Frische Gesichter fürs Finale

Von Stefan Rommel
Johannes Geis (l.) gehört zu den jungen Wilden, die im Saisonendspurt für Furore sorgen
© getty
Cookie-Einstellungen

Antonio Rüdiger (20, VfB Stuttgart)

Lange Zeit lief Antonio Rüdiger bei seinem Trainer Bruno Labbadia unter dem Radar. Zwar wusste Labbadia um die Stärken des gebürtigen Berliners, traute Rüdiger den Sprung in die erste Mannschaft aber nicht auf Dauer zu. Also war der 20-Jährige mal im Kader der Profis, dann wieder bei der U 23 in der 3. Liga unterwegs.

Hartnäckig festgebissen hat sich Rüdiger erst in den letzten Wochen. Seit Anfang März hat Rüdiger keine Partie mehr verpasst. Dabei erweist sich seine Flexibilität als Segen und Fluch zugleich.

Ausgebildet ist Rüdiger, der vor einem Jahr mit der begehrten Fritz-Walter-Medaille in Gold ausgezeichnet wurde, auf dem Posten in der Innenverteidigung. Hier sieht er sich selbst auch am besten aufgehoben.

Labbadia jedoch verfrachtete ihn oft auch auf den Flügel in der Viererkette. Lediglich Verletzungen oder Sperren der arrivierten Serdar Tasci und Georg Niedermeier verhalfen Rüdiger zu Einsatzzeiten im Abwehrzentrum. Wie stark er da aber sein kann, haben die letzten Partien durchaus bewiesen.

Vor wenigen Tagen verlängerte der VfB den Kontrakt mit dem U-21-Nationalspieler vorzeitig bis 2017. Und um Tasci halten sich auch weiter Gerüchte um einen Weggang vom VfB im Sommer. Mittelfristig jedenfalls will Rüdiger in Stuttgart nicht mehr nur der Lückenfüller sein. Sondern unumstrittener Stammspieler.

Johannes Geis (19, Greuther Fürth)

Schon sehr früh wurde das Talent von Johannes Geis auch außerhalb Frankens erkannt. Im September 2008 spielte Geis das erste Mal für die deutsche U-16-Nationalmannschaft. Einen Monat später erzielte er sein erstes Tor, den 1:0-Siegtreffer gegen Finnland.

Für Deutschland kam Geis in den letzten Jahren für verschiedene U-Mannschaften regelmäßig zum Einsatz. Im Verein sieht das ein wenig anders aus. Seit 2008 steht der Mittelfeldspieler bei Greuther Fürth unter Vertrag, seine Spielanzahl ist aber überschaubar.

Geis könne zwar hervorragend Fußballspielen, habe sein sonstiges Leben aber nicht wirklich im Griff. So schätzt das Fürther Umfeld die Lage ein. Geis hat sich auf dem Weg zum Profifußballer nicht immer korrekt verhalten.

Seit letzten Sonntag liegt ihm aber ganz Fürth zu Füßen. Geis erzielte das Siegtor im Derby beim 1. FC Nürnberg, und ein richtig schönes dazu.

So verhinderten die Kleeblätter den vorzeitigen Abstieg und versauten dem Club zudem die Saison. Vier Punkte holte Fürth in den beiden Derbys.

Jetzt will Fürth den 2014 laufenden Vertrag mit Geis unbedingt verlängern. "Ich hätte ihn am Sonntag am liebsten gleich eingepackt", sagte Fürth-Manager Rouven Schröder. Laut seinem Berater will Geis "auf einem vernünftigen Niveau Fußball spielen". Das kann er in der Bundesliga natürlich besser. An Angeboten scheint es jedenfalls nicht zu mangeln.

Seite 1: Debütant bei Meisterfeier und Hoffenheims Hoffnung

Seite 2: Juwelen aus Dortmund und Wolfsburg

Seite 3: VfB-Dauerbrenner und ein Derby-Entscheider