Rummenigge: Guardiola sperrt Fans nicht aus

SID
Beim FC Barcelona fand das Training immer unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt
© getty

Der neue Trainer Pep Guardiola plant bei Rekordmeister Bayern München nach seinem Amtsantritt im Sommer keine Revolution a la Jürgen Klinsmann oder Louis van Gaal. Im Gegensatz zu seiner Zeit beim FC Barcelona will er Fans beim Training erlauben.

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"Er will nichts an der Philosophie des FC Bayern ändern, denn er sagt, die Philosophie eines Vereins sei das A und O", sagte Bayern-Vorstandchef Karl-Heinz Rummenigge in einem Interview mit den Tageszeitungen "tz" und "Münchner Merkur".

"Er sagte das immer wieder: Ich habe volles Vertrauen in diesen Klub, ich will unbedingt für diesen Klub arbeiten. Die Kultur eines Klubs muss vom Trainer akzeptiert werden. Dazu ist er bereit. Er will und wird den FC Bayern nicht umkrempeln."

Dazu gehört auch, dass Guardiola im Gegensatz zu seiner Zeit beim FC Barcelona Fans beim Training erlauben will.

"Ich habe ihm gesagt, dass bei uns öffentliche Trainingseinheiten zur Kultur gehören. Sowas gab es in Barcelona ja nicht, aber er hat gesagt, das sei überhaupt kein Problem. Er wird natürlich mal einen Tag die Türen schließen, um gewisse Dinge mit der Mannschaft alleine einzuüben, aber er wird an unserer offenen Fankultur nicht rütteln", erklärte Rummenigge.

"Dramatische" Neueinkäufe nicht notwendig

Auch teure Neuverpflichtungen wird der Katalane nach Ansicht von Rummenigge nicht fordern. "Darüber haben wir noch nicht gesprochen", sagte der Klubchef: "Wie ich ihn verstanden habe, sieht er es nicht für notwendig, dramatisch einzukaufen."

Am Ende seien es die Philosophie und die Mannschaft gewesen, die den von fast allen Top-Klubs Europas umworbenen Guardiola vom FC Bayern überzeugt haben. "Er hat alle Vereine analysiert, die bei ihm angefragt hatten. Darunter waren ja ein paar sehr hoch dotierte Angebote", sagte Rummenigge.

Verpflichtung löste positives Echo bei den Fans aus

Und weiter: "Er hat uns immer den Eindruck vermittelt, dass er, wenn wir ihn möchten, gerne kommen würde. Es war gar nicht so irrsinnig schwierig, ihn zu überreden, im Gegenteil: Wir mussten ihm nicht zeigen, dass die Hechte im Bayern-Teich auch ganz schön mächtig sind - das wusste er bereits. Er hat gesagt: 'Ich wäre glücklich, wenn ihr mir das Vertrauen schenken würdet.'"

Unter den Fans habe die Verpflichtung des 41-Jährigen uneingeschränkt positives Echo hervorgerufen. "Ich muss offen und ehrlich sagen, dass wir bei jeder Verpflichtung Mails, Faxe, sogar noch handgeschriebene Briefe bekommen", erklärte der Ex-Nationalspieler: "Und diesmal war das erste Mal kein einziger kritischer Kommentar darunter."

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