Woronin: Missverständnis besiegelt

Von SPOX
Andrej Woronin lief in elf Pflichtspielen für Fortuna Düsseldorf auf und erzielte keinen Treffer
© getty

Fortuna Düsseldorf schmeißt Andrej Woronin aus dem Kader und setzt damit einen Schlussstrich unter eine komplizierte Beziehung. Im Süden der Republik, genauer gesagt in Hoffenheim, Nürnberg und Stuttgart, machen drei Youngster auf sich aufmerksam und stehen an der Schwelle, echte Alternative für das Profiteam zu werden. In Dortmund bleibt Owomoyela der Seuchenvogel.

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Fortuna Düsseldorf: Über ein Dutzend Neuzugänge präsentierte die Fortuna vor der Saison, damals wurde Andrej Woronin als vielversprechendster Transfer im Kampf gegen den Abstieg gehandelt. Woronin kam immerhin mit reichlich internationaler Erfahrung und 145 Partien im Oberhaus auf dem Buckel am Flinger Broich an. Doch Düsseldorf musste schnell einsehen, dass Woronin keine Verstärkung darstellt, seine Leistungen waren einfach zu inkonstant. Im Winter war der Ukrainer schon fast weg, Trainer Norbert Meier gab ihm nach einem Gespräch aber eine letzte Chance, seinen Wert in der Rückrunde unter Beweis zu stellen. Nach 162 Tagen ohne Einsatz kam er dann beim Hamburger SV mal wieder ins Spiel. Nun zieht die Fortuna den Schlussstrich unter ein Missverständnis, das von Beginn an zum Scheitern verurteilt war. Manager Wolf Werner bestätigte, dass Coach Meier die beiden letzten Saisonspiele "nur noch mit den Spielern arbeiten, die eine echte Alternative für den Kader sind". Alles deutet also darauf hin, dass Leihgabe Woronin in Bälde zu Dynamo Moskau zurückkehren wird.

Borussia Dortmund: Es bleibt dabei - Patrick Owomoyela bleibt der Pechvogel beim BVB. Seine bislang letzte Bundesligapartie bestritt er im April 2012 gegen den 1. FC Kaiserslautern, seitdem reiht sich Verletzung an Verletzung. Bei den Amateuren sammelte der 33-Jährige zuletzt zweimal Spielpraxis, musste beim eminent wichtigen 4:3-Sieg gegen Erfurt am Dienstagabend allerdings frühzeitig ausgewechselt werden - verletzt. "Es ist irgendwas zwischen Bänderdehnung und Muskelfaserriss. Aber so schlimm ist es nicht. Meine Auswechslung war vorsorglich, weil wir nach meiner langen Pause nichts mehr riskieren dürfen", sagte er nach der Partie.

Eine Pause droht erneut, dazu wird der Verein seinen auslaufenden Vertrag wohl ziemlich sicher nicht mehr verlängern. Owomoyela zeigte dafür sogar Verständnis, möchte seine Karriere aber in jedem Fall fortsetzen. Wenn er denn endlich mal wieder vollkommen beschwerdefrei mehrere Wochen in Folge Fußball spielen könnte...

1899 Hoffenheim: Unter Markus Gisdol weht im Kraichgau ein neuer Wind, von dem vor allen einige Jugendspieler profitieren, die zu den Profis hochgezogen wurden. Darunter ist auch Patrick Schorr. Der 18-jährige Abwehrspieler kam gegen den 1. FC Nürnberg für den von Wadenkrämpfen geplagten Stefan Thesker zu seinem Bundesligadebüt und verteidigte 23 Minuten hinten links. "Der Trainer hat uns von Anfang an Selbstvertrauen gegeben. Er hat gesagt, dass wir keinen Druck haben und befreit aufspielen können. Das war super", sagte Schorr, der zusammen mit Jeremy Toljan und Niklas Süle nun oben mitmischt. Schorr kickte in dieser Spielzeit als Kapitän der A-Jugend bereits bei der Hoffenheimer U 23 und darf sich nun Hoffnungen machen, spätestens zur neuen Saison fester Bestandteil der 1. Mannschaft zu sein.

VfB Stuttgart: Gute, junge und vor allem entwicklungsfähige Linksverteidiger sind rar gesät. Und so schnappte der VfB zu Saisonbeginn bei Michael Vitzthum zu und lotste den 20-Jährigen von der SpVgg Unterhaching weg. Seitdem gehört Vitzthum zu den Stammspielern der Drittligamannschaft und absolvierte dort bislang 33 Spiele (zwei Tore, fünf Vorlagen). Am Wochenende gegen Greuther Fürth saß er nun erstmals auf der Bank der Profis. "Er hat ein großes, aber noch steigerungsfähiges Potenzial. Er könnte noch aggressiver im Zweikampf sein und sein rechter Fuß ist ausbaufähig", urteilt sein Trainer aus der U 23, Jürgen Kramny. Es besteht ganz oben auch eine Perspektive: Cristian Molinaros Zukunft am Wasen ist ungewiss, in Arthur Boka besitzt der VfB einen weiteren Linksverteidiger, der zuletzt jedoch häufiger im Mittelfeld zum Einsatz kam. Doch dazu muss er "körperlich noch einiges zulegen und vor allem bei Standards torgefährlicher werden", wie er selbst sagt.

1. FC Nürnberg: Der Club wirkt platt und brachte in der Bundesliga zuletzt kaum etwas zustande. Nicht verwunderlich daher, dass das Trainerteam ein paar frische Zellen ins Rennen schickte. Dazu gehört vor allem Niklas Stark, der in Hoffenheim sein Debüt feierte und beim Heimspiel gegen Leverkusen sogar von Beginn an auflaufen durfte. Der 18-jährige Schüler, der für seinen Auftritt vor heimischen Publikum eine Klausur verschieben musste, agierte neben Timmy Simons auf der Doppelsechs, ist im Defensivbereich aber vielseitig einsetzbar. Wenn er nicht bei den Profis aufläuft, gehört Stark zu den Leistungsträgern der U 19, die am Sonntag gegen den direkten Konkurrenten aus Karlsruhe den letzten Strohhalm im Kampf um den Klassenerhalt ergreifen muss. Möglich, dass Stark dort aushilft und Profi-Coach Michael Wiesinger in Düsseldorf nicht zur Verfügung steht. "Ich finde, dass er das sehr gut gemacht hat", meinte Wiesinger nach Starks Debüt.

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