Deutsche Bank vor BVB-Einstieg?

Von Adrian Bohrdt
Hans Joachim Watzke will auf Dauer konkurrenzfähig bleiben. Deal mit der Deutschen Bank?
© getty

Borussia Dortmund stellt offenbar die finanziellen Weichen für die Zukunft. Medienberichten zufolge verhandelt der BVB aktuell mit der Deutschen Bank über eine Beteiligung, um so langfristig auch dem FC Bayern München Paroli bieten zu können.

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Nach Informationen des "Welt"-Wirtschaftsmagazins "Bilanz" laufen die Verhandlungen zwischen dem BVB und dem Kreditinstitut bereits, es soll um eine zehnprozentige Beteiligung an dem als Aktiengesellschaft geführten Klub gehen.

Geführt werden die Gespräche von Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sowie von Deutsche-Bank-Co-Chef Jürgen Fitschen und dem Privatkundenvorstand Rainer Neske.

Vereinsrekord im vergangen Jahr

Allerdings wollten weder die Bank noch der Verein die Gerüchte vorerst kommentieren. Die Borussia wird an der Börse aktuell mit rund 235 Millionen Euro bewertet, der BVB gab zudem bekannt, dass die Aktie in das Kleinwertesegment SDax aufgenommen wird. Damit steigt sie in die dritte Börsenliga auf.

Mit einem Umsatz von 305 Millionen Euro und einem Gewinn von 51,2 Millionen Euro hatte Dortmund im vergangenen Geschäftsjahr einen Vereinsrekord aufgestellt.

Aktuell befindet sich die Aktie zu gut 75 Prozent in Streubesitz, das heißt dieser Anteil ist nicht in fester Hand und kann am Markt gehandelt werden.Die Borussia selbst hält 7,24 Prozent, Großaktionär Bernd Geske verfügt über 11,87 Prozent. Gut fünf Prozent gehören der Odey Asset Management LLP.

Dauerhafter Bayern-Konkurrent?

Sollte sich die Deutsche Bank tatsächlich an Dortmund beteiligen, dürften aber auch andere namhafte Unternehmen eine Investition in den Klub in Erwägung ziehen. Dadurch könnte der Verein zudem eine Kapitalerhöhung anvisieren.

Allerdings gibt es offenbar innerhalb der Bank auch noch Widerstände. So soll Neske den Einstieg mit einem Veto vorerst blockiert und auf wichtigere Aufgaben des Instituts verwiesen haben.

Dennoch soll das Thema am Freitag im Vorstand besprochen werden. Die grundsätzliche Idee geht dem Bericht zufolge auf Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner zurück.

Das ehemalige Allianz-Aufsichtsratsmitglied will angeblich über die kommenden Jahre mehrere große deutsche Unternehmen als Aktionäre an die Dortmunder binden, um dem FC Bayern im finanziellen Bereich dauerhaft Paroli bieten zu können.

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