"Ein Spiel voller Emotionen"

Von Adrian Franke
23. Spieltag: Können die Schalker die Dortmunder Siegesserie aufhalten?
© getty

Neben dem 146. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und Schalke 04 steht am 23. Bundesligaspieltag auch das Duell der beiden Rückrunden-Topteams auf dem Programm. Gladbach will indes gegen Paderborn den Europa-Kater überwinden, während Leverkusen gegen Freiburg nachlegen muss. Außerdem: Der VfB steht in Hannover unter Druck und die Hertha empfängt Augsburg ohne Schieber.

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Borussia Dortmund - FC Schalke 04(Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Jürgen Klopp (Dortmund, über Schalkes Entwicklung): "Sie haben sich in den letzten Wochen zu einer Ergebnis-Maschine entwickelt. Sie haben große Qualität. Wir werden nicht viele Räume bekommen. Sie haben sich auf eine bestimmte Art Fußball zu spielen geeinigt. Sie haben eine sehr stabile Defensive und setzen auf Konter. Dabei bleiben sie über 90 Minuten stabil und lassen kaum Chancen zu."

Roberto Di Matteo (Schalke): "Es ist ein Spiel mit einem besonderen Stellenwert, auch bei den Spielern. Es ist ein Spiel voller Emotionen und wir müssen uns darauf vorbereiten, dass wir unsere Emotionen kontrollieren. Dortmund hat wieder Vertrauen gefunden und ein paar gute Resultate gehabt. Aber die Saison ist noch lang und es wird für beide ein Kampf bis zum Schluss."

Personal:
Bei Dortmund fehlen: Großkreutz (Muskelbündelriss), Piszczek (Teilriss der Syndesmose), Durm (Rückstand), Alomerovic (BVB II)

Bei Schalke fehlen: Uchida (Muskelbeschwerden), Kirchhoff (Achillessehnenprobleme), Matip (Muskelfaserriss), Giefer (Adduktorenverletzung), Fährmann (Kreuzbandzer­rung), Kolasinac, Goretzka (beide Trainingsrückstand), Draxler (Sehnenteilriss), Obasi (Schien­bein-OP), Farfan (Knorpelschaden)

Darum geht's:

Das Revierderby steht an! Wem das alleine nicht reicht, der darf sich auch auf ein tabellarisch interessantes Spiel freuen: Während Königsblau mit seinem ersten Sieg seit zwei Ligaspielen Gladbach vom dritten Rang verdrängen könnte, würde der BVB, der noch um Kevin Kampl und Sokratis bangt, mit drei Punkten seinerseits den Rückstand auf den Erzrivalen auf sieben Punkte schmelzen lassen. Für die Dortmunder wäre es gleichzeitig der vierte Liga-Sieg in Folge und der Blick würde zunehmend wieder in Richtung Europapokal gehen.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 stehen vor dem 146. Revierderby (nur Pflichtspiele), die Schwarz-Gelben stehen vor dem 50. Pflichtspielsieg gegen die Königsblauen, dazu 38 Remis und 58 Niederlagen.
  • Aus den vergangenen sieben Heimspielen gegen S04 holte die Borussia nur ein Sieg (2:0 im November 2011). Aus den restlichen sechs Spielen gab es drei Remis und drei Niederlagen.
  • Schalke steht vor seiner 400. Auswärtsniederlage in der Bundesliga. In 790 Spielen gab es 205 Siege, 186 Remis und 399 Niederlagen. Nur Frankfurt (411), Kaiserslautern (409) und Bremen (401-mal) verloren öfter auswärts.
  • Erstmals seit März/April 2014 gelangen Dortmund wieder drei Bundesliga-Siege in Serie (damals sogar vier). Drei Siege an den letzten drei Spieltagen gelangen außer dem BVB nur dem FC Bayern und Wolfsburg auf Platz eins und zwei.

Bayer 04 Leverkusen - SC Freiburg (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Roger Schmidt (Leverkusen): "Wir müssen jetzt den Schwung vom Mittwoch in die Bundesliga mitnehmen. Die Freiburger werden uns alles abverlangen. Sie sind extrem lauf- und kampfstark. Wir müssen sehr konzentriert auftreten. Wir haben ein junges Team, einen schlanken Kader. Da sind Schwankungen ganz normal. Aber wir wissen, dass wir in der Bundesliga gerade zu Hause dreifach punkten müssen."

Christian Streich (Freiburg, angesichts des Leverkusener Sieges über Atletico): "Wenn sie so spielen, mit solch einem Tempo, dann hat jede Mannschaft Probleme. Oberste Priorität muss es für uns haben, dass wir uns gegen deren spielerische Übermacht wehren, unsere Zweikämpfe im Mittelfeld spätestens um den zweiten Ball gewinnen und dann selber anfangen, Fußball zu spielen."

