Einseitiges Risiko?

Martin Schmidt (l.) und Rouven Schröder arbeiten ab der kommenden Saison zusammen
© imago

Rouven Schröder steht offiziell als Nachfolger von Christian Heidel als Manager beim 1. FSV Mainz 05 fest. Das gaben die Nullfünfer vergangenen Mittwoch bekannt. Doch ist er der geeignete Mann für den Posten? Was bedeutet der Wechsel für Werder? Und wie hoch ist die Fallhöhe bei sportlichem Misserfolg? SPOX beantwortet die fünf wichtigsten Fragen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Ist Schröder der geeignete Heidel-Nachfolger?

In Mainz ist man überzeugt: Ja, das ist er. Wäre sich der Verein nicht so sicher gewesen, hätte man in den vergangenen Wochen nicht so offensichtlich in der Öffentlichkeit um Schröder gebuhlt. Die Rheinhessen arbeiteten mit Nachdruck daran, Werders Direktor Sport aus Bremen loszueisen.

Aus diversen Quellen war seit Beginn der Gerüchte um einen Heidel-Wechsel zu Schalke zu hören gewesen, dass der FSV seinem Manager die Freigabe für Gelsenkirchen nur erteilen würde, wenn er selbst einen passenden Nachfolger finden würde. Präsident Harald Strutz betonte zwar immer wieder, dass der gesamte Vorstand an der Entscheidungsfindung mitgewirkt habe, einen nicht unwesentlichen Part in der Personalie Schröder wird letztlich aber trotzdem Heidel gespielt haben.

Man kann also vermuten, dass der scheidende Manager darauf geachtet hat, einen Nachfolger zu finden, der ihm in Sachen Denkweise und Verständnis für Strukturen zumindest ähnelt. Der Verein Mainz 05 liegt Heidel nach 24 Jahren viel zu sehr am Herzen, als dass er für den Umbruch im Verein einen voreiligen Schnellschuss wagen würde - auch nicht, obwohl sein Weggang bereits feststeht.

Für die Öffentlichkeit dagegen ist Rouven Schröder schwer einzuschätzen. Der Ex-Profi arbeitete nach seiner aktiven Karriere zunächst als Assistenztrainer, ehe er 2010 beim 1. FC Nürnberg im Bereich Analyse und Scouting einstieg. 2012 wechselte er zu Greuther Fürth und wurde ein Jahr später bei den Mittelfranken zum sportlichen Leiter befördert. 2014 folgte der Wechsel nach Bremen, wo er für die Kaderplanung zuständig war.

Während seiner Zeit an der Weser flog er jedoch komplett unter dem Radar. Er stand öffentlich stets im Schatten von Geschäftsführer Thomas Eichin, was eine Einschätzung seiner Arbeit schwierig macht. Sein souveränes, seriöses und dennoch sympathisch-lockeres Auftreten lassen jedoch vermuten, dass er vom Charakter her auf jeden Fall nach Mainz passt.

Zudem kann man ihm für seine Arbeit in Fürth ebenfalls ein positives Zeugnis ausstellen: Nach dem Abstieg aus der Bundesliga mit zahlreichen Abgängen stellte er trotzdem wieder eine schlagkräftige Truppe zusammen, die beinahe den Wiederaufstieg schaffte. Er hat also bereits gezeigt, dass er sich auf alle Eventualitäten einstellen kann. Heidel bewies in 24 Jahren Mainz fast immer ein gutes Näschen - gut möglich, dass dieses letzte Mal mit am wichtigsten war.