Breno: Als Freigänger Job bei Bayern

SID
Breno absolvierte 29 Spiele in der Bundesliga für Bayern München und den 1. FC Nürnberg
© getty

Der wegen schwerer Brandstiftung verurteilte ehemalige Profi Breno darf möglicherweise bald die JVA Stadelheim für mehrere Stunden am Tag verlassen, um einem Job nachzugehen.

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Aller Voraussicht nach wird der 23-Jährige dann von seinem früheren Klub Bayern München eine Chance erhalten, wenn auch nicht als Fußballer.

"Er würde dann wahrscheinlich bei uns im Jugendhaus arbeiten. Er könnte ein Co-Trainer bei den Jugendmannschaften sein und sich zudem fit halten. Das scheint im Moment auf einem positiven Weg zu sein", sagte Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge bei "Sport Bild plus". Wenn wir alle Gespräche abgeschlossen haben werden wir sehen, ob daraus etwas werden kann", hatte Michael Stumpf, Leiter der JVA, unlängst der Tageszeitung "Die Welt" gesagt.

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Präsident Uli Hoeneß hätte bereits Kontakt mit dem JVA-Direktor aufgenommen, "dort ist man nun bereit, Breno von acht Uhr morgens bis acht Uhr abends unter bestimmten Bedingungen Freigang zu geben", führte Rummenigge weiter aus. Bereits in der vergangenen Woche hatte Brenos Anwalt Sewarion Kirkitadse in der "Süddeutschen Zeitung" geäußert, dass er zuversichtlich sei, "dass das klappt".

Keine Bezahlung

Der Brasilianer müsste zwar aufgrund seiner Haftstrafe weiter zum Schlafen ins Gefängnis, tagsüber wäre er aber als Angestellter des FC Bayern tätig. Aufgrund von Auflagen erhält Breno für seine Tätigkeit beim Rekordmeister aber keine Bezahlung. Auch Nürnbergs Sportvorstand Martin Bader hatte zuletzt erklärt, dass der Club Breno gerne helfen würde: "Er ist ein klasse Typ mit super Charakter."

Breno war am 4. Juli 2012 zu drei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden, nachdem er in der Nacht zum 20. September 2011 seine gemietete Villa im Münchner Vorort Grünwald in Brand gesetzt hatte. Die Revision des Brasilianers war im Januar vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe abgewiesen worden.

Behandlung bei Müller-Wohlfahrt

Der FC Bayern ließ in den vergangenen Monaten nie den Kontakt zu seinem Verteidiger abbrechen. Breno war 2008 für rund zwölf Millionen Euro vom FC São Paulo nach München gekommen und stand beim aktuellen Triple-Sieger bis Juni 2012 unter Vertrag.

In der Saison 2009/2010 war er in der Rückrunde an den 1. FC Nürnberg ausgeliehen worden, zog sich in dieser Zeit aber einen Kreuzbandriss im Knie zu. Nach Informationen von "Sport Bild plus" hatte Breno zuletzt bereits für Untersuchungen seines Knies bei Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt das Gefängnis verlassen dürfen.

Vorbildliches Verhalten

In der JVA Stadelheim hat sich Breno bisher offensichtlich vorbildlich verhalten, wie sein Anwalt berichtet. Nur einmal habe es ein Problem gegeben, als er heimlich mit seiner Frau telefoniert hatte. Die Benutzung von Mobiltelefonen ist jedoch streng untersagt.

Stumpf: "Leider hat er sich vor einiger Zeit illegal ein Handy besorgt, das wir konfiszieren mussten. Das war ihm sehr peinlich, er hat sich zigfach dafür entschuldigt. Aber ansonsten ist er schon fast ein Vorzeige-Gefangener, sehr umgänglich und freundlich. Auf seiner Station ist er gut integriert."

Breno im Steckbrief