Farbenblind! HSV jagt nächsten Rekord

Von SPOX
Nichts für Feinschmecker war das 0:0 zwischen Hamburg und Dortmund am Wochenende
© getty

Der HSV leidet offenbar an einer kollektiven Sehschwäche und befindet sich nach dem Schmankerl gegen Dortmund erbarmungslos auf der Jagd nach der nächsten Bestmarke. Außerdem in den Opta-Zahlen zum Spieltag: Turbo-Robben und Samurai-Meier dürfen sich feiern lassen, ein Trio kackt weiter sauber ab.

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Farbenblind? Die gelben Hemdchen von Borussia Dortmund sind ja eigentlich gut erkennbar und heben sich gerade von weißen Trikots sehr hübsch ab. Es ist in der Forschung auch nichts von einer Gelb-Schwarz-Weiß-Rot-Blindheit bekannt. Und dennoch schaffte es der HSV am Samstag, über die Hälfte seiner Bälle zum Gegner zu spielen. 47 Prozent Erfolgsquote beim Passspiel lautet die nüchterne Analyse. So schlecht war der HSV seit der detaillierten Datenerfassung von OPTA (2004/05) noch nie.

Ehre, wem Ehre gebürt: Jetzt ist es soweit. Alex Meier hat einen persönlichen Rekord aufgestellt. Inklusive seiner zwei Tore beim 2:4 der Eintracht in Köln kommt er jetzt auf 18 Saisontreffer. Soviel hatte er noch nie. Seine alte Bestmarke stand bei 16 Hütten aus der Saison 2012/13. Netter Nebeneffekt: Aktuell führt er die Torjägerliste vor Arjen Robben (17) an, der ja auch noch nie so gut getroffen hat wie in der laufenden Spielzeit.

Wo wir gerade...: ...bei Robben sind. Der Niederländer hat im 126. Bundesliga-Spiel seinen 100. Sieg eingefahren. So schnell war noch keiner zuvor. Hier seine Verfolger: Thomas Müller (148), Willy Sagnol (148), Franck Ribery (149), Robert Lewandowski (151).

Der wahre Kapitän: In Philipp Lahms Abwesenheit ist ja Bastian Schweinsteiger der Mann mit der Binde bei den Bayern. Spielen beide nicht, geht die Amtsgewalt an Manuel Neuer über - und der hat eine sensationelle Bilanz als Kapitän. Die letzten sieben Spiele wurden allesamt gewonnen. Tore: 23:0. Kann man mal im Hinterkopf behalten für die nächste Legislaturperiode.

Starkes Trio: Bayern führt nach dem 3:1 in Hannover die Rückrundentabelle erstmals an. 16 Punkte hat der Meister 2015 geholt, punktgleich dahinter Wolfsburg und Werder. Somit kommt's am kommenden Wochenende zu einem echten Kracher zwischen Bayern und Werder. Die beiden sind ja übrigens - wem sagen wir das? - das Führungsduo in der ewigen Bundesliga-Tabelle.

Schwaches Trio: Stuttgart und Hannover sind im neuen Jahr weiter ohne Sieg. Drei kümmerliche Punkte haben die beiden Dauerkrisler geholt. Paderborn hat zwar 2015 schon ein Spiel gewonnen - bezeichnender Weise in Hannover, die Bilanz von 4 Punkten bei einem Torverhältnis von 2:20 ist aber nicht minder bedenklich.

Nur der HSV: Wer den Ball ständig zum Gegner spielt (siehe oben), schießt in der Regel verhältnismäßig wenig Tore. Der HSV ist mit dem 0:0 am Samstag gegen Dortmund (in den gelb-schwarzen Trikots) zum 13. Mal in dieser Saison ohne Tor geblieben. Ein weiteres Zu-Null-Spiel würde einen Vereinsrekord der unrühmlichen Art bedeuten. 1991/92 schoss man in 14 Spielen kein Tor, damals aber hatte die Saison 38 Spieltage. Reichte am Ende für Platz 12.

Kölner Explosion: Erstmals seit Dezember 2011 gelangen dem FC wieder 4 Treffer in einem Bundesliga-Heimspiel. Bis zum 4:2 gegen Eintracht Frankfurt hatte man in dieser Saison gerade mal fünf Treffer im eigenen Stadion erzielt. Hat sich jetzt die Blockade gelöst oder lag's am Gegner? Die Frage darf erlaubt sein, schließlich ist Frankfurt neben Bremen das Team mit der löcherigsten Abwehr (beide 49 Gegentore).

Japanische Comebacks: Shinji Okazaki und Yuya Osako hatte man eigentlich schon nicht mehr auf dem Zettel als Torjäger. Doch damit ist jetzt Schluss, denn beide wissen seit dem Wochenende wieder, wo die Hütte steht und wie man den Ball darin unterbringt. 758 Minuten war Okazaki torlos geblieben, ehe ihm gegen Gladbach der umjubelte Treffer zum 2:2 gelang, immerhin schon sein 9. Saisontor. Bei Osakos zweitem Bundesligatreffer am Sonntag zum 3:1 gegen Frankfurt sparen wir uns die Minutenangabe. Nur so viel: Sein anderes Tor fiel am 2. Spieltag. Im August war's. In Stuttgart. Köln gewann 2:0.

Kleinkram, divers: Frankfurt blieb in Köln in der ersten Halbzeit ohne Torschuss. Das haben die Hessen zuerst erst einmal geschafft, 2007 beim Gastspiel in München. Mainz hat schon 11 Kopfballtore kassiert, mehr als jeder andere Bundesligist. Auf 6 Einsätze kommt Bremens Franco di Santo in der Rückrunde. Seine Ausbeute: 6 Tore. Erstmals in 2015 hat Schalke mehr als 1 Tor erzielt.

24. Spieltag: Ergebnisse, Tabelle, Torjäger

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