Survival of the Fittest

Von Marco Nehmer
Die Hertha geht in die zweite Saison nach dem Wiederaufstieg
© getty
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Mittelfeld: Upgrade zulasten des Juwels?

Zugänge: Jens Hegeler (Bayer Leverkusen), Valentin Stocker (FC Basel), Roy Beerens (AZ Akmaar)

Abgänge: Per Skjelbred (Hamburger SV, Leih-Ende), Peer Kluge (Arminia Bielefeld)

Offene Position: zentrales Mittelfeld

Die Situation: Auch dem Mittelfeld haben die Hauptstädter eine Frischzellenkur verpasst. Peer Kluge verließ den Klub, auch Per Skjelbred ging. Dafür kam Jens Hegeler für das Zentrum. "In der vergangenen Rückrunde hatten wir nicht ausreichend Möglichkeiten, um auf Verletzungen oder Formschwankungen reagieren zu können. Jetzt kann Jens Hegeler Tolga Cigerci direkt ersetzen", so Luhukay

Da das Tannenbaumsystem in den Überlegungen des Trainers eine Rolle spielt, könnte noch ein weiterer Mittelfeldmann kommen. Nach wie vor arbeitet Michael Preetz daran, den zum HSV zurückgekehrten Skjelbred doch noch ins Olympiastadion zurückzubekommen. Gesetzt und unverzichtbar scheint in der Zentrale bislang nur Hajime Hosogai.

Auch im offensiven Mittelfeld geht es rund, wo sich mit Valentin Stocker und Roy Beerens mittlerweile zwei weitere Spieler tummeln. "Wir sind vier Jungs, die um eine Position kämpfen", so Stocker, der auf dem linken Flügel zuhause ist und gute Chancen auf einen Platz in der Startelf hat.

Der leidtragende des noch einmal verschärften Konkurrenzkampfs könnte Hany Mukhtar sein. Der Siegtorschütze aus dem U-19-EM-Finale will mehr Spielzeit und schiebt seine Verlängerung in der Hauptstadt auf die lange Bank. Preetz fordert vom Spielmacher: "Hany muss sich anbieten und sich empfehlen, um auf Bundesliga-Einsätze zu kommen."

Sturm: Wer flankiert die japanische Wundertüte?

Zugänge: Julian Schieber (Borussia Dortmund), Genki Haraguchi (Urawa Red Diamonds)

Abgänge: Adrian Ramos (Borussia Dortmund), Pierre-Michel Lasogga (Hamburger SV)

Offene Position: Sturmspitze

Die Situation: Während in den anderen Mannschaftsteilen Luhukays Devise vom leistungsfördernden Konkurrenzdruck mittlerweile realisiert ist, drückt der Schuh der Hertha weiter im Angriff. Adrian Ramos verließ den Verein in Richtung Dortmund, Pierre-Michel Lasogga band sich fest an den HSV.

Einen Stürmer, der eine gewisse Torquote garantiert, dürfte es gern noch sein an der Spree. Doch Luhukay weiß um die Schwierigkeit, auf dem überhitzten Markt etwas Passendes zu finden: "In vielen Ligen suchen Vereine nach einer Nummer neun, wir auch. Das dauert noch etwas."

"Gelingt das nicht, dann hätte ich kein Problem, mit dem jetzigen Kader in die Saison zu gehen", so der Niederländer. Bislang kamen mit Julian Schieber ein Strafraumstürmer und mit Genki Haraguchi eine hängende Spitze in der laufenden Transferperiode zur Hertha. Doch das Leistungsniveau der beiden gibt Rätsel auf.

Schieber konnte sich beim BVB nie durchsetzen und will sich nun in Berlin beweisen. Der 25-Jährige hofft, in Berlin von der Dortmunder Spielweise zu profitieren: "Das Presssing, das Offensivspiel, das hohe Tempo. Da musstest du täglich einhundert Prozent geben." Dennoch: 16 Tore in 113 Spielen sind kein Bewerbungsschreiben für einen Stürmer.

Haraguchi indes, in Europa noch ein unbeschriebenes Blatt, konnte sein Potenzial schon in den Testspielen (besonders gegen Eindhoven) andeuten. Laufstark und wendig, kann der Japaner im Sturm und auf den Außen spielen. "Ich möchte in dieser neuen Liga gerne meine dynamische Spielweise zeigen und meine Dribblings ansetzen", so Haraguchi.

Trotzdem: Die Integration braucht Zeit. "Die Laufwege, die Verteidigung - einige Dinge sind in Japan unterschiedlich", erklärt der 23-Jährige. Der Japaner bleibt vorerst eine Wundertüte, daher ist ein neuer Stürmer unverzichtbar. Treffsicher sollte er sein, dann klappt es auch mit dem Stammplatz - eine flüchtige Ressource in Berlin.

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