Rettig: DFL für Einführung von Blutkontrollen

SID
Der Einsatz von Blutkontrollen im Anti-Doping-Kampf wurde bereits mit den Vereinen besprochen
© getty

Im deutschen Profi-Fußball werden im Kampf gegen Doping möglicherweise noch in diesem Jahr erstmals Bluttests durchgeführt.

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"Der Profi-Fußball begrüßt grundsätzlich die Einführung von Blutkontrollen und setzt sich damit intensiv auseinander. Das Thema ist bereits mit den Managern der Klubs und im Ligavorstand besprochen worden", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig auf "SID"-Anfrage. Die Gesamtzahl der Tests und damit der Aufwand solle konstant bleiben. Rettig: "Gleichzeitig wäre aber durch den stellenweisen Einsatz von Blut- anstelle von Urintests eine verbesserte Kontrolle möglich."

Die "Süddeutsche Zeitung" hatte in ihrer Freitagausgabe von der Möglichkeit der Einführung von Bluttests noch in diesem Jahr berichtet. "Die NADA wird nach meiner Einschätzung im Jahr 2013 in den meisten Mannschaftssportverbänden mit der Einführung von Blutkontrollen beginnen", sagte DFB-Vize-Präsident Rainer Koch in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Anti-Doping-Kommission des Deutschen Fußball-Bundes der "SZ". Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) hat allerdings noch keinen genauen Zeitplan fixiert.

Profifußball und Nationalmannschaft

Die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) hatte bereits herausgestellt, den Anteil der Bluttests an den Gesamtkontrollen auf zehn Prozent steigern zu wollen. In Italien und England gibt es Blutkontrollen im Fußball schon länger.

Folgende Vorgehensweise könnte sich abzeichnen: Mit der Vorbereitung auf die neue Saison könnte es zu Bluttests bei Spielern der ersten und zweiten Bundesliga sowie Kickern des Nationalmannschaftskaders kommen. Als eher unwahrscheinlich gilt, dass Blutkontrollen nach den Wettkampfspielen genommen werden. "Unstrittig ist, dass einzelne Dopingmittel derzeit ohne einen Bluttest nicht zu detektieren sind. Blutkontrollen im deutschen Fußball schließen daher eine Lücke, wobei Trainingskontrollen gewiss wichtiger wären als Wettkampfkontrollen", hatte DFB-Teamarzt Professor Tim Meyer erklärt.

Blutpass vor WM

Der Weltverband FIFA hatte im Februar mitgeteilt, vor der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien von jedem Spieler einen Blutpass erstellen zu wollen. Bereits beim Confederations Cup (15. bis 30. Juni) soll mit der biologischen Profilierung der Spieler begonnen werden. Erstmals sollen bei allen Spielern der beiden Turniere Trainings- und Wettkampfkontrollen durchgeführt werden.