Fanvertreter ziehen gemischtes Fazit

SID
In der Hinrunde gab es in den deutschen Stadien Proteste gegen das DFL-Sicherheitspapier
© Getty

Die Fanvertreter haben nach dem ersten "Sicherheits-Gipfel" mit der Spitze der DFL ein gemischtes Fazit gezogen. Die nächste Gesprächsrunde zwischen DFL und Fans soll Ende März stattfinden.
 

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Die Fanvertreter haben nach dem ersten "Sicherheits-Gipfel" mit der Spitze der Deutschen Fußball Liga (DFL) ein gemischtes Fazit gezogen. "Es war ein erstes Abtasten mit einer Fehleranalyse von beiden Seiten. Es wurde auch kontrovers diskutiert. Dass es das Gespräch überhaupt gab, sehen wir positiv", sagte Jan-Henrik Gruszecki, Sprecher der Fan-Initiative "12:12", nach dem zweieinhalbstündigen Treffen am Dienstag in der DFL-Zentrale dem SID.

"Mittelfristig fordern wir aber konkrete Ergebnisse, um den Stadionbesuch nicht nur sicher, sondern auch freundlich zu gestalten. Was nützt ein sicheres Stadion, wenn es leer ist?"

Rettig mit dem Gespräch zufrieden

Die nächste Gesprächsrunde zwischen der DFL und den Fanvertretern soll Ende März stattfinden. An dem Treffen am Dienstag, das vier Wochen nach der Verabschiedung des umstrittenen Sicherheitskonzepts "Sicheres Stadionerlebnis" stattfand, hatten DFL-Chef Christian Seifert, der neue DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig, Fanbeauftragte der Vereine und Vertreter des DFB teilgenommen. Aus dem Fanlager waren unter anderem Vertreter von "Pro Fans", "Unsere Kurve", "12:12" und der Koordinationsstelle Fanprojekte dabei.

Rettig war mit dem Gespräch zufrieden. "Alle Anwesenden waren sich darüber einig, dass der Austausch notwendig ist, auch weil in vielen Punkten noch Redebedarf bestand und weiterhin besteht", sagte der 49-Jährige.

Beim nächsten Treffen soll laut Rettig "die künftige Einbindung von Fanvertretern in den Strukturen von DFB und DFL" besprochen werden. Außerdem besteht nach Ansicht des Funktionärs "Einigkeit darüber, dass generell ein besonderes Augenmerk auf die Wahrung von Fan-Interessen gelegt werden soll."

"Fan-Interessen zukünftig besser berücksichtigen"

Ähnlich sah es Gruszecki. "Dieses erste Gespräch war notwendig. Es wurde herausgearbeitet, dass es wichtig ist, die Fan-Interessen zukünftig besser zu berücksichtigen und die Fanverbände besser einzubeziehen", sagte Gruszecki, dessen Initiative vor dem Treffen erklärt hatte, dass sie weitere Protestaktionen nicht vom Erfolg der Gespräche abhängig machen will. Die Initiative, die zuletzt den Stimmungsboykott in den Stadion ausgesetzt hat, fordert unter anderem, dass mögliche Strafmaßnahmen wie die Reduzierung des Kartenkontingents für Gäste-Anhänger von den Klubs nicht umgesetzt werden.

"Unsere-Kurve"-Sprecher Ben Praße sieht es als "positives Signal, dass die DFL erkennbar bestrebt ist, sich mehr für die Fan-Interessen einzusetzen." Dennoch will Praße erst die weitere Entwicklung abwarten. "Ich sehe den Einsatz, und die Ansetzung von Folgeterminen zeigt auch die Verbindlichkeit, ohne die es keinen Sinn machen würde", sagte Praße dem SID: "Nun muss man sehen, ob Wünsche und Ideen auch umgesetzt werden und ob das Ganze fruchtet."

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