Schürrle sucht die Form

SID
Andre Schürrle steckt seit Wochen in einer Formkrise
© getty

Vielleicht hilft ja die kräftige Dosis Heimatluft. Egal wo Andre Schürrle in diesen Tagen auftaucht, der Weltmeister wird sich bei der Suche nach seiner Form immer wie Zuhause fühlen. Am Sonntag in Mainz und in der Pfalz, am Montag in Frankfurt, am Mittwoch in Kaiserslautern - der 24-Jährige bewegt sich stets im Umkreis von rund 70 Kilometer um sein Ludwigshafener Elternhaus.

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Dort übernachtete der Vorlagengeber zum Siegtreffer im WM-Finale sogar von Sonntag auf Montag. Wie schön es in der Heimat sein kann, hatte der 32-Millionen-Euro-Mann vom VfL Wolfsburg schon vor der Fahrt nach Hause mit seinen Eltern und seiner Schwester zu spüren bekommen.

"Ich bin mit dem Verein und der Stadt noch sehr verbunden, weil ich hier eine lange Zeit verbracht habe. Die Fans sind einmalig hier. Ich bin froh, wieder hier gewesen zu sein", sagte Schürrle, dem rund um das 1:1 (0:1) des VfL beim FSV Mainz 05 eine Welle der Zuneigung entgegenschwappte.

Die FSV-Fans feierten ihren verlorenen Sohn mit Sprechchören, die Umarmungen mit den Ex-Kollegen und den Klubverantwortlichen wollten kein Ende nehmen.

Schürrle zuversichtlich

Obwohl Schürrle beim glücklichen Remis des Tabellenzweiten und Europa-League-Viertelfinalisten erneut eine unterdurchschnittliche Leistung zeigte, konnte er sich am Montag gut gelaunt auf den Weg zum Treffpunkt der Nationalmannschaft in Frankfurt machten.

Ein Einsatz am Mittwoch in Lautern gegen Australien (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) würde dem Pfälzer sicher zusätzlich gut tun. Schließlich weiß Schürrle selbst, dass er das überwiesene Geld an den FC Chelsea bisher noch nicht wert ist.

"Ich habe noch nicht so viele Aktionen, wie ich mir das vorstelle. Man sieht, dass ich noch nicht mein Spiel durchziehen kann. Da bin ich selbstkritisch genug", sagte der Offensivspieler, der dennoch keine Selbstzweifel aufkommen lassen will: "Aber ich weiß, dass ich jeder Mannschaft der Welt helfen kann, wenn ich meine Kraft und mein Selbstvertrauen habe. Das wird man auch in Wolfsburg sehen."

"Pech an den Stiefeln"

Davon gehen natürlich auch die Verantwortlichen aus. Sportchef Klaus Allofs und Trainer Dieter Hecking bemühten sich erneut nach besten Kräften, um weiterer Kritik an dem ohnehin schon umstrittenen Transfer den Wind aus den Segeln zu nehmen.

"Andre klebt derzeit ein bisschen das Pech an den Stiefeln. Er steht aber auch sehr im Fokus, weil es noch nicht so läuft", sagte Hecking, der Schürrle trotz der schwachen Leistung über die volle Distanz gehen ließ: "Die Erwartungshaltung, dass er zünden muss, ist riesig. Aber ich bin sehr entspannt, weil er eine riesige Qualität hat."

Auch Allofs gab zu Protokoll, dass er die Lage Schürrles "ganz gelassen" sehe. "Er muss sich zurechtfinden und braucht noch Anlaufzeit. Aber darauf waren wir eingestellt", äußerte der 58-Jährige: "Er wird für uns ein ganz wichtiger Spieler. Das steht fest."

Andre Schürrle im Steckbrief

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