Kreuzer ist HSV-Sportchef

Von Nikolai Mende
Das Hick-Hack hat ein Ende: Oliver Kreuzer wird neuer Sportchef bei den Hamburgern
© getty

Die Nachfolge von Sportchef Frank Arnesen beim Hamburger SV ist geklärt. Oliver Kreuzer vom Karlsruher SC wird künftig die Kaderplanung beim Bundesligisten verantworten.

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Teure Einigung zum Frühschoppen: Nach einer quälend langen Hängepartie ist der Wechsel von Oliver Kreuzer als neuer Sportchef zum Hamburger SV seit Sonntagvormittag perfekt.

Der 47-Jährige verlässt den Zweitliga-Aufsteiger Karlsruher SC und wird am 11. Juni seinen Dienst in der Hansestadt antreten.

HSV muss tief in die Tasche greifen

Finanziell darf sich dabei der KSC als absoluter Gewinner fühlen. Präsident Ingo Wellenreuther hatte lange auf eine Transferentschädigung im siebenstelligen Bereich beharrt und bekam diese Maximalforderung nahezu vollständig erfüllt.

So soll es eine fixe Ablösesumme von 600.000 Euro geben, zusätzlich sind wohl weitere erfolgsabhängige Zahlungen bis zu 350.000 Euro möglich. Der HSV hatte zunächst lediglich 100.000 Euro und ein Freundschaftsspiel angeboten, für Wellenreuther "ein Witz".

Einstimmige Entscheidung pro Kreuzer

Es war exakt 11.15 Uhr, als der Aufsichtsrats-Vorsitzender Manfred Ertel den rund 500 Mitgliedern bei der Jahreshauptversammlung der Norddeutschen in der WM-Arena am Volkspark den teuren Transfer mitteilte.

Noch am Vorabend vor dem DFB-Pokalendspiel in Berlin hatten sich die beiden Klub zwar angenähert, waren aber noch zu keiner Einigung gekommen.

"Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Oliver Kreuzer. Uns war wichtig, dass dem HSV ein monatelanges Vakuum auf dieser Position erspart geblieben ist", begründete Ertel die einstimmige und gleichwohl kostspielige Entscheidung des elfköpfigen Kontrollgremiums. Andere Kandidaten wie der frühere Hannoveraner Sportdirektor Jörg Schmadtke waren nicht zum Zuge gekommen.

"Es waren harte und intensive Verhandlungen. Mit der beschlossenen Vereinbarung können wir als KSC sehr gut leben", teilte Wellenreuther mit. Der CDU-Politiker profitierte davon, dass der HSV-Aufsichtsrat angesichts der bevorstehenden Mitgliederversammlung unter immensem Druck stand, bei dieser Veranstaltung nicht mit leeren Händen dazustehen.

Europacup ist das Ziel

Der ehemalige Bayern-Profi Kreuzer tritt an der Alster die Nachfolge von Frank Arnesen an. Die Hamburger hatten sich von dem Dänen nach mehreren umstrittenen Transferentscheidungen getrennt.

HSV-Trainer Thorsten Fink, den den neuen Sportchef aus gemeinsamen Tagen bei RB Salzburg kennt, hatte sich zuletzt mehrfach für die Verpflichtung Kreuzers stark gemacht.

Der HSV-Aufsichtsratsboss erwartet von seiner neuen Führungskraft, den HSV in der kommenden Saison in einem internationalen Wettbewerb zu führen. Ertel: "Vor dieser Spielzeit wären wir mit dem nun erreichten siebten Platz sehr zufrieden gewesen. Jetzt aber haben wir für die Zukunft höhere Ziele."

Oliver Kreuzer im Steckbrief