Angekommen in der Normalität

Von SPOX
Werder, Eichin, Skripnik
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Welche Rolle nimmt Thomas Eichin ein?

Mit der wachsenden Kritik an Dutt rückte auch dessen Vorgesetzter immer noch ein Stück mehr in den Fokus. Eichin hat Dutt verpflichtet, es war seine zweite einschneidende Entscheidung nach der Trennung von Thomas Schaaf.

Eichin ist in Bremen als Reformator und Aufbauhelfer angetreten, Ex-Aufsichtsratschef Willi Lemke sprach bei Eichins Vorstellung damals von einer "smarten Lösung" nach dem Weggang von Klaus Allofs. Hinter den Kulissen hat Eichin notgedrungen einiges angestoßen und umgekrempelt.

"Wir haben einen alternativlosen Plan, Spieler aus dem Nachwuchsbereich einzubauen. Dazu die kreativen Transfers, die immer Zeit benötigen, um Qualität zu entwickeln", sagt er und stellte entsprechend die Zuständigkeiten im Nachwuchsbereich um.

Im Tagesgeschäft fällt seine Bilanz aber ernüchternder aus. Die Entscheidung für Dutt als Schaaf-Nachfolger hat sich nach nur 17 Monaten als die Falsche herausgestellt. Eichin hat gemäß Vorgaben von oben den Etat des Kaders nochmal drastisch reduzieren müssen, mittlerweile liegt das Budget bei rund der Hälfte dessen, was Werder in den fetten Zeiten der Champions League für seine Spieler ausgeben konnte.

Trotzdem wurde unter Eichin auch im zweistelligen Millionenbereich in Zugänge investiert. Die Zahl der Treffer nimmt sich dabei ausgesprochen gering aus. Kaum ein Spieler hat der Mannschaft bisher dauerhaft weiterhelfen können. Trotzdem bleibt Eichin bei seiner Meinung, dass die Verpflichtungen insgesamt gesehen gar nicht so schlecht seien. Immerhin seien die "Argumente der Kritiker bei Platz 18 berechtigt."

Die Qualität der Mannschaft ist im unteren Drittel der Bundesliga anzusiedeln, auch wenn Eichin dies so nicht stehen lassen mag. "Es ist eine müßige Frage und Diskussion. Sicherlich haben wir keinen Kader - und das ist auf Grund der Historie der letzten Jahre auch gar nicht möglich - der in anderen Bereichen agieren kann. Aber sicherlich auch nicht auf dem 18. Tabellenplatz", sagt er.

Zuletzt betonte er immer wieder zu Recht, dass die Zusammenstellung des Kaders nicht allein in seinen Zuständigkeitsbereich fällt. Und dass das Team durchaus in der Lage sei, im Abstiegskampf zu bestehen. "Da haben wir schon - auch Robin, wir haben die Mannschaft ja gemeinsam zusammengestellt - höhere Ansprüche an die Mannschaft. Diese Mannschaft ist in der Lage, besser als Platz 18 da zu stehen."

Mit dem zweiten Trainerwechsel innerhalb kurzer Zeit steht auch Eichin im Wind. Bisher hatte Robin Dutt die meisten Prügel bezogen. Das wird sich von nun an zwangsläufig ändern. Zuletzt konnte sich Eichin nur noch seine Eloquenz bewahren - Inhalte lieferte er immer weniger.

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Seite 2: Warum die Entscheidung für Skripnik?

Seite 3: Welche Rolle spielt Eichin?

Seite 4: Was muss und wird sich ändern?

Seite 5: Wie "anders" kann Werder noch sein?