Nach Top-Vier muss Stuttgart kommen

Von Adrian Bohrdt
Guido Buchwald will, dass sich der VfB Stuttgart im oberen Tabellendrittel etabliert
© getty

Geht es nach dem ehemaligen Nationalspieler Guido Buchwald, muss sich der VfB Stuttgart nach dem zwölften Platz in der abgelaufenen Bundesliga-Saison weiter verstärken, was zuletzt zu oft nicht getan wurde. Buchwald fordert für die Zukunft sogar eine dauerhafte Platzierung hinter der Top-Vier der Liga und sieht Stuttgart vor Teams wie dem Hamburger SV oder Hannover 96.

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Für Buchwald wird die Meisterschaft in naher Zukunft zwischen Bayern München und Borussia Dortmund entschieden, danach folgen der FC Schalke 04 und Bayer Leverkusen. Anschließend müsse aber, so der frühere VfB-Profi im "Kicker", der VfB kommen: "Ich sehe keinen Verein außer diesen vier, der besser aufgestellt ist als wir."

Weiter erklärte der 52-Jährige: "Der VfB muss Klubs wie Freiburg, Hamburg oder Hannover hinter sich lassen. Dieses Ziel muss auch der Trainer haben und sagen: Ich schaffe das mit der Mannschaft."

Allerdings dürfe man sich ob des schlechten Abschneidens in der Liga nicht vom Einzug in das DFB-Pokalfinale blenden lassen: "Im Pokal hatte man das leichteste Programm seit langem - von der zweiten Runde bis zum Halbfinale nur Heimspiele gegen Zweitligisten."

Stuttgart nächstes Jahr "besser aufgestellt"

Entscheidend für den Erfolg in der kommenden Saison ist für Buchwald unter anderem die Transferpolitik: "Die Neuzugänge wurden frühzeitig verpflichtet - allesamt junge, ehrgeizige Spieler. Auch von den eigenen Jungen kann man erwarten, dass sie sich weiterentwickeln. Holzhauser und Rüdiger sollten nun den nächsten Schritt machen. Also ist die Mannschaft für die neue Saison besser aufgestellt."

Bislang konnte der VfB bereits die Mittelfeldspieler Sercan Sararer (Greuther Fürth), Konstantin Rausch (Hannover 96) und Marco Rojas (Melbourne Victory, alle drei ablösefrei), sowie die Abwehrspieler Gotoku Sakai (Kaufoption nach Leihe gezogen) für 1,2 Millionen Euro und Daniel Schwaab (Bayer Leverkusen/ablösefrei) verpflichten.

Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen

Genau diese zielstrebige Transfer-Planung habe Stuttgart nach Erfolgen in der Vergangenheit, wie etwa dem Gewinn der Meisterschaft 1984, 1992 und 2007, gefehlt: "Man hatte ein großes Ziel erreicht, aber nicht beachtet, dass man in der folgenden Saison bei null anfängt. Man hat es jedes Mal versäumt, sich weiter zu verbessern."

So sei Rudi Völler Anfang der 80er Jahre "günstig zu haben gewesen", allerdings war der Vereinsführung die Ablösesumme in Höhe von 800.000 Mark zu hoch. 1992 war die Mannschaft "nicht mehr das jüngste Team", besonders schlimm sei es nach dem Titelgewinn 2007 gewesen: "Der VfB hatte eben kaum einmal richtige Fachleute im Präsidium."

Um dem künftig entgegen zu wirken, hofft Buchwald, dass VfB-Manager Fredi Bobic weitere Unterstützung erhält: "Ich könnte mir eine Doppelspitze vorstellen. Ein Mann für die Finanzen und für die Darstellung des Vereins - so, wie es Staudt hervorragend gemacht hat. Und dazu müsste es einen Fachmann geben, mit dem sich Bobic austauschen kann. Man darf sich nicht von den Stimmungen und Launen der Fans leiten lassen. Als Verantwortlicher muss man ständig analysieren, was richtig- und falschläuft."

Guido Buchwald im Steckbrief