Herzschlagfinals und viele Abschiede

Von Adrian Bohrdt
Mike Frantz droht mit dem 1. FC Nürnberg abzusteigen
© getty

Der 33. Spieltag in der Bundesliga verspricht Dramatik und könnte bereits erste Entscheidungen liefern. Der Hamburger SV muss einen frustrierten FC Bayern schlagen und hat wenig Hoffnung. Braunschweig und Nürnberg könnten am HSV vorbeiziehen, während am anderen Ende der Tabelle Wolfsburg und Leverkusen um den vierten Platz kämpfen. Zwischen Gladbach und Mainz steigt außerdem das EL-Duell, Schalke will gegen Freiburg einen weiteren Schritt Richtung CL machen.

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Eintracht Braunschweig - FC Augsburg (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Mirko Boland (Braunschweig): "Ans Aufgeben werden wir niemals denken, solange es rechnerisch möglich ist."

Markus Weinzierl (Augsburg): "Wir sind stolz auf diese Mannschaft und werden in den restlichen Spielen alles geben, um so viele Punkte wie möglich zu holen."

Personal:

Bei Braunschweig fehlen: Elabdellaoui (muskuläre Probleme), Washausen, G. Korte (beide Kreuzbandriss), Perthel (nicht berücksichtigt)

Bei Augsburg fehlen: Moravek (Muskelsehneneinriss), Ottl (Adduktorenprobleme)

Darum geht's:

Für Braunschweig könnte es schon die letzte Chance auf den Klassenerhalt sein. Sollte der HSV den FC Bayern schlagen und die Eintracht gleichzeitig nicht gewinnen, stünde der Abstieg fest. Auch ein Nürnberger Sieg bei eigener Niederlage wäre für die Löwen gleichbedeutend mit dem direkten Wiederabstieg.

Umgekehrt könnte Braunschweig aber, sollten die Konkurrenten verlieren, mit einem Sieg bis auf den Relegationsplatz springen. Augsburg kämpft indes noch um die Mini-Chance auf die Europa-League. Vier Punkte steht der FCA hinter dem Siebten Mainz, braucht also seinerseits zwei Siege und gleichzeitig zwei Mainzer Ausrutscher.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Braunschweig hat zuhause nur eines der letzten sechs Spiele verloren (drei Siege, zwei Remis). 18 ihrer 25 Punkte holten die Löwen im heimischen Stadion.
  • Gegen Augsburg wartet Braunschweig aber noch auf den ersten Pflichtspiel-Sieg. In fünf Duellen gab es drei Niederlagen und zwei Unentschieden mit insgesamt nur zwei Eintracht-Treffern.
  • Von 37 Bundesliga-Klubs, die nach 32 Spielen 25 oder weniger Punkte hatten, gelang nur einem einzigen der Klassenerhalt: Dem FC Homburg 1986/87 über die Relegation.
  • Braunschweig hat die letzten drei Spiele allesamt mit 0:2 verloren. Die Eintracht stellt ligaweit den schwächsten Sturm (28 Treffer), Augsburg hat in der oberen Tabellenhälfte die harmloseste Offensive (44 Tore).

SV Werder Bremen - Hertha BSC (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Robin Dutt (Bremen): "Es kann schon einen offenen Schlagabtausch geben. Die Saison war schwierig, aber jetzt wollen wir schon nahe an die 40 Punkte kommen. Wir haben aus unserer Sicht noch ein sehr wichtiges Spiel vor uns, in dem es um mehr als drei Punkte geht. Es geht um sehr viel Geld."

Jos Luhukay (Berlin, über die Qual der Wahl im Sturm): "Adrian konnte zwei Wochen nicht trainiere, Sandro war bei 100 Prozent und hat seine Sache gut gemacht. Es gibt noch keine Entscheidung."

