Kroos: "Schritt nach vorne getan"

Von Marco Heibel
Toni Kroos ist unter Pep Guardiola genau wie David Alaba gesetzt
© getty

Mit 15 Startelfeinsätzen in den bisherigen 18 Pflichtspielen der Saison gehört Toni Kroos zu den Stützpfeilern von Trainer Pep Guardiola. Der 23-Jährige hat erklärt, wie er sich trotz der Unkenrufe zu außen durchgesetzt hat und wie seine neue Rolle aussieht. Seine langfristige Zukunft sieht der Nationalspieler aber nicht zwangsläufig in München.

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"Nicht allein die aktuellen Statistiken beweisen, dass ich Stammspieler bin, sondern auch meine Leistungen auf dem Platz", sagte Kroos im Interview mit dem "Kicker". Dadurch sieht er auch seine Kritiker aus dem Sommer widerlegt: "Als der neue Trainer kam und weitere Mittelfeldspieler, wurde der Eindruck vermittelt: Das wird nichts mehr mit Kroos."

Er selbst betrachte Neuzugänge wie Mario Götze und Thiago dabei weniger als direkte Konkurrenten: "Ich finde es gut, wenn wir dadurch eine zusätzliche Alternative haben. An meinem grundsätzlichen Stellenwert wird sich nichts ändern, selbst wenn ich, wie jeder andere, hin und wieder zuschauen muss."

Entwicklung unter Guardiola

Am Ende der Hinrunde 2012 hatte Kroos sich selbst einen "deutlichen Schritt" attestiert. Auch ein knappes Jahr später sieht er seine Entwicklung weiterhin auf dem Weg nach oben: "Ich habe wieder einen deutlichen Schritt nach vorne getan."

Die mangelnde Torgefahr in diesem Jahr - erst ein Treffer in 18 Spielen - ficht den Nationalspieler dabei nicht an: "Ich definiere mein Spiel nicht über die Torgefährlichkeit, sondern mehr über meine Präsenz und Passgenauigkeit."

"Kein Barcelona II"

Generell hat Kroos einige Unterschiede im Spiel des FC Bayern im Vergleich zur Vorsaison registriert: "Bei Ballverlust wollen wir direkt nachsetzen und den Ball sofort zurückerobern." Ein "Barcelona II" werde unter Guardiola aber nicht entstehen: "Wir müssen uns treu bleiben. In der Endfassung wird man absolut dominanten Fußball sehen mit viel Ballbesitz für und wenigen Kontern gegen uns."

Auch sein eigenes Aufgabenfeld hat sich nicht nur durch die Verschiebung von der Zehn auf eine Halbposition verändert. So werde nun von ihm verlangt, "dass ich wie jeder andere im Pressing attackiere und voll mitarbeite, alles im hohen Tempo und bei jedem Spielstand". Dabei dürfe der Gegner "nie locker angelaufen und in Ruhe gelassen werden, gerade im Mittelfeld nicht", wodurch die Läufe "nicht mehr, aber intensiver" würden.

Wechsel ins Ausland eine Option

Eine vorzeitige Verlängerung seines 2015 auslaufenden Vertrags ist für Kroos derzeit kein drängendes Thema, auch wenn er versichert: "Ein grundsätzliches Interesse zur Verlängerung ist da. Wenn ich so weiterspiele, wird sich alles von allein regeln."

An ein Karriereende beim FC Bayern will er aber nicht denken: "Ich halte nichts davon zu sagen, dass ich in zehn Jahren noch bei Bayern spiele. Da kann zu viel passieren, Fünfjahresverträge wurden schon nach einer Saison aufgelöst." Den Gang ins Ausland hält er deswegen für "gut möglich", entweder "schon während der Karriere oder danach."

Als Stammspieler zur WM

In der Nationalelf betrachtet sich Kroos trotz zuletzt vier Spielen über 90 Minuten noch nicht als unumstrittenen Stammspieler. Allerdings glaubt er sich "auf einem guten Weg."

Bis zur Weltmeisterschaft im kommenden Sommer will er diesen Weg komplett vollzogen haben. Dabei sieht er sich "in einer der drei zentralen Rollen. Es geht aber nur über Leistung." Er hoffe, "dass die am Ende vom Bundestrainer belohnt wird."

Toni Kroos im Steckbrief

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