Kraft sammeln unter'm Christbaum

SID
Kevin Trapp und die Eintracht verteilten zu Hause nicht nur in dieser Szene fleißig Geschenke
© getty

Eintracht Frankfurt hat sich mit Ach und Krach in die Winterpause gerettet und will mit Fußball erstmal nichts zu tun haben - für den FC Augsburg kommt die Zwangspause hingegen äußerst ungelegen.

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Mit Fußball wollte Armin Veh nichts mehr zu tun haben. "Ab Samstag", sagte der Trainer des Bundesligisten Eintracht Frankfurt sichtlich gezeichnet von einer enorm kraftraubenden Hinrunde, "bin ich erstmal im Weihnachtsmodus! Egal, ob wir nur 15 oder 30 Punkte haben. Ich hoffe, meine Spieler genießen die Tage auch."

Für den 52-Jährigen, und , sei die besinnliche Zeit "sehr wichtig".Irgendwann danach, am besten wohl noch in diesem Jahr, wird sich der Coach aber wieder mit seinem Job beschäftigen müssen.

Nach dem erneut enttäuschenden 1:1 (1:1) gegen das Überraschungsteam des FC Augsburg am Freitagabend wartet auf die Hessen in der Rückrunde der Abstiegskampf. Mit eben nur 15 Zählern und erstmals in der Vereinshistorie ohne Heimsieg überwintert Frankfurt im Tabellenkeller.

Trapp: "Eigentlich unfassbar"

"Es ist eigentlich unfassbar - letztes Jahr haben wir fast alle Heimspiele gewonnen, diese Saison nicht eins. Das ist schwer zu erklären", sagte Torhüter Kevin Trapp, der in der Schlussphase zweimal glänzend gegen Arkadiusz Milik parierte und (noch) Schlimmeres verhinderte (85.): "Wenn wir das Spiel in der Situation noch verloren hätten, hätten wir alle richtig gekotzt. Wir hatten das Spiel eigentlich in der Hand - dann eine Niederlage und wir hätten den Glauben verloren."

Jan Rosenthal (42.) hatte die Augsburger Führung durch Raul Bobadilla (33.) in der "besten Phase" (Veh) der Frankfurter ausgeglichen, im Anschluss aber agierten die Hausherren viel zu "langsam im Spielaufbau", analysierte Vorstandsboss Heribert Bruchhagen: "Dann haben wir immer nur einen formierten Gegner vorgefunden, selbst bei überraschenden Ballbesitz."

Beeindruckende Choreo für Nikolov

So blieb auch den 46.400 Zuschauern, die vor dem Anpfiff Eintracht-Legende Oka Nikolov mit einer beeindruckenden und emotionalen Choreografie verabschiedet hatten, nur die Hoffnung, dass die Hessen jetzt "erstmal runterkommen", wie der Trainer vorgab und in der Rückrunde nicht mehr nur "wie die Hamster" einzelne Pünktchen sammeln.

"Es wäre sehr wichtig, dass alle gesund in die Vorbereitung gehen", sagte Veh, der in den vergangenen Partien immer wieder auf verletzte Stammspieler hatte verzichten müssen.

Immerhin, und das sorgt in dieser Saison dafür, dass es am Main trotz der Liga-Krise ruhig bleibt, "überwintern wir im DFB-Pokal und sind in der Europa League sehr souverän durch die Gruppe marschiert", sagte Trapp. Veh meinte: "Für Frankfurt ist das sicher nicht normal."

Pause kommt für Augsburg ungelegen

Für die Augsburger, die schon vor dem Spiel die beste Hinserie der Vereinsgeschichte feiern konnten, kommt die Zwangspause hingegen völlig ungelegen. Das 1:1 war das fünfte Spiel ohne Niederlage in Folge, mit noch zwei Punkten mehr hätten wohl nicht wenige FCA-Fans unterm Weihnachtsbaum still und heimlich von der Europa League geträumt. "Ich gratuliere meiner Mannschaft zu den 24 Punkten", sagte Trainer Markus Weinzierl, der mit dem Punkt "sehr gut" leben konnte.

Die bayerischen Schwaben haben in der Tat "eine tolle Entwicklung" (Weinzierl) genommen. Auch gegen Frankfurt dominierte über weite Strecken der FCA, der im Kalenderjahr 2013 stolze 48 Punkte gesammlt hat. "Jeder, der daran beteiligt ist, kann sich jetzt ein paar Tage zurücklegen", sagte Weinzierl. So nötig wie in Frankfurt ist das jedoch bei weitem nicht.

Die Statistiken zum Spiel