"Ein sensationelles Finale!"

Von SPOX
Trotz nur 9 Punkten nach der Hinrunde: Markus Weinzierl (M.) und der FCA bleiben in der Bundesliga
© getty

In Augsburg und Hoffenheim herrscht nach dem letzten Spieltag unfassbare Freude. Nur einer hält im Kraichgau den Ball flach. Jens Langeneke ist vom Abstieg der Fortuna nicht überrascht, vom BVB aber schon. Und Christian Streich freut sich trotz der Niederlage gegen Schalke über die Partie, während Armin Veh keinen Bock auf eine Analyse hat und nur in den Urlaub will. SPOX hat die Stimmen des 34. Spieltags von "LIGA total!" und "Sky" zusammengefasst.

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FC Augsburg - SpVgg Greuther Fürth 3:1

Markus Weinzierl (FC Augsburg): "Ein sensationelles Finale. Dass wir es so erfolgreich gestalten konnte, war natürlich in Traum. Wir haben immer zusammengehalten, haben kontinuierlich gearbeitet und uns kontinuierlich gesteigert. In der Vorrunde war es extrem schwierig, es haben die Kleinigkeiten gefehlt. Wir haben die Situation an Weihnachten analysiert und hart gearbeitet. Wir hatten neun Punkte an Weihnachten, es ist noch nie eine Mannschaft mit so einer Punktzahl in der Liga geblieben. Darauf können wir stolz sein."

Stefan Reuter (FC Augsburg): "Die Stimmung ist grandios, ein tolles Erlebnis, so verrückt ist der Fußball. [...] Unser Trainer Markus Weinzierl ist der wichtigste Mann im Klub, er ist maßgeblich am Erfolg beteiligt! [...] Wir feiern heute Nacht durch! [...] Ein großes Kompliment an unseren Präsidenten Walter Seinsch, dass er immer die Ruhe bewahrt hat."

Daniel Baier (Augsburg): "Ich war vom ersten Spieltag an überzeugt von der Mannschaft und vom Trainer - er hat einen überragenden Job gemacht und super mit uns gearbeitet. Nur die Punkteausbeute in der Hinrunde war eine Katastrophe. Wir haben uns im Winter nochmal zusammengesetzt und alles verbessert."

Sascha Mölders (Augsburg): "Wir haben das Optimale rausgeholt und sind sehr glücklich. Vor sechs Uhr früh gegen wir morgen nicht nach Hause!"

Alexander Manninger (Augsburg): "Wir wurden in der Hinrunde unter Wert geschlagen, wussten, dass wir mehr können. Der Trainer hat uns immer super eingestellt und unser Wille hat immer gestimmt."

Matthias Ostrzolek (Augsburg): "Wir ziehen jetzt los, die ganze Mannschaft, Frauen und Familien. Ich hoffe, dass die Stadt morgen neu aufgebaut werden muss!"

Hannover 96 - Fortuna Düsseldorf 3:0

Jens Langeneke (Fortuna Düsseldorf): "Es ist wie Leere, es fühlt sich total beschissen an. Wenn man die Tore nicht macht, und das zwölfte Spiel in Folge nicht gewinnt, braucht man sich nicht wundern, dass Hoffenheim beim Champions-League-Finalisten gewinnt."

Norbert Meier (Fortuna Düsseldorf): "Diese Geschichte haben wir uns alle nicht gewünscht und wir hätten sie vermeiden können. Ich habe einen Vertrag - auch für das nächste Jahr, räume jetzt nicht das Feld, nur weil ich enttäuscht bin. Für uns ist das ganz bitter, wenn du 33 Spieltage nicht auf einem Abstiegsplatz gestanden hast und nur ein Mal auf dem Relegationsplatz und dann am letzten Spieltag auf dem vorletzten Platz landest. Aber letztlich lügt die Tabelle nicht nach 34 Spieltagen. Auch das Spiel gegen Hannover war wieder charakteristisch. Wir haben sicherlich kein schlechtes Spiel gemacht. Die Mannschaft hat im Rahmen ihrer Möglichkeiten sogar viele Möglichkeiten herausgespielt. Aber was Effizienz, Effektivität, Ruhe vor dem Tor angeht, haben uns das die Hannoveraner heute deutlich vorgemacht, wie man diese Situationen ausspielt. Ich bin weder als Spieler noch als Trainer abgestiegen bisher. Glauben Sie mir: Es fühlt sich nicht gut an.""

Dirk Dufner (Hannover 96): "Ich habe totales Mitgefühl mit Düsseldorf, denn ich habe es auch einmal miterlebt, abzusteigen (2004 mit 1860 München; d.Red.). Und wer das einmal miterlebt hat, wünscht das nicht seinem schlimmsten Feind. Das ist eine ganz bittere Erfahrung, bei der viele Schicksale mit dranhängen im Klub. Die Liga ist hart und zeigt immer wieder, dass man bis zum letzten Spieltag alles geben muss, man sich nie sicher fühlen kann."

