Bayern setzt weiter auf Sammer

SID
Matthias Sammer (r.) bleibt dem Rekordmeister bis 2018 erhalten
© getty

Es war wirklich keine große Überraschung mehr, was der FC Bayern da am Mittwoch verkündete. Matthias Sammer wird über das Ende der laufenden Saison hinaus Sportvorstand bei den Münchnern bleiben. Die neue Vereinbarung gilt bis zum 30. Juni 2018.

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"Sehr glücklich", sei er, sagte Karl Hopfner, Präsident des Vereins und seit Kurzem auch Vorsitzender des Aufsichtsrates, über die vorzeitige Vertragsverlängerung mit dem 47 Jahre alten Sammer.

Große Bedenken, ob der Europameister von 1996 weiter für den sportlichen Bereich beim deutschen Fußball-Rekordmeister die Verantwortung tragen soll, gab es offensichtlich keine. Alle neun Mitglieder des Aufsichtsrates stimmten am 11. November bei einer Sitzung für die Vertragsverlängerung, und dies sei, sagte Hopfner lapidar, "Vertrauensbeweis genug, da bedarf es keiner weiteren Erklärung". Es gibt allerdings auch Vorgaben, wie Hopfner und Sammer betonten.

Ziele bleiben unverändert

Die Ziele für Sammer, der im Juli 2012 nach sechs Jahren als Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu den Bayern kam, bleiben grundsätzlich unverändert. "Der Schnitt in den beiden vergangenen Jahre waren vier Titel. Ob wir den Schnitt halten können, weiß ich nicht", sagte Sammer, betonte jedoch: "Wir sind hungrig." Sammer will weiter "Stabilität im Erfolg gewährleisten", Hopfner ergänzte im Scherz, dass dafür schon der Schnitt von vier Titeln pro Jahr gehalten werden müsse.

All dies, glaubt Sammer, hängt nicht unwesentlich von Trainer Pep Guardiola ab. "Er ist wirklich ein Trainergenie, auch ein bisschen verrückt im positiven Sinne, es ist wunderbar, jeden Tag mit ihm zusammenzuarbeiten, er befruchtet einen inhaltlich und menschlich, es ist ein Genuss mit ihm zu arbeiten", sagte er. Und der Respekt beruht offensichtlich auf Gegenseitigkeit. "Er hat mir von Anfang an sehr geholfen, wir verstehen uns nur durch Blickkontakt", hatte Guardiola kürzlich betont.

"Strategische Entscheidungen" in absehbarer Zeit

Sammer erwähnte, dass er in absehbarer Zeit "strategische Entscheidungen" wird treffen müssen. Das heißt: Irgendwann dürfte unter anderem ein Gespräch mit Guardiola fällig sein, dessen Vertrag läuft bis 2016. Und Sammer will bei der Planung des Kaders die Offensive im Auge behalten, weil: "Wir haben da Spieler, die keine Eins und manche auch keine Zwei mehr vorne stehen." Heißt: Irgendwann muss Ersatz für Arjen Robben (30), Franck Ribéry (31) und Claudio Pizarro (36) her.

Dieser Ersatz soll nach Möglichkeit auch aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Sammer räumte ein, dass dieser Bereich, der ihm neben der Profiabteilung ebenfalls untersteht, "sicher ein wenig zu kurz gekommen ist" in seinen ersten knapp zweieinhalb Jahren an der Säbener Straße.Auch Hopfner und damit auch dem ganzen Verein ist es wichtig, dass sich da etwas bewegt, zumal die Münchner ein neues, Millionen teures Leistungszentrum für den Nachwuchs im Norden der Stadt errichten werden.

Möglich, dass sich Sammer darüber schon bald mit Uli Hoeneß austauschen wird. Der ehemalige Manager und Präsident wird ab Januar, so er denn Freigänger wird, auf eigenen Wunsch in der Nachwuchsabteilung arbeiten. Für Hoeneß werde dies sicher eine "unglaubliche Erlösung sein", glaubt Hopfner. Wo sein Vorgänger die Schwerpunkte setzen werden, könne er selbst entscheiden, betonte er. Dass sich Hoeneß auch mit Sammer über die Zukunft des FC Bayern unterhalten wird, darf angenommen werden.

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