Dante und Gustavo: Guardiola muss warten

Von SPOX
Spielen im Juni den Confed Cup mit Brasilien: Luiz Gustavo (l.) und Dante
© getty

Dante und Luiz Gustavo dürfen Brasilien beim Confed Cup 2013 im Juni vertreten. Eine große Ehre, aber gleichzeitig auch ein Fluch hinsichtlich der Vorbereitung auf die neue Saison. Düsseldorf setzt im Saisonfinale auf einen Aussortierten und in Wolfsburg hat Simon Kjaer abermals Probleme.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

FC Bayern München: Es gibt für Fußballer nichts Größeres, als für die Nationalmannschaft zu spielen. Wenn man für die Selecao spielen kann, ist der Wunsch aber noch etwas größer. Und deshalb sind Luiz Gustavo und Dante auch überglücklich, dass sie von Luiz Felipe Scolari für den Confed Cup in Juni im Land der WM 2014 nominiert wurden. So schön die Erfahrung bei einem Turnier in der Heimat auch sein mag, für die Vorbereitung auf die neue Saison ist es kontraproduktiv. Pep Guardiola bittet die Bayern am 26. Juni zum ersten Training, das Confed-Cup-Finale ist am 30. Juni. Drei Wochen Urlaub sind im Anschluss notwendig nach einer so langen Saison, sodass Dante und Gustavo erst um den 20. Juli die Arbeit in München wieder aufnehmen werden, vorausgesetzt sie erreichen mit Brasilien mindestens das Halbfinale. Vor allem für Gustavo dürfte ein so später Einstieg in die Vorbereitung problematisch werden. Im Gegensatz zu Dante ist er kein Stammspieler. Und wie Pep Guardiola tickt, wie sich der neue Coach den FC Bayern auf dem Platz vorstellt, erfahren Dante und Gustavo auch erst drei, vier Wochen nach allen anderen.

Fortuna Düsseldorf: Meier muss gehen, Meier bleibt. Meier wird vielleicht entlassen, vielleicht auch nicht. Die Vorbereitung auf das Endspiel in Hannover läuft bei der Fortuna alles andere als ideal. Zumal mehrere Spieler angeschlagen sind. Kapitän Lambertz ließ sich am Mittwoch am lädierten Oberschenkel behandeln, die nach Muskelfaserrissen außer Gefecht gesetzten Balogun und Latka werden wohl nicht rechtzeitig fit bis Samstag. Levels fehlt wegen Gelbsperre. Dafür mischt im Trainingslager in Harsewinkel wieder einer mit, den Trainer Meier einst aussortierte: Christian Weber. Über Alemannia Aachen kam Weber zurück zur Fortuna, war für die erste Mannschaft aber nicht gut genug. Doch wer soll in Abwesenheit von Balogun und Levels Rechtsverteidiger spielen in Hannover? Weber ist eine wahrscheinliche Alternative, zumal er im Training einen guten Eindruck hinterließ.

Hannover 96: In der Europa League konnten die Niedersachsen für Furore sorgen, in der Bundesliga liefen sie der Musik meist hinterher. Die Weichen für die kommende Saison werden jetzt gestellt. Gleich drei Spieler erhalten keine neuen Verträge. Sergio da Silva Pinto, Mario Eggimann und Sofian Chahed müssen sich einen neuen Verein suchen. Mit Konstantin Rausch, der zum VfB Stuttgart wechselt, verlässt ein vierter Spieler 96. Eigentlich muss auch Johan Djourou wieder gehen. Nicht weil er schlechte Leistungen gebracht hat, sondern weil er vom FC Arsenal nur ausgeliehen ist. Djourou würde aber gerne in Hannover bleiben. Viel hängt von einer möglichen Champions-League-Teilnahme der Gunners. Nur wenn Arsenal die Königsklasse erreicht, kann sich Djourou vorstellen sofort zurückzukommen. Am längeren Hebel sitzt aber freilich Arsene Wenger.

VfL Wolfsburg: Simon Kjaer und der VfL - daraus wird wohl keine Liebesbeziehung mehr. Im August 2011 war der Däne heilfroh, als ihn der AS Rom für ein Jahr auslieh. Weg aus Wolfsburg und vor allem weg von Felix Magath. Weil die Römer aber am Saisonende aus finanziellen Gründen nicht die Kaufoption ziehen konnten, musste der Innenverteidiger zurück nach Wolfsburg. Der Neustart funktionierte, Kjaer wurde Stammspieler und blühte vor allem unter Interimstrainer Lorenz-Günther Köstner auf. Doch seit dem 30. Spieltag ist Kjaer nur noch Bankspieler. Beim 3:0 in Bremen wurde er in der 55. Minute durch Robin Knoche ersetzt und hat seitdem keine Sekunde mehr gespielt. Kjaer hat klare Vorstellungen, wie es für ihn weitergehen soll in Wolfsburg: entweder er spielt oder er geht. "Wenn der Manager und der Trainer andere Spieler haben wollen, habe ich kein Problem damit. Aber ich möchte Fußball spielen und nicht auf der Bank sitzen - ob nun hier oder woanders", sagte Kjaer. Nach dem Saisonfinale soll es ein klärendes Gespräch mit Trainer Dieter Hecking und Sportdirektor Klaus Allofs geben. Kjaer: "Dann gucken wir, was passiert, ich fühle mich wohl hier. In der Bundesliga zu spielen, ist sehr schön, aber ich will spielen!"

Hamburger SV: 34 Pflichtspiele hat der HSV in dieser Saison absolviert. Zu den 33 in der Bundesliga kam lediglich ein Pokalspiel dazu - ein 2:4 beim Karlsruher SC. Und dennoch geht der Dino am Stock. Trainer Thorsten Fink sprach von spürbaren Substanzproblemen im Endspurt. Nach einer Saison ohne Europacup, den sich der HSV ja so sehnlich wünscht und an den vor allem Fink noch glaubt. "Frankfurt hat viel zu verlieren", sagte der Coach. Um nach einer Achterbahnsaison doch noch Platz sechs zu erreichen, müsste die Eintracht gegen Wolfsburg verlieren und der HSV Bayer Leverkusen schlagen. Das dürfte angesichts der Personallage in Hamburg nicht so einfach werden, Neben den ohnehin verletzten Mancienne, Kacar und Arslan sind van der Vaart, Aogo und Jiracek angeschlagen. Das könnte die Chance für Maximilian Beister sein. Fünf Spiele musste der Offensivspieler nach seiner Roten Karte gegen Augsburg pausieren, bevor er in Wolfsburg sechs Minuten spielen durfte. Unter der Woche machte Beister schon einmal eine gute Figur. Er besuchte ein Kinder-Hospiz in Hamburg und sang den Sommerhit 2012 "Ai se eu tu pego". Als Zugabe assistierte Beister Lotto King Karl bei "Hamburg, meine Perle". Fehlt nur noch das Tor zum Einzug in die Europa League.

Bundesliga: Die aktuelle Tabelle