Heldt und Heynckes machen Mut

SID
Die Dortmunder Spieler sind nach Spielen häufig niedergeschlagen
© getty

Tabellenschlusslicht Borussia Dortmund steht im Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim mehr denn je in der Pflicht. Mut macht dem BVB sogar die Konkurrenz.

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Die Anspannung ist so greifbar wie die ersten Zweifel der treuesten Fans. Ganze Kerle forderte deshalb Trainer Jürgen Klopp im Abstiegskampf, Klub-Boss Hans-Joachim Watzke nahm die Profis des Tabellenschlusslichts Borussia Dortmund nochmals ins Gebet. "Jeder bei uns weiß, was die Stunde geschlagen hat", versicherte der 55-Jährige vor dem Heimspiel am Freitag (20.30 Uhr im LIVE-TICKER) gegen 1899 Hoffenheim.

Es sei der größte Fehler, den Abstiegskampf zu unterschätzen, betonte Watzke in einem Interview in der FAZ, er habe daher klare Worte an die Spieler gerichtet. Die Mannschaft sei jetzt in der Bringschuld, und er sei sich sicher, dass sie der Situation gerecht werde.

"Mannschaft vertraut Jürgen Klopp"

Und wieder einmal erstickte der BVB-Chef alle Spekulationen um die Zukunft von Klopp im Keim. Man vertraue dem Coach, "und auch die Mannschaft vertraut Jürgen Klopp komplett - so wie sie es immer getan hat." Watzke bemüht sich um Ruhe, versucht Hektik oder gar Panikmache zu verhindern. "Wir benötigen keinen Plan B, selbst dann nicht, wenn bis zur Winterpause weitere Spiele verloren gehen sollten."

Zuspruch erhielten der BVB und der 47-Jährige sogar vom Erzrivalen Schalke 04. "Dortmund wird da unten rauskommen, denn da sind überall sehr fähige Leute am Werk, zum Beispiel mit Jürgen Klopp einer der besten Trainer in Deutschland. Der jetzige Tabellenplatz ist daher aus meiner Sicht nur eine Momentaufnahme", sagte Sportdirektor Horst Heldt dem Fachblatt RevierSport.

Der einstige Münchner Meistercoach Jupp Heynckes schrieb in einer Kolumne im kicker, er könne bei Klopp keinen Mangel an Selbstvertrauen sehen. Genauso müssten die Spieler an sich glauben: "Mein Gott, es ist doch nicht so, dass sie kein Fußball spielen können", schrieb der Trainer a. D..

Viererkette komplett?

Um die ersten Skeptiker von der Wende in der größten sportlichen Krise seit 29 Jahren, als der BVB nach 13 Spieltagen ebenfalls das Tabellenende zierte, zu überzeugen, benötigen die Westfalen unbedingt ein Erfolgserlebnis - wie auch immer. Und das ausgerechnet gegen die Kraichgauer, gegen die in sechs Heimspielen nur zwei Siege (eine Niederlage) gelangen.

Selbst in jener Saison 1985/86, an deren Ende die Relegationsspiele gegen Fortuna Köln und die Rettung standen, wies das Punktekonto bei Halbzeit nach 17 Runden 19 Zähler (umgerechnet auf Drei-Punkte-Regelung) auf, der BVB belegte damals Rang 14. Allenfalls 23 Punkte sind für den BVB in den restlichen Hinrunden-Begegnungen gegen Hoffenheim bei Hertha BSC, gegen Wolfsburg und in Bremen noch machbar.

Klopp weiß um die Defizite in der Defensive (21 Gegentore) und setzt nicht zuletzt auf das Comeback von Weltmeister Mats Hummels. Erstmals seit dem Champions-League-Finale wäre der BVB-Trainer nach einer beispiellosen Verletzungsmisere am Freitag imstande, die Viererkette vom 25. Mai 2013 in London aufs Feld zu schicken, zumal sich auch Marcel Schmelzer im Training zunehmend anbot.

Hoffenheims Trainer Markus Gisdol ist auf alles gefasst. "Wir kennen eine ähnliche Situation. Das Spiel wird eine Frage der Nerven und des Spielglücks werden." Wie in der Saison 2012/13, als sich 1899 beim Saisonfinale in Dortmund (2:1) erfolgreich gegen den Abstieg stemmte, erwartet der 45-Jährige "80.000 Zuschauer, die versuchen werden, uns niederzubrüllen".

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