"Wir setzen auf junge, deutschsprachige Spieler"

Von Alexander Maack
Martin Bader will von den erfolgreicheren Konkurrenten Mainz und Freiburg lernen und aufholen
© getty

Der 1. FC Nürnberg orientiert sich in künftig an Mainz und Freiburg. Das neue Stadion soll Mainz als Vorbild haben, die Kaderplanung nach Freiburger Muster erfolgen, so Sportvorstand Martin Bader.

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Besonders beeindruckt zeigte sich der 43-Jährige von der Personalplanung der beiden Konkurrenten. Mainz habe Transfers früher realisiert als der Club, Bader will nun ein ähnliches Modell entwickeln.

"Wir wollen auch auf junge, Deutsch sprechende Spieler setzen und versuchen - ähnlich wie in Freiburg - regelmäßig Spieler aus dem Nachwuchsleistungszentrum nicht nur im Kader stehen zu haben, sondern auch am Platz sehen wollen", so Bader in der "Abendzeitung". "Sportlich sind wir nicht weit entfernt."

Transferplanungen gingen nicht auf

Dafür seien nach den Erfahrungen dieses Jahres allerdings weitere Transfers nötig. "Unser Hauptaugenmerk in der neuen Saison liegt klar auf der Offensive", so Bader, der sich kritisch mit der Ausbeute von 26 Toren in der Bundesliga auseinandergesetzt hat: "Planlos sind wir nicht in diese Saison gestartet, was die Offensive angeht, aber es nicht so aufgegangen, wie wir uns das gewünscht hätten."

Auf einen Trainer für die kommende Saison wollte Bader sich noch nicht festlegen. "Man muss uns auch zugestehen, dass wir uns die Zeit nehmen, da dies die erste Bundesliga-Trainerstation für Michael Wiesinger und Armin Reutershahn ist", sagte der Sportvorstand. Eine weitere Zusammenarbeit sei aber keinesfalls ausgeschlossen: "Idealerweise bleibt es in dieser Konstellation."

Neues Stadion oder Renovierung?

Zukünftig will sich Bader neben dem sportlichen Bereich auch verstärkt dem Ausbau der vereinseigenen Infrastruktur widmen. "Mit der Einnahmensituation sind die Mainzer uns ein paar Jahre voraus durch den Auszug aus dem Bruchwegstadion in ihre neue coface-Arena", stellte der 43-Jährige fest: "Obwohl sie weniger Zuschauerkapazität haben, erlösen sie mehr durch das Thema Hospitality." Dies habe auch Auswirkungen auf die Investitionen in den Spielerkader.

Der Club will deshalb so schnell wie möglich am eigenen Stadion bauen. "Wenn ich mir es wünschen könnte, würde ich einen Umbau dem Neubau vorziehen, weil die Infrastruktur im Grundig Stadion topp ist." Dennoch kommt für Bader auch ein Neubau in Frage: "Wenn wir ein reines Fußballstadion hätten, mit 40.000 bis 45.000 Club-Fans im Schnitt, wären wir eine Festung, die fast nicht einnehmbar wäre."

Das frühere Frankenstadion fasst aktuell zwar ebenfalls 50.000 Zuschauer und wurde erst zur WM 2006 für rund 56 Millionen Euro modernisiert. Die Einnahmen aus dem Verkauf der Namensrechte erhält aber nicht der Verein, sondern die Betreiber-Gesellschaft. Der Club hat bereits eine Machbarkeitsstudie für Baumaßnahmen in Auftrag gegeben.

Der Nürnberger-Kader in der Übersicht