Bis die Anzeigetafel glüht

Von SPOX
Wechsel hin und wieder mal: Thomas Tuchel
© getty

Thomas Tuchel avanciert zum Wechselkönig, Borussia Dortmund und Joel Matip zu den Herrschern des ruhenden Balles. Hoffenheim hat die personifizierte Elfmetergarantie und Hamburg einen neuen Hoffnungsschimmer. Der 34. Spieltag in den Opta-Zahlen.

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Wechselspielchen: Thomas Tuchel ist ja bekanntermaßen ein Freund der Rotation. Doch auch während des Spiels dreht der Mainzer Coach stets ordentlich am Rad, bis die Anzeigetafel des vierten Offiziellen glüht. So nutzte der kommende Ex-Mainzer das ihm von der DFL zur Verfügung gestellte Kontingent an Einwechslungen gnadenlos aus. In allen 34 Spielen tauschte Tuchel je drei Mal aus und hat sich damit einen Platz in den Bundesliga-Geschichtsbüchern erwechselt: Erst zum sechsten Mal hat ein Team 102 Mal in einer Saison gewechselt. Glückwunsch!

Könige des ruhenden Balles: Zur Ecke klären? Fahrlässig! Fouls in der eigenen Hälfte? Bloß nicht! Zumindest sollte man ruhende Bälle gegen Borussia Dortmund tunlichst vermeiden - denn das kann übel enden. 34 Mal musste ein Bundesliga-Team diese Erfahrung in der zurückliegenden Saison machen. Damit sind die Schwarz-Gelben die unangefochtenen Standard-Könige! Dahinter liegt... lange nichts. Das zweitgefährlichste Team bei ruhenden Bällen kommt auf gerade einmal 23 Buden nach Standards.

König des ruhenden Balles: Auch die Konkurrenz im Pott hat so ihre Standardspezialisten. Joel Matip zum Beispiel. Den Schalker Verteidiger braucht man aus dem Spiel heraus gar nicht erst in Szene setzen - da passiert eh nichts, garantiert. Bei Standards aber sollte man ihn genauestens im Auge behalten. Nicht etwa so wie der FCN, der ihn am Samstag beim Kopfballtor zum 1:0 gewähren ließ. Dabei hätte man doch wissen müssen: Matip trifft nur und ausschließlich nach Standards - so wie schon bei allen elf Bundesligatoren zuvor.

Gemeinheiten der Statistik: Stell Dir vor, Du hast den drittbesten Torschützen der Bundesliga. Der Torhüter mit den meisten Paraden steht bei Dir im Kasten. Und du steigst sang- und klanglos ab. Eine Tragödie von und mit dem 1. FC Nürnberg, geschrieben in der Saison 2013/2014. Da kann Josip Drmic sich dumm und dämlich knipsen (17 Tore), Raphael Schäfer 142 Bälle abwehren - es hat nicht sollen sein. Statistiken können so fies sein.

Die personifizierte Elfmetergarantie: Kevin Volland hat mit elf Toren und neun Assists ohnehin schon fleißig Scorerpunkte gesammelt. Was in all den glorreichen Rankings aber normalerweise nicht erscheint: Der Hoffenheimer hat für sein Team in dieser Saison insgesamt fünf Elfmeter rausgeholt - das gab's seit der Erfassung dieser Daten (2005/2006) noch nie.

Gekommen um zu knipsen: Ein Glück, wer einen Mario Mandzukic auf der Bank hat. Oder einen Eric-Maxim Choupo-Moting. Beide erfüllten ihre Rolle als Teilzeit-Joker diese Saison überragend. Je fünf Tore nach Einwechslung stehen den beiden zu Buche. Feiner Unterschied: Während Mandzukic zusätzlich noch 13 Mal von Beginn an knipste, kommt Choupo-Moting nur auf fünf Treffer, wenn er in der Startelf stand.

Hamburger Hoffnungsschimmer: Diese Überschrift verpflichtet. Doch woraus soll Hamburg vor den Relegationsspielen gegen Fürth Hoffnung schöpfen? Nach fünf Niederlagen im Saisonendspurt. Nachdem die Relegation nur glückte, weil die Konkurrenz ähnlich verheerend vor sich hin dilettierte. Die Auswärtsbilanz des Trainers ist da nur bedingt erquickend. Mirko Slomka hat unlängst souverän Platz zwei in der Rangliste der Trainer mit der grausamsten Auswärtsbilanz ergattert. Sein schlagkräftiges Argument: 15 Auswärtspleiten in Serie! Sein letzter Sieg auf fremden Platz gelang mit Hannover am 26. April 2013. Der Gegner damals hieß.... Fürth! Da ist er, der Hoffnungsschimmer.

Der 34. Spieltag im Überblick