Personal:

Bei Bremen fehlen: Obraniak (Wadenverletzung), Öz. Yildirim (Leisten-OP), von Haacke (Knie-OP), Strebinger, C. Röcker, Aycicek, A. Stevanovic, P. Stevanovic, (alle nicht berücksichtigt)

Bei Berlin fehlen: Cigerci (Fußprellung), Lustenberger (Muskelfaserriss), Gersbeck (Handbruch), Baumjohann (Kniereizung), Franz, Kluge (beide U 23), Burchert, Sprint (beide nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Tabellarisch um, kurz gesagt, nichts. Beide Teams haben den Klassenerhalt bereits geschafft und können das Saisonfinale etwas entspannter angehen. Dennoch dürfte es für Werder-Fans emotional werden: Zum einen steht das letzte Werder-Heimspiel von Aaron Hunt an, darüber hinaus werden im Rahmen der Partie die Double-Gewinner von 2004 um Trainer Thomas Schaaf anlässlich des zehnjährigen Jubiläums geehrt.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Nach acht Pleiten in neun direkten Duellen gegen Werder gewannen die Berliner die letzten beiden Aufeinandertreffen. In den letzten fünf Auswärtsspielen in Bremen setzte es für die Hertha aber fünf Pleiten.
  • Nur gegen Bayern (33) kassierte der Hauptstadt-Klub mehr Bundesliga-Niederlagen als gegen Werder (31).
  • Bremen hat nur eines der letzten sechs Heimspiele gewonnen, wartet aber, genau wie Hamburg und Nürnberg, in dieser Saison noch auf zwei Heimsiege hintereinander.
  • In der Rückrunde holte nur der HSV (11) weniger Punkte als die Hertha (13). Auswärts holten die Berliner aus den letzten fünf Spielen nur zwei Punkte, obwohl sie nach dem 22. Spieltag noch Dritter der Auswärtstabelle waren.
  • Die letzten drei Werder-Tore fielen alle nach Kontern. In der Rückrunde traf nur Leverkusen häufiger nach Gegenstößen (fünf Mal) als die Bremer (vier Mal), während die Hertha nach Hoffenheim (7) die zweitmeisten Konter-Gegentore (4) kassierte.

Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim (Sa., 15.30 Uhr im LIVE-TICKER)

Das sagen die Beteiligten:

Jürgen Klopp (Dortmund, über das letzte BVB-Heimspiel von Lewandowski): "Wir haben einen Superstürmer verpflichtet und er geht als Weltklassestürmer. Er ist das Paradebeispiel für Scouting und Geduld."

Markus Gisdol (Hoffenheim): "Wir spielen die beste Rückrunde der Vereinsgeschichte. Und das wollen wir noch mit ein paar Punkten ausbauen."

Personal:

Bei Dortmund fehlen: Kirch, Sarr (beide Rachenentzündung), S. Bender (Schambeinentzündung), Subotic, Blaszczykowski (beide Kreuzbandriss), Gündogan (Nervenwurzelentzündung), Kehl (Muskelfaserriss), Duksch, Alomerovic (beide BVB II)

Bei Hoffenheim fehlen: Casteels (Schienbeinbruch), Modeste (Rotsperre), Schipplock (Nervenentzündung), Vukcevic (Reha), Braafheid (U 23), Wiese (freigestellt), Paterok, Romario (beide nicht berücksichtigt)

Darum geht's:

Rechnerisch um nichts mehr. Dortmund wird in jedem Fall zum vierten Mal hintereinander eine Bundesliga-Saison auf einem der ersten beiden Plätze abschließen, was dem BVB zuvor noch nie gelang. Schalke kann die Dortmunder vor dem letzten Heimspiel von Stürmer Robert Lewandowski nicht mehr einholen. Hoffenheim auf der anderen Seite liegt im Mittelfeld der Tabelle und kann bestenfalls noch Achter werden.

Die OPTA-Facts zum Spiel:

  • Hoffenheim ist der einzige aktuelle Bundesligist, gegen den Dortmund keine positive Heimbilanz hat (je ein Sieg sowie drei Unentschieden).
  • Dortmund ist seit sieben Bundesligaspielen ungeschlagen, die aktuell längste Serie der Liga. Allerdings: Vier der letzten fünf Bundesliga-Niederlagen setzte es für den BVB im eigenen Stadion.
  • Hoffenheim auf der anderen Seite konnte nur eines seiner letzten neun Auswärtsspiele gewinnen (vier Remis, vier Niederlagen): Das 3:2 in Leverkusen am 26. Spieltag.
  • Seit fast 14 Monaten (3:0 bei Greuther Fürth am 9. März 2013) konnte Hoffenheim auswärts nicht mehr zu Null spielen. Im Schnitt kassierten die Kraichgauer auswärts seitdem 2,3 Tore pro Spiel.
  • Marco Reus ist in Topform: Der BVB-Offensivmann war an 16 der letzten 19 Dortmunder Pflichtspieltreffer direkt beteiligt (84 Prozent). In den letzten sechs Pflichtspielen war er immer an zwei Toren direkt beteiligt.

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