Endlich raus aus dem Fahrstuhl

Von Benjamin Wahlen
Zum zweiten Mal in vier Jahren: Die Hertha ist wieder erstklassig
© getty

Hertha BSC ist der Fahrstuhlverein der letzten Jahre. Nach dem erneuten Aufstieg versucht man nun, der Fortsetzung dieser Serie mit viel Bundesliga-Erfahrung entgegenzuwirken. Die Hoffnungen der Hauptstadt ruhen dabei vor allem auf Trainer Jos Luhukay, dem Phönix und zwei alten Bekannten.

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"Als Fahrstuhlmannschaft werden Vereine im Sport bezeichnet, die häufig zwischen verschiedenen Spielklassen pendeln, das heißt, sie steigen nach einem Aufstieg in eine höhere Liga oft schon bald wieder ab und umgekehrt." So lautet die Definition des Wortes "Fahrstuhlmannschaft" in einer Internet-Enzyklopädie.

Derzeit wird damit kein Verein so treffend beschrieben wie Hertha BSC. Allein in den letzten vier Jahren wechselten die Berliner vier Mal die Spielklasse. In der kommenden Saison heißt es für Trainer Jos Luhukay und seine Mannschaft nun wieder: Erstliga-Fußball.

Klar ist, dass Berlin 2013/2014 nicht nur gegen den Abstieg, sondern vor allem auch gegen die eigene Serie spielt. Man will endlich Konstanz in die Leistung der Mannschaft bekommen, den Fahrstuhl in der oberen Etage verlassen und sich in der Bundesliga etablieren.

"Die Hauptstadt gehört dauerhaft in die erste Liga", heißt es im Umfeld. "Wir wollen den Fluch endlich los werden und zeigen, dass in Berlin gute Arbeit geleistet wird", heißt es im Management. Luhukay trainiert Berlin erst seit Juni 2012 und beteiligt sich daher nicht an der Fahrstuhl-Diskussion: "Ich bin hier seit einem Jahr Trainer und wir sind aufgestiegen. Alles andere betrifft mich nicht."

Der Trainer spricht lieber über die Stärke seiner Mannschaft und betont, nicht freiwillig die graue Maus zu spielen: "Ich sehe sieben Mannschaften in der 1. Liga, mit denen wir absolut konkurrenzfähig sind. Wir werden alles dafür geben, dass wir am Ende nicht die sind, die unten stehen."

Tor

Neuzugang: Keiner

Abgang: Keiner

Offene Position: Keine

Situation: Im Berliner Tor hält es Trainer Luhukay getreu dem Motto "Never Change A Running System". Thomas Kraft ist seit seinem Wechsel von Bayern nach Berlin die unangefochtene Nummer 1 im Kasten der Hauptstädter. Urgestein Sascha Burchert spielt schon seit 2002 für die Hertha und ist Krafts Backup.

Daran ändert zumindest vorerst auch Philip Sprint nichts. Der talentierte 20-Jährige wurde von Luhukay bereits im letzten Jahr regelmäßig in den Kader der ersten Mannschaft berufen und ist der dritte Mann. Obwohl die Rangordnung der Keeper nicht in Stein gemeißelt ist, wird Thomas Kraft die Saison über zwischen den Pfosten stehen - vorausgesetzt, er bleibt von schlimmen Patzern und Verletzungen verschont.

Seite 1: Torhüter - Never Change A Running System

Seite 2: Abwehr - Zwei alte Bekannte

Seite 3: Mittelfeld - Viel Erfahrung und der Phönix

Seite 4: Sturm - Lasogga oder Ramos oder doch beide?