Schöch kritisiert Paoli erneut

SID
Das Thema Doping entfacht immer wieder neuen Zündstoff
© getty

Öffentliche Schuldzuweisungen prägen weiterhin die Aufarbeitung der Doping-Vorwürfe gegen den Fußball und Radsport. Der aus der Evaluierungskommission Freiburger Sportmedizin zurückgetretene Kriminologe Heinz Schöch kritisierte deren Vorsitzende Letizia Paoli am Mittwoch erneut scharf.

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Paoli verzögere "aus undurchsichtigen Gründen" die Beratung und Verabschiedung der Gutachten in der Kommission und widme sich "eher internen Querelen oder ihrer medialen Selbstvermarktung", schrieb Schöch in einer Pressemitteilung.

Der Rechtsexperte hatte bereits angekündigt, sein von ihm verfasstes Gutachten über den Weg des Rektorats der Albert-Ludwigs-Universität zu veröffentlichen. Die Annahme, die Übergabe an den Rektor gefährde den Aufklärungsauftrag der Kommission, treffe nicht zu, teilte er zu diesem Thema mit.

"Die genannten Gutachten sind - neben einem Kurzgutachten des früheren Mitglieds Prof. Jelkmann zur Evaluierung der wissenschaftlichen Publikationen - die einzigen schriftlichen Ergebnisse der Kommission, welche unter der Leitung von Frau Paoli (seit 2009) bisher zustande gekommen sind", schrieb Schöch.

"Hintergrund rätselhaft"

"Warum eine Kommission, aus der vor mir schon acht international renommierte Wissenschaftler ausgeschieden sind, mit ihrem verbleibenden Rest allein die Hoffnung auf eine objektive Aufklärung der Doping-Vergangenheit verkörpern soll, bleibt mir vor diesem Hintergrund rätselhaft."

Das wohl brisanteste Gutachten hatte der am vergangenen Freitag zurückgetretene Doping-Experte Andreas Singler verfasst. Am 2. März veröffentlichte er ohne Absprache vermeintliche Erkenntnisse, welche die Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart und SC Freiburg sowie den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) schwer belasteten.

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