Draxler: "Wir jagen die Bayern wie Spiderman"

Von Adrian Bohrdt
Akrobatisch zum Erfolg: Julian Draxler sieht die Schalker als Bayernjäger
© getty

Julian Draxler sieht den FC Schalke 04 im Vergleich zur Vorsaison einen Schritt weiter. Der Offensivmann ist daher froh, sich im vergangenen Sommer gegen einen Wechsel entschieden zu haben, sprach aber dennoch erneut von einem möglichen Transfer. Mario Götze sieht er als mahnendes Beispiel, mit Schalke will er jetzt Titel gewinnen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen
"Es ist viel Feuer bei uns drin. Wir sind hoch motiviert. Es reift eine neue Mentalität, die uns vergangene Saison abhandengekommen war. Endlich werden im Training keine Spiele mehr so einfach hergegeben, jeder kämpft. Deswegen glaube ich, dass die Mischung diese Saison sehr gut ist. Bei Schalke herrscht Aufbruchsstimmung", freute sich der 19-Jährige in der "Sport Bild".

Daher seien jetzt auch Titel möglich: "Man geht immer in die Saison, um etwas zu gewinnen. Das Ziel, von drei Titeln einen mitzunehmen, ist nicht vermessen. Ich denke schon, dass dieses Team reif dafür ist. Dafür muss aber einiges zusammenpassen."

Bayern gegen Milan & Co.: Sichere Dir jetzt Tickets für den Audi Cup 2013 in München!

Schalke als Spiderman

Was die nationalen Wettbewerbe angeht, gelten der entthronte Double-Sieger Borussia Dortmund sowie Triple-Gewinner Bayern München als die härtesten Konkurrenten. Nachdem BVB-Trainer Jürgen Klopp zuletzt die Metapher von Robin Hood für sein Team im Vergleich zu den Münchnern, denen er eine Bazooka zusprach, gewählt hatte, gab auch Draxler seine metaphorische Einschätzung ab.

"Wir jagen die Bayern wie Spiderman. Wir spannen ein Netz, um die Mannschaften abzufangen. Die Bayern werden keine Probleme haben, unser kleines Netz mit der Bazooka zu durchtrennen. Die Dortmunder haben Pfeile, die das Netz unglücklich treffen könnten. Genauso gut kann es sein, dass wir so konkurrenzfähig sind, dass weder Bazooka noch Pfeile gegen uns helfen", so der Offensivmann.

Gerade Dortmund hinter sich zu lassen sei ein wichtiges Ziel: "Die letzten drei Jahre war Dortmund bestimmend. Davor war Schalke immer vor dem BVB. Jetzt sind wir an dem Punkt angekommen, wo wir langsam wieder auf Augenhöhe agieren. Der Plan ist natürlich, den BVB wieder zu überholen. Dafür sind wir gut aufgestellt."

Mehrere Angebote für Draxler

Draxler spielt dabei eine zentrale Rolle, dabei schien zuletzt ein Transfer im Bereich des Möglichen. Neben dem kolportierten Interesse des FC Bayern und von Borussia Dortmund hatten auch Real Madrid und Manchester City angeblich um den sechsfachen Nationalspieler gebuhlt.

"Bei Bayern ist der Konkurrenzkampf noch größer als vergangene Saison. Ein Wechsel dorthin war kein Thema für mich. Als dann im Sommer die Anfragen anderer europäischer Spitzenklubs kamen, bin ich schon ins Grübeln gekommen", gab Draxler zu.

Als er dann noch die gebotenen Summen gesehen habe, "war das schon reizvoll. Es ist ein offenes Geheimnis, dass ich vielleicht eines Tages auch so einen Wechsel machen möchte. Aber jetzt bin ich froh, weiter auf Schalke zu sein. Und es ist keine Entscheidung gefallen, dass ich 2014 gehe."

Draxler über Offerten: "Ich war aufgewühlt"

Dennoch gab Draxler zu, dass ihm die Angebote zu schaffen gemacht haben: "Ich war aufgewühlt. Man muss bedenken, dass man solche Chancen nicht jede Saison bekommt. wenn man später auf seiner Karriere zurückblickt, möchte man nicht sagen: 'Mensch, hättest du mal damals...'"

Er wolle "nur nicht so Sachen erleben wie Mario Götze", der nach seinem Wechsel vom BVB zum FC Bayern in diesem Sommer von Fans beleidigt worden war. "Er hat für sich eine Entscheidung getroffen. Ich kann sie aus sportlicher Sicht nachvollziehen", stellte der Schalker klar.

Zehn Tore und vier Vorlagen gelangen Draxler in der Vorsaison in 30 Bundesliga-Spielen. In der Champions League kam er darüber hinaus sechs Mal zum Einsatz (ein Tor, eine Vorlage). Sein Vertrag beim FC Schalke läuft noch bis 2018.

Julian Draxler im Steckbrief