Die letzten neuen Hoffnungen

Von SPOX
Der Transfer-Deadline-Day am Montag wurde in Deutschland von Julian Draxlers Wechsel überstrahlt
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Aaron Hunt (vom VfL Wolfsburg zum Hamburger SV)

Modalitäten: 3 Millionen Euro Ablöse, Vertrag bis 2018

Einschätzung: Hunt hat im vergangenen Jahr einen echten Absturz erlebt. In Bremen noch unumstrittener Leistungsträger, auf dem Weg zum Top-Verdiener und dazu enorm begehrt in die Liga, bekam er nach seinem Wechsel zu Wolfsburg kaum mehr ein Bein auf den Boden.

Beim VfL fand er sich häufig nur auf der Bank wieder, so dass Hunt offenbar schnell ins Grübeln kam, ob die Niedersachsen wirklich der richtige Arbeitgeber seien. Coach Dieter Hecking warf Hunt anschließend mangelnde Identifikation mit dem Verein vor, kurze Zeit stand der Ex-Bremer vollkommen auf dem Abstellgleis.

Im Februar riss ihm dann noch das Innenband, Hunt kam in Wolfsburg letztlich nie an. Dass sich daher nun die Wege trennen, scheint angesichts der hochkarätigen Kaderbesetzung der Wölfe folgerichtig.

Nach nur einer Saison außerhalb von Bremen dann zu dessen Erzrivalen nach Hamburg zu wechseln, wird Hunt noch das eine oder andere Problemchen auf Fanseite einbringen. Doch der Spieler muss nach sich schauen - und beim darbenden HSV wird ein routinierter Techniker wie Hunt sehnlichst gebraucht.

Hunt hat bei den Rothosen ausgezeichnete Chancen, sofort in der Startelf zu stehen. "Wir sind sehr froh, dass wir kurz vor Ende der Transferphase noch einen Spieler dieser Qualität verpflichten konnten, Aaron Hunt wird uns mit Sicherheit sofort verstärken", sagte Trainer Bruno Labbadia.

Der Coach ließ in den beiden letzten Partien Lewis Holtby auf der Zehn agieren, doch vor allem im Heimspiel gegen Stuttgart enttäuschte Holtby auf dieser Position. Es wird erwartet, dass Hunt bereits nach der Länderspielpause dort übernimmt - zumal Holtby ohnehin der flexiblere der beiden Spieler ist und anderweitig eingesetzt werden könnte.

Denkbar auch, dass Labbadia künftig ein 4-4-2 mit Hunt als hängender Spitze ausprobiert. Der Neuzugang besitzt seine Stärken in jedem Fall im offensiven Zentrum - und fügt dem HSV darüber hinaus eine neue Qualität bei Standardsituationen zu.

Maurice Multhaup (vom FC Schalke 04 zum FC Ingolstadt 04)

Modalitäten: 500.000 Euro Ablöse, Vertrag bis 2018

Einschätzung: Bei den Knappen hat es der 18-Jährige, dessen Vertrag in Gelsenkirchen 2016 ausgelaufen wäre, noch nicht zu einem Einsatz in der Bundesliga geschafft. Das dürfte sich beim FCI ändern, auch wenn Multhaup in Ingolstadt mit der nötigen Ruhe an das Profiteam herangeführt werden soll.

Multhaup kann im offensiven Mittelfeld überall eingesetzt werden, bevorzugt auf den Flügeln - er könnte jedoch auch als Rechtsverteidiger auflaufen. In der A-Jugend von S04 trug der gebürtige Bottroper zur deutschen Meisterschaft elf Buden in 39 Partien bei - und erwies sich auch bei der U17-Nationalelf als treffsicher: Dort steht Multhaup bei 13 Spielen und sieben Treffern.

Der Neue kam zudem bereits in den Auswahlmannschaften der deutschen U15 und U16 zum Einsatz und spielte für Schalke in der UEFA Youth League. Talent ist definitiv vorhanden, durch seinen Wechsel zum FCI hat Multhaup nun die Chance, den großen Sprung vom Jugend- in den Seniorenbereich etwas kleiner werden zu lassen als bei den prominent besetzten Schalker Profis.

Sportdirektor Thomas Linke ist sich sicher: "Er bringt mit seiner überragenden Dynamik die Qualität mit, die wir in der Offensive für unser Spielsystem benötigen."

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Seite 4: Hamburgs Aaron Hunt und Ingolstadts Maurice Multhaup

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