Personal:
Bei Leverkusen fehlen: R. Kruse (OP am Fußgelenk), Jedvaj (Trainingsrückstand)

Bei Freiburg fehlen: Torrejon (Rot-Sperre), Kempf (Außenband-Teilriss im Sprunggelenk), Mitrovic (Trainingsrückstand), Petersen (Außenband-Teilriss im Knie), Möller Daehli (Patellasehnenreizung), Jullien (Trainings­rückstand), Batz, Perger, Stanko (alle nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Wie gut hat Bayer den emotionalen, kräftezehrenden Sieg über Atletico unter der Woche weggesteckt? Lars Bender ist angeschlagen und fraglich, doch auch psychologisch gilt es für die in der Liga zuletzt enttäuschende Werkself, den Blick jetzt wieder auf das Alltagsgeschäft zu richten - andernfalls droht der Sturz raus aus den EL-Plätzen.

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Freiburg dagegen konnte mit dem Remis gegen Hoffenheim einen weiteren Zähler gegen den Abstieg sammeln, steht aber weiter nur einen Punkt vor einem direkten Abstiegsrang. Die Breisgauer brauchen jeden Punkt im Abstiegskampf und könnten Paderborn und Hamburg in der Tabelle überholen.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Leverkusen gewann sechs der letzten acht Heimspiele gegen Freiburg (ein Remis, eine Niederlage). Jedoch konnten die Breisgauer in der BL-Historie einzig beim FC Schalke und in Nürnberg häufiger gewinnen (je fünf Mal) als in Leverkusen (vier Mal).
  • Leverkusen spielt mit 33 Punkten aus 22 Spielen die schwächste Saison seit 2006/07. Damals hatte die Werkself zum Vergleichszeitpunkt 29 Punkte, dennoch reichte es am Ende zu Platz fünf, der zur Teilnahme am UEFA-Pokal berechtigte.
  • Mit zehn Punkteteilungen 2014/15 - Liga-Höchstwert mit Mainz - hat der Sport-Club seinen Remis-Rekord für eine komplette Bundesliga-Saison bereits eingestellt.
  • Erstmals seit gut einem Jahr blieb Bayer 04 Leverkusen in vier BL-Heimspielen in Serie sieglos (drei Remis, eine Niederlage). Die Serie riss damals im fünften Spiel mit einem 2:1 über die Hertha.
  • 13 der 24 Tore des SCF in dieser Saison fielen nach ruhenden Bällen, der Anteil von 54 Prozent ist Ligaspitze. Jonathan Schmid gab schon fünf Torvorlagen nach Standards - nur Zlatko Junuzovic legte 2014/15 mehr Standard-Tore auf (7).

TSG 1899 Hoffenheim - 1. FSV Mainz 05 (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Markus Gisdol (Hoffenheim): "Nach dem von den Ergebnissen her mehr als durchwachsenen Start in den ersten drei Partien hat sich die Mannschaft am Riemen gerissen, und in den letzten beiden Spielen toll Moral und Emotion gezeigt. Das ist die Grundlage für die nächsten drei Partien."

Martin Schmidt (Mainz): "Fußball ist doch immer groß gegen klein, reicher gegen ärmer. Das macht doch auch ein Stück weit die Faszination aus. Und wenn alle gleich reich wären, hätten wir auch eine weniger interessante Liga. Ich sehe bei Hoffenheim die Arbeit auf dem Platz und dass mit Markus Gisdol mehr Ruhe eingekehrt ist."

Personal:
Bei Hoffenheim fehlen: Süle (Kreuzbandriss), Akpoguma (U 23), Stolz (nicht berücksichtigt)

Bei Mainz fehlen: Moritz (Aufbautraining), Nedelev (Mittelfußbruch), Schilk, Roßbach (beide nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Hoffenheim hat seinen Negativlauf mit vier Punkten aus den letzten beiden Spielen vorerst gestoppt und hat die EL-Plätze weiter in Reichweite. Gleichzeitig dürfen sich die Kraichgauer keine Ausrutscher erlauben, andernfalls könnte der sechste Platz wieder sechs Zähler entfernt sein. Mainz dagegen will den frischen Wind nach dem Trainerwechsel konservieren und nach dem Derby gegen Frankfurt die nächsten drei Punkte sammeln und könnte die Abstiegsränge so auf sieben Punkte distanzieren.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Mainz verlor nur eine von elf BL-Partien gegen Hoffenheim, bei sechs Siegen und vier Remis. Gegen keinen anderen Bundesligisten, gegen den sie öfter als 6-mal antraten, haben die Rheinhessen so selten verloren und einen so hohen Punkteschnitt (2,0).
  • In Hoffenheim hat Mainz keine der fünf Partien verloren (drei Siege, zwei Remis). Bei keinem anderen Team traten die Rheinhessen öfter als drei Mal an, ohne ein einziges Spiel zu verlieren.
  • Martin Schmidt schaffte, was Klopp, Tuchel und Hjulmand vergeblich versucht hatten: einen Sieg in seinem ersten Spiel als BL-Trainer der 05er. Beim 3:1 gegen Frankfurt gewann Mainz erstmals in dieser Saison nach einem Rückstand.
  • Konstante TSG: Seit dem fünfzehnten Spieltag hält sich 1899 auf dem siebten. Platz, und an den ersten elf Spieltagen rangierte das Gisdol-Team zehn Mal unter den Top sechs. Allerdings gelangen der TSG in dieser Saison noch keine zwei Siege in Folge.

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