Filbry contra Rummenigge

SID
Klaus Filbry sieht die DFL mit der Zentralvermarktung auf dem richtigen Weg
© getty

DFL-Vorstand Klaus Filbry (48) macht sich für eine Fortsetzung der Zentralvermarktung in der Bundesliga stark und stellt sich damit gegen Karl-Heinz Rummenigge. Bayern Münchens Vorstandsboss hatte zuletzt für eine künftige Einzelvermarktung der Klubs plädiert.

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"Ich bin ein strikter Gegner davon", sagte Filbry, Geschäftsführer von Werder Bremen, dem Kicker: "Zudem empfinde ich es als kontraproduktiv, mit solchen Argumenten zu diesem Zeitpunkt an die Öffentlichkeit zu gehen. Die Liga lebt von der Solidargemeinschaft und somit auch von der Zentralvermarktung."

Rummenigge hatte zuletzt betont, dass sein Klub mit einer eigenständigen TV-Vermarktung das vierfache der heutigen Erlöse erzielen könnte. Er schlägt eine Variante vor, bei der die Branchenriesen 50 Prozent ihrer Fernseherlöse in einen Solidarfonds für die kleineren Klubs einzahlen. "Mit diesem Modell könnte sich die Bundesliga besser stellen - inklusive der kleineren Vereine", hatte Rummenigge gesagt.

"Vergleiche mit England sind unzulässig"

Die Bundesliga sieht sich vor allem im Vergleich mit der deutlich wohlhabenderen englischen Premier League massiv im Nachteil. Bei der Rechtevergabe im kommenden Jahr für die Spielzeiten ab 2017 hoffen die deutschen Klubs, die Schallmauer von einer Milliarde Euro pro Jahr zu knacken. "Aber Vergleiche mit England sind unzulässig", sagte Filbry: "Dort sind die Preise nach oben geschossen, weil es einen harten Bieterwettbewerb zweier profitabler Pay-TV-Unternehmen gegeben hat. Der Markt ist damit mit Deutschland nicht vergleichbar."

Englands Premier League kassiert ab 2016 bis 2019 jährlich rund 3,2 Milliarden Euro (inklusive Auslandsvermarktung) aus den Fernsehrechten, während sich die Bundesliga zurzeit mit etwas mehr als einem Viertel (835 Millionen in der kommenden Saison) zufrieden geben muss.

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