fun Fact zu Letzterem: Seit seinem Bundesliga-Debüt (gegen die SGE war's Spiel Nummer 50) ist Alonso pro Pflichtspiel im Schnitt alle 40 Sekunden am Ball. Das ist, äh... Rekord. Generell.

Schwarzgelbe Superhelden, die tatsächlich Aubameyang heißen: Auch unser aller Lieblings-Gabuner durfte gegen Werder einen reinzwitschern. Mit jetzt 23 Kisten hat Kollege Aubameyang Freiburgs Papiss Demba Cisse überholt und so viele Tore in einer Bundesligasaison geschossen, wie noch nie ein Afrikaner zuvor. Verrückt, oder?

Was ist grün und beschissen in der Abwehr? Zugegeben: Gegen Bremen zu scoren hat aktuell nicht gerade den Schwierigkeitsgrad eines Rubik's Cube. Als erster Klub der Bundesligageschichte haben es die Nordlichter geschafft, in den ersten 28 Spielen einer Saison immer mindestens ein Tor zu kassieren. Die Betonung liegt auf "mindestens". Aktuell stehen wir bei 57, das ist defensiv noch schlechter als Stuttgart. Stuttgart!

Alternativlos im Torrausch: Apropos Stuttgart (56 Gegentore). Die sind mittlerweile gar nicht mehr so schlecht, sehe ich gerade. Vielmehr sind sie im Angriff ziemlich überragend. Mit 23 Toren stellt der VfB die beste Rückrundenoffensive. Hm, das mit dem Stuttgart-Bashing hat auch schon mal mehr Spaß gemacht.

Ingol und Darm, ein Leben lang: Will man die - neben Adrian Ramos Fußballgott, natürlich - hottesten Stürmer der Bundesliga sehen, muss man, selbstverfreilich, nach Ingolstadt und Darmstadt fahren. Wenn man da aus gutem Grund nicht hinmöchte, kann man sich alle Infos auch hier holen: Lukas Hinterseer traf in jedem seiner letzten fünf Bundesligaspiele für den FCI. Was gut ist, vor allem wenn man bedenkt, dass das letzte Tor davor am ersten Spieltag fiel. Geiler ist da eigentlich nur Sandro Wagner, der in elf Rückrundenspielen achtmal netzte. Öfter - zehnmal - schafften das nur Claudio Pizarro und Robert Lewandowski von den scheiß Bayern.

Wenn nicht mal Sandro hilft: So schön es für die Lilien auch ist, einen Superstürmer zu haben: bringen tut's nicht viel. In den letzten sieben Spielen gingen die 98er fünfmal in Führung - gewonnen haben sie nie. Die anderen zwei Spiele übrigens auch nicht. Wir rufen Justus Jonas an und lassen uns bestätigen: Da ist ein Muster zu erkennen.

Sie können jetzt eigentlich aufhören, zu lesen:

  • Die Bayern haben ihre letzten 14 Spiele nach einem internationalen Auftritt gewonnen, was ziemlich gut ist.
  • Dem BVB gelang in den letzten sechs Spielen nur ein Tor in einer ersten Hälfte, was ziemlich lame ist.
  • Die Hertha hat jetzt 24 Mal nach einem Halbzeitrückstand verloren, was für die Zuschauer gut zu wissen ist.
  • Pablo De Blasis hat sein erstes Kopfballtor in der Bundesliga bei 1,65 Meter Körpergröße geschossen, was ziemlich klein ist.
  • Mats Hummels steht bei 21 Gelben Karten in 221 Bundesligaspielen und keiner einzigen in den letzten 22 Spielen, was ziemlich fair ist.
  • Rune Jarstein kassierte neun seiner 27 Tore in der Bundesliga gegen Gladbach, was ein bisschen gruslig ist.
  • Die Bayern sind gegen Frankfurt seit acht Bundesligaspielen und 757 Minuten ohne Gegentor, was ziemlich Bundesliga-Rekord ist.
  • Mainz' Toptorjäger Yunus Malli hat in den letzten vier Spielen nicht einmal aufs gegnerische Tor geschossen, was nicht sehr zielführend ist.

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