Mirko Slomka (Hannover 96): "Das war eine finstere Gefühlslage nach dem Spiel. Wir wissen alle, dass es in der Bundesliga am letzten Spieltag immer mal kuriose Ergebnisse gibt. Wir können davon auch ein Lied singen. Aber wir hatten heute damit nichts zu tun. Die Jungs haben das heute sehr gut gemacht. Wir hatten Schnelligkeit im Spiel und haben leidenschaftlich gearbeitet. Wir waren effektiv vor dem Tor und haben am Ende zu Null gespielt. Wir sind unter den Top Ten der Bundesliga gelandet. Das ist ein ordentliches Ergebnis, auch wenn wir uns alle mehr erhofft haben und wünschen würden. Unser Anspruch war sicherlich, ein bisschen höher zu spielen. Der Fortuna wünsche ich den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga."

Borussia Dortmund - 1899 Hoffenheim 1:2

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): "Eine Stunde lang haben wir überragenden Fußball gespielt, waren jedoch in der letzten Zone nicht konsequent genug. Wir haben aus unseren Möglichkeiten zu wenig gemacht. Die Elfmeter waren berechtigt, zum nicht gegeben 2:2 kann ich nichts sagen. Wir machen nun einen dicken Strich unter die Bundesliga-Saison und wollen nunmehr sehen, dass alle Spieler für das Endspiel fit werden."

Sven Schipplock (1899 Hoffenheim): "Die letzten Minuten waren ein Wechselbad der Gefühle. Erst hat der Schiedsrichter das Tor für Dortmund gegeben, dann wieder zurück genommen ... Wir freuen uns über den Relegationsplatz."

Andreas Beck (1899 Hoffenheim): "Großes Kompliment an Sejad Salihovic, dass er bei beiden Elfmetern so die Nerven behalten hat! Wir genießen den Moment, die Gefühlswelt ist positiv. Wir gehen jetzt mit einem sehr guten Gefühl in die Relegationsspiele gegen Kaiserslautern. Die Saison ist so chaotisch wie dieses Spiel heute, aber trotzdem überwiegen gerade die positiven Emotionen. Es ist eine unfassbare Chance in diesem unbeschreiblichen Jahr, in dem so viel gegen uns lief, in der Liga zu bleiben."

Markus Gisdol (1899 Hoffenheim): "Es geht nicht ums Überleben, sondern nur um den sportlichen Erfolg - das muss man immer relativieren. Und diese Ruhe muss man auch ausstrahlen. Wir müssen jetzt klug sein, denn wir haben noch nichts erreicht, sondern nur zwei weitere Spiele."

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg 2:2

Armin Veh (Eintracht Frankfurt): "Ich habe keinen Bock auf eine Spielanalyse. Ich möchte mich einfach bedanken bei meiner Mannschaft und allen, die dazu beigetragen haben. Wir haben eine tolle Saison gespielt und sind als Team aufgetreten. Das war jetzt die Krönung. Für die Fans ist das etwas Besonderes. Wir freuen und richtig auf die Spiele, die da kommen. Ich bin aber jetzt froh, dass Urlaub ist, ich bin platt."

Dieter Hecking (Trainer VfL Wolfsburg): "Die Eintracht hat heute eine tolle Saison gekrönt. Wenn man als Aufsteiger so durchstartet, ist es verdient. Meine Mannschaft hat heute ein überragendes Spiel gemacht, aber wir hätten gewinnen müssen. Mit der Leistung war ich aber absolut einverstanden."

Borussia Mönchengladbach - Bayern München 3:4

Lucien Favre (Borussia Mönchengladbach): "Es war wie in der ganzen Saison: Wir können gut Fußball spielen, aber plötzlich vergessen wir, gut zu verteidigen. Wir sind dann unfähig, den Ball zu behalten. Sieben Tore, 3:1 geführt, das war schön. Aber es gibt enorm viel zu tun, technisch, taktisch. Da müssen wir ein wenig überlegen."

Jupp Heynckes (Bayern München): "Die ersten zehn Minuten sind nicht so abgelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaft noch bei der Meisterfeier ist. Aber die Truppe hat sich nicht beeindrucken lassen, wir haben das Spiel peu a peu in den Griff bekommen. In der zweiten Halbzeit haben wir so gespielt, wie wir es gewohnt sind. Ich habe gemerkt, dass meine Spieler für mich gewinnen wollten. In der Besprechung habe ich gesagt, dass das mein letztes Bundesligaspiel sein wird, da, wo ich 1964 begonnen habe. Ich habe gemerkt, dass sich die Spieler nachher gefreut haben, dass sie mir das Geschenk gemacht haben."

SC Freiburg - FC Schalke 04 1:2

Christian Streich (SC Freiburg)...

