Watzke: Ausverkauf beim BVB ist "Unsinn"

Von Stefan Petri
Hans-Joachim Watzke hat keine Angst noch weitere Spieler zu verlieren
© getty

Hans-Joachim Watzke hat in einem Interview mit der "AZ" die Ängste vor einem Ausverkauf bei Borussia Dortmund zurückgewiesen. Außerdem sprach der 53-Jährige über sein Verhältnis zu Bayern München, erinnert sich an die schwierige Phase vor acht Jahre und verrät, ob er auch Spieler des Champions-League-Finalgegners verpflichten würde.

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In der europäischen Spitze ist der BVB mittlerweile endgültig angekommen. Das macht die Stars aber auch für andere, zahlungskräftige Klubs aus dem In- und Ausland so attraktiv, dass viele Fans einen Ausverkauf befürchten. Für Hans-Joachim Watzke gibt es darauf eine klare Antwort: "Unsinn! Ein Ausverkauf wird uns seit 2011 prophezeit. Den wird es aber nicht geben."

Dafür sei Dortmund mittlerweile auch finanziell zu gut aufgestellt. "Die Zeiten sind vorbei", erinnert er sich an die finanziellen Probleme von 2005, als der Verein vor dem finanziellen Kollaps stand:

"Wir sind jetzt auf einem anderen Level." Dabei habe sich der Verein damals am Abgrund befunden. Watzke zitiert den damaligen Vorstandsvorsitzenden der Commerzbank: "Sie befinden sich nicht auf der Intensivstation. Sondern im Vorraum der Pathologie."

Watzke: Nur Dortmund kann die Bayern schlagen

Das Champions-League-Finale der beiden deutschen Klubs ist seiner Meinung nach "das größte Spiel überhaupt" nach einem WM-Finale. "Das hat es noch nie gegeben." Die Bayern hätten nach den zwei verpassten Meistertiteln 2011 und 2012 aufgerüstet, aber: "Fakt ist: Es gibt derzeit in Europa nur einen Klub, der in der Lage ist, Bayern zu schlagen. Das ist Borussia Dortmund." Für Watzke gehört der BVB "zu den Top 5 in Europa, nicht nur wegen unserer Champions-League-Saison."

Trotz der vielen Giftpfeile, die in den letzten Wochen zwischen den beiden Klubs hin- und hergeflogen waren, ist für den Dortmund-Boss das Verhältnis zu den Bayern "professionell". Allerdings hätte sich Matthias Sammer nach dem feststehenden Wechsel von Mario Götze zu den Bayern "innerhalb einer Woche mal melden" können. "Speziell, wenn man eine schwarzgelbe Vergangenheit hat."

Eine Aussprache mit dem Sportvorstand der Bayern sei allerdings nicht nötig. Auf die Frage, ob er den Wechsel des BVB-Juwels an die Isar verstehen könne, gibt sich Watzke einsilbig: "Muss ich ja gar nicht. Das muss nur Mario verstehen. Er wird sich dabei etwas gedacht haben."

"Wir schauen in allen Regalen"

Neben Götze ist auch der Abgang von Torjäger Robert Lewandowski nur eine Frage der Zeit. Das Fundament sei aber trotzdem nicht gefährdet. "Das Fundament ist der Klub", so Watzke. "Der BVB wird auch nächste Saison eine starke Mannschaft haben, keine Sorge."

Würde man dafür sogar Spieler von Bayern München verpflichten? Watzke dementiert die Gerüchte um Mario Gomez, stellt aber klar: "Ich schließe gar nichts aus. Wir schauen in allen Regalen." Dennoch seien die Gehälter der Bayernstars "für unser Gehaltsniveau kontraproduktiv". Die Dortmunder müssen sich auf ihre Stärken verlassen: Spieler entdecken und vom eigenen Trainer besser machen lassen.

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