Schneller! Weiter! Ääh?

Von SPOX
10. Spieltag: Arjen Robben schickt Borussia Dortmund auf einen Abstiegsplatz
© getty

Rekorde über Rekorde produzierte die Hinrunde der 52. Bundesliga-Saison - und nicht alle hat der FC Bayern verbrochen. Werder und der HSV zeigen sich zum Beispiel für ganz miese Bestmarken verantwortlich. Der BVB schreibt Geschichte zum Vergessen. Das und noch viel mehr steht in den Opta-Zahlen zur ersten Saisonhälfte.

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Foul oder nicht Foul: Am 10. Spieltag kehrte Hakan Calhanoglu nach Hamburg zurück. Dass der türkische Nationalspieler dem HSV in der Saison zuvor den Arsch gerettet hatte, interessierte keinen mehr. Laut und hitzig wurde es und die aufgeheizte Stimmung übertrug sich 1-zu-1 aufs Spielfeld. Da wurde gehackt, als gebe es kein Morgen. Am Ende bilanzierte die Statistik nicht nur ein 1:0 für den HSV, sondern auch 54 Fouls. Das ist Saisonrekord. Das krasse Gegenteil dazu lieferten der FC Bayern und der SC Freiburg am 16. Spieltag. Acht Fouls wurden geahndet, was seit detaillierter Opta-Datenerfassung der niedrigste Wert in dieser Kategorie ist. Schön friedlich halt, passend zur Vorweihnachtszeit.

Super-Bayern kompakt: Wo sollen wir hier nur anfangen? 11 Punkte Vorsprung auf den "Verfolger" - hier: VfL Wolfsburg, Tabellenzweiter - gab's zur Halbzeit der Saison noch nie, nur vier Gegentore (Wolfsburg, Schalke, Dortmund, Mainz) auch nicht. 13 Zu-Null-Spiele in der Hinrunde sind ebenfalls Bundesliga-Rekord, genauso wie vier Herbstmeister-Titel in Serie. Kein Rekord, aber auch ganz passabel: Bayern ist seit 21 Spielen ungeschlagen (18 Siege - 3 Remis). 45 Punkte bedeuten die zweitbeste Hinrunde der Geschichte, in der Vorsaison gab's 47 Zähler aus den ersten 17 Spielen.

Super-Robben kompakt: Und wo sollen wir hier nur anfangen? Dass Arjen Robben geschafft hat, was sonst nur Eisschnellläufern, Turnern oder Schwimmern gelingt, nämlich niederländischer Sportler des Jahres zu werden, lassen wir an dieser Stelle außen vor. Stattdessen: Wenn Robben dabei ist, gewinnen die Bayern: 13 Einsätze, 13 Siege. An 13 Toren war er dabei direkt beteiligt (10 Treffer, 3 Assists). Er schraubte damit seine Bundesliga-Ausbeute auf 66 Tore und 34 Vorlagen in nur 119 Spielen. In diesem Zeitraum übrigens - und das ist mal echt verrückt! - schossen die Bayern-Gegner allesamt nur 65 Tore. Bemerkung am Rande: Beim Friedensgipfel gegen Freiburg (siehe "Foul oder nicht Foul") erzielte der 30-Jährige seinen 100. Pflichtspieltreffer für den FCB.

Mas integracion: So viele ausländische Trainer wie aktuell haben noch nie in der Bundesliga trainiert. Genau die Hälfte aller Klubs wird nicht von einem deutschen Coach betreut. Alle Neune auf einen Blick: Stevens (Niederlande, Stuttgart), Skripnik (Ukraine, Bremen), Di Matteo (Italien, Schalke), Hjulmand (Dänemark, Mainz), Korkut (Türkei, Hannover), Guardiola (Spanien, FC Bayern), Stöger (Österreich, Köln), Luhukay (Niederlande, Hertha BSC), Favre (Schweiz, Gladbach).

Schneller! Weiter! Ääh? Dass der BVB keine Bombensaison hinlegen würde, hätte man sich eigentlich schon sehr frühzeitig denken können. Keine zehn Sekunden konnten die Schwarz-Gelben in dieser Spielzeit ihren Kasten sauber halten. Gerade 9 Sekunden waren am ersten Spieltag rum, da traf Karim Bellarabi zum 1:0 für Leverkusen in Dortmund. Bundesliga-Rekord! Der Neu-Nationalspieler verdrängte damit Giovane Elber und Ulf Kirsten vom Platz an der Sonne (beide 11 Sekunden).

Nach dem vierten Spieltag stand sensationeller Weise der SC Paderborn an der Tabellenspitze. Fast genauso sensationell war Moritz Stoppelkamps Tor an selbigem Spieltag gegen Hannover. Weil 96-Keeper Ron-Robert Zieler zwecks Ausgleichsambitionen im falschen Strafraum zugange war, hatte Stoppelkamp plötzlich das leere Tor des Gegners vor Augen. Problem: Zwischen ihm und der Torlinie lagen noch 83 Meter Wiese. Wie wir aber wissen, hat er das Ding reingemacht und damit einen Weitschuss-Bundesligarekord aufgestellt.

Und noch was: Als erster Torwart überhaupt blieb Timo Horn vom 1. FC Köln in seinen ersten vier Bundesliga-Spielen ohne Gegentor.

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