"Normalität für Robben förderlich"

Arjen Robben (l.) traf in der Bundesliga in dieser Saison bislang sechs Mal
© getty

Schön war's nicht, was die Bayern gegen Braunschweig ablieferten - aber erneut erfolgreich. Sportvorstand Matthias Sammer ist über die Maßen zufrieden und schlägt ein eigenes Kapitel für Arjen Robben auf.

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Frage: Das 2:0 gegen Braunschweig war ein schwer erkämpfter Sieg. Sind Sie zufrieden oder gab es etwas zu meckern?

Matthias Sammer: Wenn man die Woche in Betracht zieht, mit Dortmund und Moskau und dann gegen Braunschweig, dann muss ich sagen, dass die Mannschaft gerade in der ersten Halbzeit großartig gespielt hat. Wir haben von Anfang an konzentriert agiert. In der ersten Halbzeit war es sehr gut, in der zweiten Halbzeit waren es zwei Gänge weniger.

Frage: Braunschweig ist sehr destruktiv aufgetreten.

Sammer: Sie haben es im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr gut gemacht. Sie haben gegen den Ball gut gearbeitet und die Räume gut zugemacht. Das ist legitim.

Frage: Am Mittwoch geht es im Pokal nach Augsburg. Das wird die nächste schwere Partie.

Sammer: Das wird ein Finale gegen eine Mannschaft, die Kilometer frisst und unglaublich engagiert spielt. Wir müssen eine Topleistung bringen. Ich bin froh, dass wir gegen Braunschweig gewonnen haben - gerade aufgrund unserer Personalsituation. Wir hatte drei Spieler im Mittelfeld mit unterschiedlicher Ausgangssituation: Toni Kroos muss derzeit alles spielen - bis hin zur Nationalmannschaft und das nicht wenige Minuten. Bei Thiago und Martinez ist bekannt, dass sie eigentlich langsamer herangeführt werden könnten, aber das geht derzeit nicht. Ich bin froh, dass alle gut durchgekommen sind und hoffe, dass der eine oder andere Richtung Mittwoch zurückkommt.

Frage: Wie schwer ist es, die Mannschaft gegen diese Gegner zu motivieren? Das ist nicht Dortmund, das ist nicht Manchester City.

Sammer: Das stimmt und daher ist es aller Ehren wert, was die Mannschaft leistet. Wenn man das Braunschweig-Spiel 45 Minuten so kontrolliert und 2:0 vorlegt, dann kann man in der einen oder anderen Sequenz sagen können, dies oder das hätte anders laufen können. Aber das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt, darüber zu reden. Der Zeitpunkt ist, dieses Spiel abzuhaken. Wir müssen nun topmotoviert, aber vor allem topregeneriert an die neue Aufgabe herangehen.

Frage: Topmotiviert ist Arjen Robben: Sehen wir den besten Robben aller Zeiten?

Sammer: Ich freue mich für ihn, weil ich weiß, welche Stahlbäder er durchstehen musste. Das Champions-League-Finale zu Hause, dann natürlich auch die Beurteilung unserer Fans. Den Weg nun so zu gehen, das Champions-League-Finale zu entscheiden, ist aller Ehren wert. Ich habe immer gesagt, dass er ein Vollprofi ist. Aber ein Vollprofi muss auch mal durchschnaufen. Er hat einen Mittelweg gefunden zwischen Trainingsakribie und auch mal Normalität. Diese Normalität hatte er früher nicht und diese ist für ihn förderlich.

Frage: Gibt es Normalität beim FC Bayern?

Sammer: Ich habe versucht sie zu benennen und ja, es gibt sie.

Frage: Am Freitag ist die WM-Auslosung. Gibt es Gegner, denen Deutschland in der Gruppenphase aus dem Weg gehen sollte?

Sammer: Das ist mit ehrlich gesagt zu weit weg, um das zu beurteilen. Deswegen bleibe ich bei der Faustregel, die für die Medien wohl etwas bescheuert klingt: Wenn du zu einem Turnier fährst und hoffst, dass die Gegner schwach sind, dann fährst du am besten nicht hin. Wir sollten uns niemanden wünschen.

Frage: Sollte Deutschland nicht auch mal einen Titel holen?

Sammer: In der Frage steckt eine deutliche Aussage und dementsprechend sollten die, die in der Verantwortung stehen, diese Frage beantworten und nicht die, die rundherum stehen.

Bayern - Braunschweig: Die Statistik zum Spiel

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