"Selbstmitleid kein guter Wegbegleiter"

SID
Armin Veh und der VfB Stuttgart wollen gegen Dortmund den ersten Dreier holen
© getty

Der VfB Stuttgart steckt tief in der Krise. Ausgerechnet in Dortmund soll nun die Wende gelingen.

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Die Krise als Chance: Stuttgarts Trainer Armin Veh hofft trotz der momentan äußerst prekären Situation beim VfB, "dass wir noch enger zusammenrücken. Aus allen negativen Dingen kann man auch was Positives rausziehen. Daraus kann etwas wachsen. Wenn du nur daran denkst, was schlecht ist, dann bleibt es schlecht", sagte der 53-Jährige vor dem schweren Auswärtsspiel des Bundesligaletzten am Mittwoch bei Borussia Dortmund.

Allerdings weiß auch der erfahrene Coach, der am Dienstag um Optimismus und Gelassenheit bemüht war, dass "nur gute Leistungen und Ergebnisse" die schlechte Stimmung bei den Schwaben drehen können. Ein Erfolgserlebnis ausgerechnet in Dortmund wäre deshalb "eine geile Kiste, das wäre ein Wahnsinns-Break, so gehen wir da rein. Wir können uns nur selbst helfen. Das müssen wir nun auf dem Platz zeigen".

Ein Punkt aus vier Spielen

Der VfB hat bisher nur einen mageren Punkt geholt, erst ein Tor geschossen und war im Pokal an Zweitligist Bochum gescheitert. Die Unruhe im Umfeld ist entsprechend groß, was Veh missfällt: "Die Gesamtsituation ist natürlich schwierig. Das spüre ich. Das tut uns überhaupt nicht gut." Tendenzen zur Resignation hat er bei seinen Spielern aber noch nicht festgestellt: "Ich habe das bisher nicht erkannt, das lasse ich auch nicht zu. Selbstmitleid ist kein guter Wegbegleiter."

Offen ist noch der Einsatz von Torjäger Vedad Ibisevic. Der 30 Jahre alte Bosnier ist krank und muss laut Veh Antibiotika nehmen. Ibisevic könne auf keinen Fall "90 Minuten spielen. Er fährt aber mit, er will unbedingt dabei sein. Das zeigt, dass er vom Charakter her keiner ist, der wegläuft", sagte der Coach.

Maxim und Ginczek fehlen

Verzichten müssen die Schwaben auf Alexandru Maxim, der ebenfalls krank ist. Angreifer Daniel Ginczek ist zudem nach langer Verletzungspause wegen eines Kreuzbandrisses noch kein Thema für Dortmund. Trotz der Probleme in der Offensive forderte Veh von seinem bisher äußerst harmlosen Team, "dass wir vorne einfach gefährlicher werden müssen".

Veh, der im Sommer von Frankfurt nach Stuttgart zurückgekehrt war, steht bei den Fans (noch) nicht in der Kritik. Als Sündenbock ist schon länger Sportvorstand Fredi Bobic ausgemacht worden.

Doch der sieht keinen Grund zur Aufgabe. "Davonlaufen kann jeder. Ich bin nicht der Typ, der hinwirft. Ich gehe konsequent meinen Weg", hatte der 42-Jährige am Montag in einem kicker-Interview gesagt.

Auch Veh stehe nach dem Fehlstart nicht zur Disposition, betonte Bobic: "Die Trainerfrage wird sich nicht stellen, nicht heute und auch nicht in der Zukunft, weil Armin Veh für die Zukunft steht. Wir werden weiter geschlossen auftreten - wir sind erst am vierten Spieltag."

Veh habe "den Vorteil, dass er schon sehr viel erlebt hat. Er kommt mit der Situation sehr gut klar", führte Bobic weiter aus. Man habe gewusst, "dass der Start holprig werden könnte. Aber wir sprechen zu diesem Zeitpunkt nicht von einer unglaublichen Krise".

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