"Natürlich hat er seinen Anteil am Titel"

SID
Bayer-Sportdirektor Rudi Völler stellt sich hinter Christoph Kramer
© getty

Berti Vogts hatte Christoph Kramer für sein Verhalten nach dem WM-Triumph kritisiert. Der Bayer-Sportdirektor stellt sich schützend vor seinen zukünftigen Spieler.

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Hinter Christoph Kramer lieg ein turbulentes Jahr. Aufstieg zum Nationalspieler, Weltmeisterschaft und der ganze Trubel, der auf den Gewinn des Turniers folgte. Kramer wirkte in den letzten Monaten nicht immer souverän, sprach gar von "Menschenhandel", als Bayer Leverkusen darauf pochte, dass er seinen Vertrag erfüllen solle.

Berti Vogts kritisierte daraufhin das Auftreten des 23-Jährigen und sagte: "Christoph Kramer hat herzlich wenig zum WM-Titel beigetragen". Für Bayers Sportdirektor Rudi Völler sind die verbalen Ausfälle von Kramer jedoch vergessen, so dass er sich schützend vor den künftigen Rückkehrer stellt: "Nein, so stimmt das natürlich nicht", sagte er in einem Interview mit der "Bild".

"Hat seinen Anteil am Titel"

Bei Weltmeisterschaften sei die Athmosphäre in der Mannschaft unheimlich wichtig. "Der Teamgeist geht in erster Linie von den Ersatzspielern aus, nicht von den Stammspielern. Darüber hinaus hat Christoph auch dreimal gespielt. Natürlich hat er seinen Anteil am Titel". Kramer hat mittlerweile zurückgerudert und geäußert, dass er seine Zukunft in Leverkusen sieht.

Das Leihgeschäft mit Gladbach wird somit zum vollen Erfolg. "Christoph Kramer ist das gelebte Beispiel unseres Konzepts. Junge und talentierte Spieler, die es mit 17 oder 18 nicht in die erste Mannschaft schaffen, leihen wir aus, damit sie sich weiterentwickeln können und holen sie dann ausgebildet zurück."

Die Missverständnisse der Vergangenheit entschuldigte er mit dem Alter des Mittelfeldspielers: "Es gab im letzten Jahr sicher Dinge, die unglücklich gelaufen sind. Man darf aber auch nicht vergessen, dass wir hier von einem Spieler reden, der 23 Jahre alt ist und noch Erfahrungen sammeln muss."

Auch Völler sorgt für Schlagzeilen

Auch Völler hatte in der Hinrunde für Schlagzeilen gesorgt, als er sich unter anderem mit dem ehemaligen Schiedsrichter Markus Merk zoffte. Ändern will der 54-Jährige sein Auftreten jedoch nicht: "Eines weiß ich sicher: Wenn ich mich irgendwann nicht mehr aufrege, höre ich auf. Dann wäre ich falsch in meinem Job."

Geplant sind die öffentlichen Scharmützel jedoch nicht. "Das sind ja keine Wutreden, auch wenn vieles aus der Emotion heraus entstehen kann. Das Wichtigste ist für mich, dass ich im Kern recht habe."

Christoph Kramer im Steckbrief