...über die Leistung seiner Mannschaft in dieser Saison: "Das ist ein Ausreißer, das wird sich nächstes Jahr wieder relativieren. Unsere ganze Offensive ist weg, jetzt müssen wir wieder neue Spieler einbauen."

...über die Defensivtaktik des Gegners: "Schalke hat sich mit zehn Mann in die eigene Hälfte gestellt. Wir sind sehr stolz darauf, dass sie das gemacht haben. Wir haben die bespielt und bespielt. Das ist normalerweise ein Witz, dass wir die so bespielen."

Jens Keller (FC Schalke 04): "Es war eine wahnsinnige Anspannung. Heute war Dramatik, Spannung pur. Ich bin ziemlich kaputt, aber super glücklich, dass wir es gepackt haben. Wenn man so viel Feuer kriegt als junger Trainer, ist es nicht immer ganz einfach. Aber ich glaube, ich habe es ganz ordentlich gemacht."

Hamburger SV - Bayer Leverkusen 0:1

Thorsten Fink (Hamburger SV): "Wir haben kämpferisch eine super Leistung geboten und alles versucht. Aber Leverkusen steht nicht umsonst da oben, sie standen gut und sicher. Ich bin nicht enttäuscht, insgesamt haben wir eine ordentliche Saison gespielt und bis zuletzt um Europa gekämpft. Wir dürfen nicht vergessen, wo wir herkommen. Letztes Jahr haben wir gegen den Abstieg gekämpft. Mit unserer Entwicklung bin ich zufrieden."

Stefan Kießling (Bayer Leverkusen) über den Gewinn der Torjägerkanone: "Ich bin so happy, dass das geklappt hat. Der ganze Dank geht an die ganze Mannschaft. Es war eine großartige Saison für uns."

Sascha Lewandowski (Bayer Leverkusen): "Der HSV war giftig und hat viel Druck aufgebaut. Wir haben uns dann ins Spiel gekämpft, wurden besser und hatten unsere Chancen. Das 1:0 war verdient. Kompliment an meine Truppe, die in den vergangenen Wochen einen starken Charakter gezeigt hat."

1. FC Nürnberg - Werder Bremen 3:2

Michael Wiesinger (1. FC Nürnberg): "Es war für uns ein verdammt wichtiger Sieg, auch wegen der Fans. Wir wollten in der ersten Halbzeit mutiger sein, da hat Bremen gut gespielt. Kevin de Bruyne, ein Klassespieler, hat da den Unterschied gemacht. Dass wir aber in der zweiten Halbzeit so aufdrehen und das Spiel noch für uns entscheiden, ist absolute Klasse - großes Lob an die Mannschaft. Wir haben eine Mannschaft, die total intakt ist, mit großer Moral."

Interimstrainer Wolfgang Rolff (Werder Bremen): "Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen und haben frühzeitig gespürt, dass das bei Nürnberg nicht der Fall war. Die Führung war verdient, aber wir haben das 2:0 verpasst - auch, weil wir einen möglichen Elfmeter nicht bekommen haben. Wenn es gefallen wäre, hätte Nürnberg wohl nicht mehr die Kraft gehabt, zurückzukommen. Bei den Standards konnten wir leider nicht gegenhalten, da ist das Spiel gekippt."

Thomas Eichin (Werder Bremen) ...

...über die Trennung von Thomas Schaaf: "Nach dem Frankfurt-Spiel war klar, dass wir uns unterhalten. Wir haben dann am Montag und Dienstag diese Gespräche geführt, weil auch Thomas darauf gewartet hat. In diesen Gesprächen sind wir zum Ergebnis gekommen, dass eine Trennung das Beste wäre. Dann ging es nur noch darum zu klären, wie wir das kommunizieren. Es wäre uns lieb gewesen, noch das heutige Spiel mit Thomas zu machen. Aber Thomas' Wunsch war es, ohne großen Medienrummel von Bord zu gehen."

... über den Zeitpunkt der Präsentation des neuen Trainers: "Wir werden uns jetzt auf die Suche begeben, aber mit der nötigen Ruhe. Wir brauchen den richtigen Trainer für Werder Bremen, das hat nichts mit der Geschwindigkeit zu tun."

VfB Stuttgart - FSV Mainz 05 2:2

Bruno Labbadia (VfB Stuttgart): "Ich hätte das Spiel gerne gewonnen, aber dafür war unsere Leistung in der ersten Halbzeit nicht gut genug."

Thomas Tuchel (Mainz 05): "Das war noch mal ein Spiegelbild dieser Saison. Wir haben gut begonnen, dominant, haben gut umgeschaltet und hätten höher führen müssen. Dann machen wir zwei individuelle Fehler und gleichen noch mal aus. Am Ende hatten wir leider nicht die letzte Durchschlagskraft und Qualität, um das Spiel zu gewinnen."

Der 34. Spieltag im Überblick