Jens Grahl: Das Chaos als Chance

Von SPOX
Ersatzkeeper Jens Grahl glaubt im Hoffenheimer Umbruch an eine Chance auf den Platz im Tor
© getty

In Hoffenheim macht sich der dritte Keeper nach den Personalwechseln in der Führungsetage und dem Theater auf der Torwartposition Hoffnungen auf bessere Perspektiven. Die Wölfe wollen einen 16-Jährigen an die erste Mannschaft heranführen und Fürth möchte unbedingt eine ungarische Leihgabe halten. Beim BVB könnten im Sommer zwei Youngster heiße Personalien werden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

1899 Hoffenheim: Nach Thorsten Kirschbaums Wechsel zum VfB Stuttgart sucht man in Cottbus nach einer neuen Nummer eins für die kommende Saison. Ganz oben auf der Liste der Lausitzer: TSG-Ersatzkeeper Jens Grahl. Beide Vereine stehen bereits in Verhandlungen über einen Transfer, der 24-Jährige selbst war bereits in Cottbus vor Ort, um sich ein Bild von seinem potentiellen neuen Arbeitgeber zu machen. "Man sieht, Energie hat Bundesliga gespielt. Super Plätze, ideale Trainingsbedingungen", so der beeindruckte Schlussmann nach dem von Ex-TSG-Manager Andreas Müller genehmigten Trip. Obwohl er noch kein Profispiel bestritten hat, traue er sich "in jedem Fall zu, in Cottbus 2. Liga zu spielen".

Nach den Umbrüchen im Verein mit Manager- und Trainerwechsel wittert der Ersatztorwart jetzt allerdings seine Chance bei seinem aktuellen Klub: "In der neuen Konstellation mit Trainer Markus Gisdol, mit dem ich schon in der U 23 sehr gut gearbeitet habe, muss ich nun schauen, wie sich alles entwickelt. Die Karten in Hoffenheim werden neu gemischt." Über Vertragsdetails wurde mit Cottbus angeblich noch nicht gesprochen. Ein Wechsel, so spekuliert die "Bild", würde auch nur im Fall des Klassenerhalts in Frage kommen, weil die Kraichgauer für ein weiteres Jahr Bundesliga wahrscheinlich eine neue Nummer eins verpflichten würden. Heurelho Gomes will den Verein nämlich wieder verlassen und ob die Saga um Tim Wiese ein positives Ende nimmt, darf auch bezweifelt werden.

VfL Wolfsburg: In Wolfsburg möchte Trainer Dieter Hecking nun offenbar vermehrt auf den eigenen Nachwuchs setzen. Erstes Anzeichen: U-19-Talent Julian Brandt wurde erstmals zum Training mit der ersten Mannschaft eingeladen. Eine komplette Woche soll der erst 16-Jährige mit den Profis absolvieren und so ein wenig Bundesligaluft schnuppern. Hecking ist jedenfalls angetan: "Julian ist für sein junges Alter schon körperlich sehr fit, er hat eine gute Technik und ist stark im Eins gegen Eins", so der Trainer. "Wir wollen ihn näher kennenlernen und er soll seine ersten Erfahrungen mit der Mannschaft machen." In der Bundesliga wird man Brandt am Wochenende allerdings mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht bestaunen dürfen.

SpVgg Greuther Fürth: Gegen Gladbach stand er nach seiner Länderspielreise nicht einmal im Kader, dennoch will der ungarische Nationalspieler Jozsef Varga unbedingt beim Kleeblatt bleiben. Der 24-Jährige war in der Winterpause nach Franken gewechselt und stand in bislang fünf Spielen auf dem Platz. Für den dreimaligen ungarischen Meister wäre selbst der Gang in die Zweitklassigkeit der akut abstiegsbedrohten Fürther nicht schlimm, so bekräftigte der defensive Mittelfeldspieler noch vor kurzem: "Ich würde sehr, sehr gerne bleiben. Abstieg und 2. Liga sind kein Problem für mich." Ein Problem könnte allerdings die fällige Ablösesumme werden. Varga ist nämlich nur bis Saisonende vom ungarischen Erstligisten Debrecen ausgeliehen. Manager Rouven Schröder will aber dennoch um den Spieler kämpfen und den Dialog mit seinem aktuellen Verein suchen: "Wir würden Jozsef gerne behalten. Er hat einen super Charakter und auch schon seine Leistung gebracht. Allerdings müssen erst Gespräche geführt werden."

Borussia Dortmund: Fast eineinhalb Jahre war Julian Koch wegen einer schlimmen Knieverletzung außer Gefecht, in der aktuellen Saison scheint der 22-Jährige aber wieder Fuß zu fassen. Der im Moment vom BVB an den MSV Duisburg ausgeliehene Verteidiger stand seit dem 12. Spieltag nur einmal nicht im Kader - als er eine Gelbsperre absitzen musste - und spielte ansonsten immer, meistens über die volle Distanz. Kochs Leihvertrag mit dem MSV endet allerdings nach der laufenden Spielzeit und die Interessenten stehen angeblich bereits Schlange.

"Wir haben uns von den Borussen die Erlaubnis geholt, Gespräche führen zu dürfen", bestätigte Mainz' sportlicher Leiter Heidel bereits Ende März Verhandlungen, die aber noch nicht "konkret" seien. Jetzt soll neben dem FSV auch noch die Eintracht aus Frankfurt Interesse am Defensiv-Allrounder angemeldet haben. Ob die Dortmunder Koch verkaufen oder noch einmal weiter verleihen, ist aufgrund der eigenen Personallage allerdings offen. Sicher scheint nur, dass seine Zeit beim MSV Duisburg vorbei ist. Sein Berater Timo Rodewald: "Jule muss und will den nächsten Schritt machen. Seine Zukunft ist die Bundesliga."

VfB Stuttgart: Der Gewinn des DFB-Pokal-Halbfinals gegen den SC Freiburg wäre - bei einem zeitgleichen Sieg des Favoriten Bayern München über den VfL Wolfsburg - für den VfB Stuttgart gleichbedeutend mit der Qualifikation zur Europa League. Um für nächste Saison und auch die drohende Mehrfachbelastung besser aufgestellt zu sein als in der aktuellen Spielzeit, wollen die Schwaben im Sommer in die Mannschaft investieren. Die finanziellen Mittel in Stuttgart sind jedoch beschränkt, weshalb bei namhafteren Verstärkungen wohl eher Leihgeschäfte als Einkäufe in Frage kämen. Ein Name, der in letzter Zeit immer wieder in Verbindung mit dem VfB auftaucht, ist der von Dortmunds Mittelfeldspieler Moritz Leitner. Der 20-Jährige spielte in der aktuellen Saison lediglich drei Mal durch und könnte bei den Schwaben Spielpraxis sammeln.

Der 29. Spieltag im Überblick