Der obligatorische Handlungsbedarf

Von Benedikt Treuer
Martin Schmidt und Christian Heidel können mit dem Mainzer Kader zufrieden sein
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Sturm

Das Personal: Shinji Okazaki, Devante Parker, Florian Niederlechner

Abgänge: Sami Allagui (Hertha, Leihende), Nicolas Castillo (FC Brügge, Leihende)

Zugänge: Florian Niederlechner (1. FC Heidenheim)

Offene Positionen: Sturmzentrum (Alternative zu Okazaki)

Kandidaten: Nils Petersen (SC Freiburg)

Okazaki - und dann? Nix. So oder so ähnlich sah die Mainzer Sturmbesetzung im vergangenen Jahr aus. Die Rheinhessen hatten Glück: Der kleine Japaner traf nach Belieben, war der Torgarant schlechthin, sodass man bei den Nullfünfern auch gar keine Alternative vermisste. Heidel konnte es sich so auch leisten, im Winter ein zweistelliges Millionen-Angebot von Leicester City für den Stürmer abzulehnen. Tore waren wichtiger als das Geld.

Das gilt wohl auch für die kommende Saison, obwohl nach wie vor diverse englische Klubs am 29-Jährigen interessiert sein sollen. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass Heidel und Schmidt nach dem Geis-Verkauf einen weiteren Stammspieler ziehen lassen.

Auf der anderen Seite haben die Nullfünfer im Sturm aber bereits auf dem Transfermarkt zugeschlagen: Florian Niederlechner kommt für stolze zwei Millionen Euro aus Heidenheim, wo er in der letzten Zweitliga-Spielzeit starke 15 Treffer und zehn Vorlagen beisteuerte. "Es ist unsere Philosophie, Spieler mit viel Potenzial zu holen, um sie hier zu guten Bundesligaspielern weiterzuentwickeln. Auch Florian Niederlechner hat hierzu alle Voraussetzungen. Das passt, da bin ich sehr sicher", sagte ein überzeugter Christian Heidel.

Ob Niederlechner in der Bundesliga genauso weiterknipst wie im Unterhaus, ist fraglich. Das Potenzial, sich in einem gestandenen Bundesliga-Kader durchzusetzen, scheint er aber zu haben. Jedenfalls bringt er die aufgeschlossene und lockere Art mit, die es in Mainz voraussetzt. Dennoch zeigten Flops wie Polter, Schahin oder Ede in der Vergangenheit, dass Entwicklungsfähigkeit selbst bei den Nullfünfern nicht immer unmittelbar mit Erfolg in Verbindung steht.

Sollte es wider Erwarten doch noch zu einem Okazaki-Transfer kommen, ist es vorstellbar, dass auch Mainz noch einmal tief in die Tasche greift, um auch im Angriff eine Premium-Lösung zu holen. Zuletzt war angeblich Nils Petersen in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt ein Thema. Nach Freiburgs Abstieg stünden die Chancen sicher nicht schlecht, den ehemaligen Bremer zum FSV zu lotsen - dem Stürmer fehlte seit seiner Zeit beim FC Bayern aber schlichtweg die Konstanz, um dauerhaft zu überzeugen.

Ein Überraschungsfaktor könnte in den nächsten Monaten daher auch Devante Parker (19) werden: Der jüngere Bruder vom Ex-Mainzer Shawn scheint auf dem Weg in den Profi-Fußball bereits gefestigter, als es sein Bruder in Mainz je war. Er ist ein Name, den man auf dem Zettel haben sollte.

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