"Mario Götze ist eine regionale Sache"

SID
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Peter Altmann

Peter Altmann ist stellvertretender Chefredakteur bei laola1.at.

Eine Legende ist Mario Götze bereits. Seinen Namen wird in Zusammenhang mit dem Geniestreich von Maracana noch in 50 Jahren jedes deutsche Kind kennen, man denke an seine "Vorgänger" Helmut Rahn, Gerd Müller und Andreas Brehme. Dabei hat er mit seinen 22 Jahren noch genügend Zeit, an der eigenen Legende zu basteln.

Gegenwärtig fällt der Abgleich zwischen Anspruch und Wirklichkeit zwiespältig aus. Trotz des Goldtors zum WM-Triumph, für den in der öffentlichen Wahrnehmung hierzulande jedoch eher die wahren Aushängeschilder des deutschen Fußballs wie Thomas Müller, Manuel Neuer, Philipp Lahm oder Bastian Schweinsteiger stehen. Eine Frage der Erwartungshaltung. Wer als Wunderknabe tituliert wird, von dem will man mehr als ein "One-Hit-Wonder" sehen.

Wer als eines der weltweit größten Talente gehypt wird, von dem erwartet man öfter die besonderen Momente. Wer 37 Millionen kostet, von dem verlangt man, dass er im "Haifischbecken" FC Bayern schwimmt und sich keine längeren Abtauchphasen leistet. Das Schlüsselwort lautet Konstanz. Diesem Druck regelmäßig standzuhalten, zeichnet die Größten der Großen aus. Ein Weltklasse-Spieler geht voran, anstatt sich zu verstecken, strahlt Dominanz aus. Diesen - durchaus großen - Entwicklungs-Schritt zum Weltstar hat der sensible Götze noch vor sich.

Der bisherige Saisonverlauf lässt die Vermutung zu, dass der WM-Held auch bei den Bayern seine Rolle findet. Aber bei einem derart Hochbegabten geht noch mehr. Viel mehr. Von Götze wird nicht weniger gefordert, als dass er seine Extraklasse Jahr für Jahr zeigt und in Zukunft auch dem DFB-Team deutlicher seine Handschrift verleiht. Eine Frage der Erwartungshaltung eben. Die Antwort darauf wird letztlich den wahren Legenden-Status entscheiden.

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