"Da standen die Bremer blöd da"

Von SPOX
Tim Wiese geht derzeit fernab des Fußballs zu Werke - zu Werder hat er dennoch etwas zu sagen
© getty

Der SV Werder Bremen hat seine Torwart-Suche mit der Verpflichtung von Felix Wiedwald von Eintracht Frankfurt abgeschlossen. Ex-Keeper Tim Wiese begrüßte den Transfer, äußerte aber deutliche Kritik am Umgang der Verantwortlichen mit Raphael Wolf. Besonders die Formulierung von Manager Thomas Eichin, Wiedwald solle den Konkurrenzkampf auf der Torhüter-Position stärken, stieß Wiese negativ auf.

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"Natürlich ging es auch um Wolf. Die Werder-Leute haben dies zwar abgestritten, doch für mich war es ein komischer Versuch, sich herauszureden. Es waren auch Zweifel an Wolf vorhanden. Der arme Wolf tat mir schon leid", sagte der frühere Nationalspieler dem Kicker. Seine Empathie begann schon früher. Für Wiese ist die fehlende Rückendeckung seitens der sportlichen Führung ein Grund für Wolfs Probleme.

"Es war schon recht unglücklich, wie es abgelaufen ist. Werder wollte Wiedwald im Winter holen und hat ihn am Ende nicht bekommen. Da standen die Bremer auf einmal blöd da. So begann das ganze Theater", so der 33-Jährige: "Mich hätte das ganze Theater wütend gemacht. Es war nicht förderlich. Wolf hatte es danach noch schwerer. Er hat dann auch ein paar Böcke geschossen. "

"Kontinuität von früher ist einfach nicht mehr da"

Für Wiese steht allerdings fest, dass die Ursache der Probleme viel weiter zurückliegt. "Erst Sebastian Mielitz, dann Raphael Wolf. 2012 hat Werder einen Umbruch eingeleitet. Resultat war, dass der ganzen Mannschaft einige Qualität abhanden gekommen ist, auch auf der Position des Keepers. Die Kontinuität von früher ist einfach nicht mehr da", skizziert er die Auswirkungen seines eigenen Abschieds.

Die fehlende, klare Nummer 1 könnte nun gefunden sein. "Wiedwald ist ein großes Talent. Mit 25 Jahren ist er noch relativ jung", schätzt Wiese seinen früheren Trainingspartner ein. Allerdings müsse dieser sich als Stammtorwart zunächst beweisen: "Der Druck ist dann größer. Es war deutlich zu sehen bei Mielitz, der mit dieser Situation nicht fertig geworden ist."

Tim Wiese im Steckbrief

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