Ist das eigentlich noch zu toppen?

Die Köpfe des Bayern-Jahres 2013: Pep, Heynckes und Co.
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April: Der Titel, der Mario, der Uli, der Triumph

Wo soll man da anfangen? Es war eines der denkwürdigsten Monate in der Geschichte des FC Bayern: Sowohl im positiven, als auch im negativen Sinne. Der April begann äußerst erfolgreich: Das 2:0 gegen Juventus im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League war das taktisch brillanteste, was der FC Bayern bis dato spielte. "Das beste Champions-League-Spiel der Saison", lobte Vorstandsboss Rummenigge. Pirlo und Co. machten keinen Stich gegen Heynckes' gute eingestellte Elf.

Ein Wendepunkt - nicht nur der Partie - war wohl auch die 14. Minute, als Toni Kroos im Duell mit Stephan Lichtsteiner einen Muskelbündelriss im rechten Adduktorenbereich erlitt und den Rest der Saison damit nicht mehr bestreiten konnte. Robben, bis dahin mehr oder weniger Edeljoker, rutschte in die Mannschaft, spielte großartig auf und war wieder "in" beim FC Bayern. Wer weiß, ob Robben heute noch beim FC Bayern spielen würde, wenn er damals nicht in die Mannschaft gerutscht wäre und womöglich die entscheidende Phase auf der Bank verbracht hätte. Wer weiß, ob Hitzfeld dann doch nicht recht behalten hätte?

Wendepunkte sollte es in diesem Monat zuhauf geben: Quasi beiläufig holte der FC Bayern am 6. April den Titel. Noch nie stand ein Deutscher Meister so früh fest. Doch die Bayern feierten nach dem 1:0 bei Eintracht Frankfurt nicht einmal ausgiebig, ja sie nahmen die Meisterschaft lediglich zur Kenntnis - mehr war nicht drin. Denn es gab noch genug zu tun - und man war noch einige Schritte davon entfernt, das nun auch erklärte Ziel zu meistern: Das Triple.

Ein paar Tage später machte die Heynckes-Truppe in Turin das Halbfinale perfekt. Beim 2:0 kam der FC Bayern schwer in Fahrt, spielte lange Zeit keine sonderlich gute Partie, fand dann aber doch wieder die richtige Lösung, um das Weiterkommen dingfest zu machen. Der FC Bayern war jetzt im Halbfinale, nur noch ein Schritt entfernt vom Endspiel, das man im Jahr zuvor noch tragisch verspielt hatte im "Finale dahoam". In der Liga durch, im Pokal beiläufig den VfL Wolfsburg 6:1 weggehauen und jetzt das Semifinale. Vielmehr kann nicht mehr passieren...

Denkste!

Am Morgen des 20. April melden Medien, dass gegen Uli Hoeneß wegen Steuerhinterziehung ermittelt wird. Die Rede ist von einem Haftbefehl, der vor geraumer Zeit erlassen wurde. Minütlich neue Details, minütlich neue Informationen am Tageslicht. Der FC Bayern wird in seiner sportlich glücklichsten und wichtigsten Zeit von einem großen Skandal des langjährigen Präsidenten heimgesucht. Beim FC Bayern wird getagt, wird beraten, aber schnell wird klar: Der Klub steht hinter Hoeneß: die Mannschaft, der Vorstand und insbesondere der Aufsichtsrat. Außerhalb des FC Bayerns ist die Kritik dagegen groß, Rufe nach dem Rücktritt des Bayern-Machers werden jeden Tag lauter.

Hoeneß, so kann man das mit Abstand feststellen, wurde zwar von der Unterstützung des FC Bayern gestärkt, missbraucht hat er seinen Klub aber nicht und nahm sich gerade in der Phase wichtiger sportlicher Entscheidungen komplett aus dem Rampenlicht. Die Mannschaft feierte noch im gleichen Monat einen unfassbaren 4:0-Triumph gegen den FC Barcelona. Für viele war es die Wachablösung an der Spitze des europäischen Fußballs. Die Bayern ließen Messi und Co. keine Chance.

Und wer sich an Großereignissen immer noch nicht sattsehen konnte: Peng! Der FC Bayern verkündete den Transfer von Mario Götze zur neuen Saison. Ein "Maulwurf", den es also schon weit vor Pep Guardiola gab, steckte etwas der Presse. Dass der bevorstehende Transfer genau dann öffentlich wurde, als Bayern und Dortmund in der Champions League um das Finale kämpften, sorgte vor allem in Dortmund für Unmut.