"Unsere Leistung war richtig gut, weil wir trotz der Ausfälle mitspielen konnten. Wir haben es den Bayern schwerer gemacht als andere", blickt Frankfurt-Trainer Armin Veh auf die 0:1-Heimniederlage gegen den neuen Meister zurück. Nach der Nebenrolle der Eintracht am letzten Spieltag hat nun Veh selbst die Hauptrolle inne.
Veh ist in Augsburg geboren, spielte für den Verein und betreute ihn fünf Jahre als Trainer. "Ich sehe die Spiele intensiver an, wenn Augsburg spielt. Ich bin auch Mitglied. Irgendwann werde ich wieder meinen Lebensmittelpunkt in Augsburg haben", so der 52-Jährige vor der Rückkehr in seine Heimat.
Vehs zurück an alter Wirkungsstätte
Doch mit dem Anpfiff zählt für 90 Minuten nur die Eintracht. "Wir wollen gewinnen, weil wir oben dranbleiben möchten", gibt Veh nach Erreichen der 40-Punkte-Marke das Ziel Europa für den Aufsteiger aus. Auch seine Spieler pflichten ihm vor dem Gastspiel in Augsburg bei.
"Natürlich hatten wir Europa immer im Hinterkopf. Wir wären auch ein bisschen enttäuscht, wenn wir dann am Ende auf Platz sieben oder acht wären", so Linksverteidiger Bastian Oczipka.
Frankfurt nach Siegen der Konkurrenz unter Druck
Zwar kam die Niederlage gegen die Bayern nicht unerwartet, doch gleichzeitig punkteten die direkten Konkurrenten Schalke, Freiburg und Gladbach dreifach - Frankfurt steht als Sechster mit nur einem Punkt Vorsprung vor den Fohlen unter Druck. Zumindest kehren wohl die Schlüsselspieler Alexander Meier und Pirmin Schwegler zurück. "Ich denke, dass die beiden spielen können", so Veh.
Auch Augsburg konnte sich vom achtbaren Auftritt gegen Dortmund nichts kaufen. Im Gegenteil: Hoffenheim ist durch den Sieg gegen Fortuna Düsseldorf wieder bis auf einen Punkt an den FCA und Tabellenplatz 16 herangerückt.
Es hätte anders aussehen können, hätte der eingewechselte Jan Moravek beim Stand von 2:2 zur erneuten Führung getroffen. Der Tscheche vergab die hundertprozentige Chance, blickt nun aber wieder nach vorne: "Wenn vor Weihnachten jemand gesagte hätte, wir sind im April in dieser Situation, wäre jeder hier in Augsburg zufrieden gewesen."
"Gut ist doch, dass Düsseldorf nicht weiter weg ist"
"Wir haben die Niederlage gegen Dortmund verdaut und viel daraus gelernt. Wir haben Fehler gemacht und man erfährt halt erst, was man falsch macht, wenn man gegen Top-Gegner spielt. Deswegen sind wir jetzt auch besser vorbereitet", zieht Jan-Ingwer Callsen-Bracker das Positive aus dem Spiel und sagt: "Gut ist doch, dass Düsseldorf nicht weiter weg ist. Verkürzen können wir jetzt am Sonntag."
"Mit den Fans im Rücken sind wir alle riesig motiviert. Jetzt beginnt die entscheidende Phase. Wir haben mehr Elan und sind ganz anders eingespielt als im Hinspiel in Frankfurt", so Callsen-Bracker weiter. In Frankfurt verlor der FCA mit 2:4 - Augsburgs Stürmer Sascha Mölders traf dabei sowohl ins Frankfurter als auch ins eigene Tor.
Mölders ist motiviert, es im Rückspiel gegen die Eintracht besser zu machen. Seit der Niederlage gegen Hannover vor zwei Wochen läuft der beste Augsburger Torschütze mit einem gebrochenen Zeh auf. "Die Schmerzen muss ich aushalten, da brauche ich keine Spritze", so Mölders.
Die voraussichtlichen Aufstellungen
Augsburg: Manninger - Verhaegh, Callsen-Bracker, Klavan, Ostrzolek - Baier - Hahn, Vogt, Ji, Werner - Mölders
Frankfurt: Nikolov - Jung, Zambrano, Anderson, Oczipka - Schwegler, Rode - Aigner, Meier, Inui - Lakic
Der 29. Spieltag in der Übersicht