Eintracht darf nach Pyro-Eklat hoffen

SID
Eintracht-Boss Heribert Bruchhagen darf nach dem Pyro-Eklat auf eine mildere Strafe hoffen
© Getty

Nach den Ermittlungserfolgen der Polizei um den Pyro-Eklat von Leverkusen darf Eintracht Frankfurt vorsichtig auf eine mildere Strafe durch den DFB hoffen. Zwölf Beschuldigte wurden bereits identifiziert.

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Wie die Polizei Köln am Montag mitteilte, habe die "intensive Videoauswertung" der Bilder aus der BayArena zu 17 Strafanzeigen "unter anderem wegen des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz" geführt - zwölf Beschuldigte seien bereits identifiziert. Nach Leverkusener Angaben wurden die Täter mit einem bundesweiten Stadionverbot bis 2016 belegt.

"Das ist sicherlich nicht das Schlechteste für uns", sagte Frankfurts Klub-Chef Heribert Bruchhagen. DFB-Vizepräsident Rainer Koch hatte in der vergangenen Woche eine Strafminderung in Aussicht gestellt, sollten die Hessen die Täter identifizieren.

"Nur wenn die Täter aufgespürt und dem Kontrollausschuss gemeldet werden, können Vereine drakonischen Strafen auf Dauer entgehen", sagte Koch der "Bild": "Die Eintracht ist jetzt am Zug."

"Kein schlechtes Zeichen"

Bereits am Sonntag hatte sich ein Täter freiwillig bei dem sportlich so erfolgreichen Aufsteiger gemeldet. "Es ist sicherlich kein schlechtes Zeichen, wenn aus der Tätergruppe selbst eine Einsicht kommt", sagte Bruchhagen. Der Geständige habe sich "selbst auf den Bildern identifiziert."

Der Verein habe natürlich "wenig Einfluss" auf das Strafmaß, sagte Bruchhagen: Jedoch "gereicht uns das sicherlich nicht zum Nachteil". Die Strategie gehe nicht mehr nur um Bestrafung, sondern auch um Täterermittlung.

Das weitere Vorgehen liegt nun in den Händen der Kölner Staatsanwaltschaft, teilte die Polizei mit. Das Ergebnis zeige "beeindruckend den erheblichen Qualitätsgewinn durch die seit Saisonbeginn installierte neue Videotechnik" in Leverkusen.

Anhörung vor DFB-Kontrollausschuss

"Die Identifizierung war nur möglich dank der reibungslosen Zusammenarbeit der Polizei in Leverkusen, der Polizei in Frankfurt und den Ordnungskräften", sagte Bayers Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser.

Ausschreitungen Frankfurter Randalierer hatten am 19. Januar das Spiel bei Bayer Leverkusen (1:3) überschattet. Im Frankfurter Block wurden Silvesterraketen abgeschossen und Bengalos gezündet. Schiedsrichter Wolfgang Stark (Ergolding) unterbrach das Spiel für sechs Minuten.

Im schlimmsten Fall droht dem Aufsteiger neben einer hohen Geldstrafe ein Geisterspiel. Am Dienstag findet eine Anhörung vor dem DFB-Kontrollauschuss statt.

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