Hopfner: "Bin hier nicht der Platzhalter"

Von Adrian Bohrdt
Karl Hopfner wehrt sich gegen seine Rolle als Lückenfüller
© getty

Bayern Münchens neuer Präsident sieht sich nicht als Platzhalter für Uli Hoeneß und erklärte in einem Interview die Details zu seiner Wahl. Der FC Bayern müsse allerdings das durch Hoeneß' Abgang entstandene Vakuum füllen und gemeinsam an der Außendarstellung arbeiten.

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Ob Hoeneß nach abgesessener Haftstrafe nochmal in ein Amt beim FC Bayern zurückkommt, ist schließlich noch offen. Wie Hopfner im "Münchner Merkur" betonte, müsse der Ex-Präsident jetzt zunächst mal zur Ruhe kommen: "Es geht nun nur um diese Periode. Aber ich bin hier nicht der Platzhalter, so sehe ich mich nicht. Ich möchte die Zeit aktiv prägen."

Dennoch wurde Hopfner nur für zweieinhalb, anstatt der eigentlich vorgesehenen drei Jahre, gewählt, was er ebenfalls auflöste: "Wäre ich auch für drei Jahre gewählt, hätten wir im Mai 2017 eine weitere Außerordentliche Mitgliederversammlung einberufen müssen. Das wäre Blödsinn. Deshalb haben wir es auf November 2016 vorgezogen, um es dann bei der Jahreshauptversammlung zu machen."

Hopfner: "Man braucht ein Gesicht"

In jedem Fall müsse jetzt gemeinsam das ohne Hoeneß entstandene Vakuum gefüllt werden. "Da sehe ich in erster Position, dass auf Karl-Heinz Rummenigge mehr Aufgaben zukommen, vor allem in der Außendarstellung. Man braucht ja ein Gesicht, und er ist das Gesicht des FC Bayern. Doch die anderen Herren im Vorstand müssen ebenfalls ab sofort mehr nach vorne", forderte der 61-Jährige.

Darüber hinaus gab der Ex-Finanzvorstand Einblick in den internen Entscheidungsprozess: "Es war immer klar: Uli Hoeneß kann Präsident bleiben, wenn er keine Gefängnisstrafe bekommt. Selbst an dem Donnerstag, als das Urteil gesprochen wurde, war bei mir noch überhaupt kein Gedanke daran. Erst am Freitag in der Früh, als Uli Hoeneß zurückgetreten war und wir eine Aufsichtsratssitzung hatten, handelten wir."

Für die kommenden zweieinhalb Jahre hat Hopfner außerdem klare Ziele: "Das Wichtigste ist, dass Ruhe im Verein herrscht nach dieser sehr hektischen Zeit. Dass der Vorstand die notwendige Unterstützung vom Präsidium bekommt, die Mehrheitseigentürmer in Ruhe arbeiten können, dass ich unterstütze, wenn Fragen da sind, und man Kontakt wie Tradition bewahrt, die hier gegeben ist."

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