Kind will Fan-Dialog

Von Adrian Franke
Martin Kind versucht sich mit den Fans zu verständigen
© getty

Das Tischtuch zwischen einigen Ultras von Hannover 96 und Klubpräsident Martin Kind ist zerschnitten, spätestens seitdem die Fans aus Sicherheitsgründen im April zum Derby gegen Braunschweig nur in Bussen anreisen durften, wächst die Kritik. Kind selbst wehrt sich dagegen, weiß aber auch um seine Rolle und sucht den Dialog mit den Fans.

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"Klar haben die Fans das Recht, sich zu äußern", betonte Kind in der "Sport Bild", aber wichtiger wäre "der Dialog. Wir sind bereit dazu. Aber vier Themenbereiche gehen nicht: Pyrotechnik, Gewalt, Rechtsradikalismus und Rassismus. Mit den beiden Letztgenannten haben wir in Hannover aber kein Problem. Die Entscheidung liegt bei den Ultras."

Kind war zuletzt im Stadion ausgepfiffen worden, auch Plakate gegen den Klub-Boss gab es in der Fankurve. Allerdings sei es gleichzeitig lediglich "eine absolute Minderheit, die sich so verhält. Und das, was wir mit 96 in all den Jahren erreicht haben, gibt mir das Selbstbewusstsein, mit der Situation stressfrei umzugehen."

Gleichzeitig weiß der 70-Jährige aber auch: "Fast alles, was beim Verein passiert, wird mit meiner Person in Verbindung gebracht. Denn ich stehe seit 17 Jahren für Hannover 96 in der Verantwortung. Aber in diesem Geschäft steht man nun mal in der Öffentlichkeit, also musst du damit auch leben, wenn Kritik aufkommt. Ich sage immer: Entweder du bist belastbar für dieses Geschäft, oder lass es sonst."

Kind: Meinen Job zu Ende führen

Kind arbeitet bei 96 als ehrenamtlicher Präsident und bewahrte den Klub einst mit seinem Privatvermögen vor der Pleite. Dennoch stellte er weiter klar: "Ich stehe hier in der Verantwortung. Nach dem Motto "Nach mir die Sintflut", daran denke ich nicht. Ich habe einen Job, den will und muss ich zu Ende führen. Für 96, für die Stadt Hannover."

Daher will er seinen Vertrag um jeden Preis erfüllen: "Ich habe einen Zeitplan aufgestellt, bis zur Saison 2017/18 den Übergang zu organisieren. Dann höre ich auf. Außerdem: Ich habe die tiefe Überzeugung, dass man keinen Job machen darf, nur um am Ende Dankbarkeit zu erwarten."

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