Die letzten neuen Hoffnungen

Von SPOX
Der Transfer-Deadline-Day am Montag wurde in Deutschland von Julian Draxlers Wechsel überstrahlt
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Javier Hernandez (von Manchester United zu Bayer Leverkusen)

Modalitäten: 11,5 Millionen Euro Ablöse, Vertrag bis 2018

Einschätzung: Hernandez steht zwar im Schatten des Draxler-Deals, doch sein Transfer nach Leverkusen kommt überraschend und ist eine starke Ansage an die Konkurrenz. Chicharito, die kleine Erbse, wie er nach seinem ebenfalls erfolgreich Fußball spielenden Vater genannt wird, hat bislang überall seine Tore geschossen und ist ein hervorragender Abschlussstürmer.

Zuletzt allerdings fehlte ihm die Konstanz, der Mexikaner kam immer seltener regelmäßig zum Einsatz. Im Vorjahr war er von United an Real Madrid ausgeliehen, spielte dort 23 Mal in der Liga (nur sieben Einsätze in der Startelf) und steuerte sieben Tore sowie sieben Vorlagen bei - eine starke Quote. In der Champions League gelang ihm im Viertelfinale gegen Reals Lokalrivale Atletico der entscheidenden Treffer zum Einzug in die nächste Runde.

"Mit ihm haben wir weitere Variationsmöglichkeiten und sind noch schwerer auszurechnen. Ich freue mich sehr, dass er sich für Bayer 04 entschieden hat. Die Bundesliga kann sich auf einen tollen Spieler freuen", sagt Bayer-Sportchef Rudi Völler.

Hernandez bringt neben seinem Torinstinkt (40 Tore in 70 Länderspielen für Mexiko, 49 Treffer in 129 Pflichtspielen für ManUnited) auch ein gutes Kopfballspiel mit, was ungewöhnlich für einen Spieler ist, der nur 1,73 Meter misst.

Doch vor allem wird er den Konkurrenzkampf in der Sturmspitze auf ein neues Level hieven, nachdem es Josip Drmic in der Vorsaison nie gelang, Platzhirsch Stefan Kießling dauerhaft unter Druck zu setzen. Das soll nun Chicharito schaffen, der zunächst sicherlich etwas Zeit benötigt, um den radikalen Fußball von Trainer Roger Schmidt zu verinnerlichen.

Doch es geht bei dem Neuzugang weniger darum, Kießling aus der Startformation zu verdrängen. Mit der Qualifikation für die Champions League stehen Bayer zahlreiche englische Wochen ins Haus, Schmidt wird rotieren müssen, um die Belastung vernünftig zu verteilen. Chicharito dürfte also relativ schnell Spielanteile sammeln.

Und: Hernandez bleibt während der Länderspielpause in Leverkusen und nimmt schon am Dienstag das Training bei seinem neuen Arbeitgeber auf. Es würde überraschen, sollte Chicharito nicht die gewünschte Verstärkung darstellen.

Ja-Cheol Koo (vom 1. FSV Mainz 05 zum FC Augsburg)

Modalitäten: 5 Millionen Euro Ablöse, Vertrag bis 2017

Einschätzung: Nach dem Baba-Transfer hat Augsburg viel Geld auf der hohen Kante und nutzte diesen Umstand, um den "verlorenen Sohn" nach Hause zu holen. Koo kickt seit mittlerweile vier Jahren in der Bundesliga, fand sich zuletzt unter Coach Schmidt in Mainz kaum mehr zurecht.

Als teuerster Neuzugang aller Zeiten noch unter Tuchel zum FSV gewechselt, hatte Koo viel Pech mit unterschiedlichen Verletzungen und konnte anschließend seine Chancen nie nachhaltig nutzen. In der aktuellen Saison stand in erster Linie Zehner Yunus Malli vor ihm, so dass die Rückkehr ins bekannte Augsburger Umfeld sinnhaft erscheint.

Der 26-Jährige spielte nämlich schon zwischen 2012 und 2013 36 Mal in der Bundesliga (acht Tore) für die Fuggerstädter, die sich zudem eine Option auf eine langfristige Verlängerung des Vertrages sicherten. "Er kennt den Verein, das Umfeld sowie auch die Trainer und die Mannschaft. Daher wird Ja-Cheol nicht viel Zeit brauchen, um sich in Augsburg wieder einzuleben", ist sich Manager Stefan Reuter sicher.

Beim FCA dürfte Koo eine ernsthafte Option für die Zehnerposition darstellen, die er schon während seiner ersten Zeit dort bekleidete. Dies würde die Chancen auf Startelfeinsätze von Alexander Esswein und Dominik Kohr verringern, da Halil Altintop (rechts) sowie Tobias Werner (links) als gesetzt gelten.

Doch durch die Koo-Verpflichtung vergrößert sich auch schlichtweg der Kader der Augsburger, die eine breite Besetzung gut gebrauchen können, um erfolgreich die Aufgabe Europa-League-Gruppenphase zu meistern.

Koo wird in Augsburg allerdings erst einmal durch Abwesenheit glänzen: Er ist in diesen Tagen mit der koreanischen Nationalmannschaft unterwegs, die WM-Qualifikationsspiele gegen Laos und im Libanon zu bestreiten hat.

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