Polizei-Gewerkschaften uneins

SID
Die Anzahl der Polizisten in den Stadien soll bei ausgewählten Partien reduziert werden
© getty

Die Sicherheitsdiskussion spaltet die Polizei weiterhin in zwei Lager. Nun kritisierte Oliver Malchow, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft der Polizei (GdP), den NRW-Vorstoß für weniger Polizeipräsenz - und widersprach damit seinem Amtskollegen Rainer Wendt von der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG).

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"Das NRW-Projekt ist ein Spiel mit dem Feuer, denn es geht letztlich, wie allen bekannt, um reisende Gewalttäter", sagte Malchow: "Viele Spiele blieben davor und danach friedlich, weil genügend Polizistinnen und Polizisten - auch zur Abschreckung möglicher Gewalttäter - im Einsatz waren."

In dem Pilotprojekt Nordrhein-Westfalens sollen an den ersten vier Spieltagen bei ausgewählten Partien weniger Polizisten zum Einsatz kommen, zudem soll sie sich aus den Stadien zurückziehen und zunächst auf die Begleitung der Zuschauer vom Bahnhof zum Stadion verzichten. Wendt bewertete den Vorstoß als "mutig und richtig".

Kostenpunkt kein Argument

Der GdP-Vorsitzende Malchow forderte hingegen ein "bundesweit abgestimmtes Konzept aller Innenminister und Senatoren der Länder". Er sei zudem "nicht überzeugt, dass mit dem jetzigen NRW-Vorstoß wirklich Kosten gespart werden", sagte Malchow.

"Die Zahl sogenannter Risikospiele, wo viele Polizeikräfte, ob aus den Ländern oder von der Bundespolizei wegen möglicher Ausschreitungen, auch wegen verfeindeter Fangruppierungen, im Einsatz sein müssen, nimmt zu. Gerade diese Einsätze sind aber personalintensiv."

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